Die Energiewende findet weltweit statt und kommt jetzt so richtig in Fahrt. Der Weltmarkt für Solarmodule wird sich in den nächsten zehn Jahren verzehnfachen. Einer unserer Gesprächspartner schätzt den Umsatz dafür Anfang der 2030er Jahre auf über 450 Milliarden Euro. Ein Eldorado für wachstumsbereite, exportorientierte Unternehmen.
Gleichzeitig wird bei dieser großen Menge an Produkten immer wichtiger, dass sie nachhaltig hergestellt werden. Man kann lange darüber diskutieren, wie man die Nachhaltigkeit misst. Die europäischen Hersteller reklamieren für sich, dass sie nachhaltiger herstellen können. Das bezieht sich vor allem auf den CO2-Fußabdruck. Der CO2-Fußabdruck ist hierzulande geringer als beispielsweise in China, wenn man den nationalen Strommix als Rechengrundlage heranzieht. Und er bezieht sich auf die Arbeitsbedingungen, die bei europäischen Unternehmen eventuell leichter nachvollziehbar sind.
In Europa gilt seit der Zeitenwende „Resilienz“ als neues Zauberwort, die Widerstandskraft gegen Turbulenzen in der Lieferkette, die bei einer signifikanten Anteil heimischer Produkte größer ist als bei einer fast totalen Importabhängigkeit, wie sie aktuell im Jahr 2023 besteht.
Von daher stehen die Chancen also gut, dass in Europa neue Photovoltaik-Fabriken entstehen, die Ingots, -Wafer, -Zellen, und -Module produzieren. Doch die Herausforderung ist, wie diese wettbewerbsfähig werden kann.
Auf dieser Themenseite finden Sie Informationen zu der Diskussion, zum Stand der Bemühungen sowie darüber, was potenzielle Kunden davon haben, wenn sie auf europäische Produkte setzen.
pv magazine, November 2023 (Premium Content)
Zerplatzte Illusionen und mehr Förderung
Was gibt es Neues zur Diskussion um Photovoltaikproduktion in Europa?
Seit eineinhalb Jahren ist die Frage wieder verstärkt auf der politischen Tagesordnung, wie eine signifikante europäische Photovoltaik-Produktion aufgebaut werden kann. Doch die Entwicklung günstiger politischer Rahmenbedingungen zieht sich. Das wirtschaftliche Umfeld hat sich derweil geändert, das Gespenst möglicher Zölle spaltet die Branche und eine Illusion ist zerplatzt. Jetzt liegt ein konkreter Vorschlag auf dem Tisch, der aber auch nicht allen gefällt. Zum Artikel
Ungefiltert: Quellen und Experten-Interviews für den Artikel zum Nachlesen:
- Karl Heinz Remmers: Zölle: Wie ein Prozent der Solarjobs die Zukunft der 99 Prozent aufs Spiel setzen
- Andreas Bett, Ralf Preu und Jochen Rentsch vom Fraunhofer ISE: Eine resiliente europäische Photovoltaik-Produktion ist wichtig und machbar
- Eicke Weber, Ex-ISE-Direktor und Co-Chair des European Solar Manufacturing Councils: Ein „Domestic Renewable Energy Production“-Standard für Photovoltaik-Installationen in Europa
- Gerard Reid, Mitgründer und Partner von Alexa Capital, in pv magazine global (Premium): How can Europe compete?
- Inverview mit Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar): Vorschlag für europäische Photovoltaik-Produktion: BSW-Solar erläutert Resilienz-Boni und -Auktionen
pv magazine, Juni 2023 (Premium Content)
Wird es wieder Photovoltaik-Module geben, deren Komponenten zu einem großen Teil aus Europa stammen?
Thalheim, Hambach, und wo noch?
- Robert Händl, Opes Solutions: Produktion in Deutschland für neues Photovoltaik-Geschäftsfeld – die LKW-Integration
- Peter Fath, RCT Solutions: „Säuglingspflege“ für europäische Photovoltaik-Produktion notwendig
- Karl-Heinz Remmers, Remmers Solar: Europäische Photovoltaik-Produktion muss groß und günstig sein
- Wolfram Günther, Energieminister Sachsen: Sachsens Energieminister fordert Unterstützung der Photovoltaik-Industrie
- Stefan Müller, COO Enerparc: 10 bis 20 Prozent Mehrpreis für europäische Photovoltaik-Module vorstellbar
- Podiumsdiskussion: Drei bis vier Monate Zeitfenster für Entscheidung zu deutscher Photovoltaik-Produktion
- Tobias Brandis, Geschäftsbereichsleiter für Polysilizium bei Wacker Chemie: Wacker sieht viel Bewegung in der politischen Diskussion: Bald mehr europäische Photovoltaik-Module?