Österreich führt „Made in Europe“-Bonus für Photovoltaik-Anlagen ab 35 Kilowatt ein

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Die österreichische Regierung hat am Donnerstag die Einführung eines Bonus „Made in Europe“ beschlossen. „Die Regierungsbeschluss stärkt den Wirtschaftsstandort, schafft Arbeitsplätze und unterstützt die Energiewende“, heißt es dazu in einer Stellungnahme von Vizekanzler Werner Kogler, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sowie Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

Nach Angaben des Bundesverbands Photovoltaic Austria soll die höhere Förderung im Zuge der EAG-Investitionsförderung ab Herbst zur Verfügung stehen. Sie gilt für Photovoltaik-Anlagen ab 35 Kilowatt. Der Regierungsbeschluss sieht vor, dass je nach Anteil europäischer Komponenten bis zu 20 Prozent mehr Förderung gezahlt werden sollen. Einbezogen würden dabei alle Komponenten vom Solarmodul über den Photovoltaik-Wechselrichter bis hin zur Unterkonstruktion.

Noch ist der Resilienzbonus, auf den sich die deutsche Bundesregierung im Zuge der zurückliegenden EEG-Novelle nicht verständigen konnte, jedoch noch nicht beschlossen. In der kommenden Woche muss der Ministerrat darüber entscheiden und wird ihn beschließen. Im Parlament braucht die Regierung eine Zwei-Drittel-Mehrheit für die Einführung des „Made in Europe“-Bonus.

PV Austria unterstützt die Einführung. „Diese Maßnahme ist ein wichtiges Zeichen sowohl für die österreichische Industrie als auch für die Bevölkerung, dass hohe Qualität aus heimischer Produktion forciert und der starke Preisdruck dadurch abgefedert werden soll“, sagt Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria.

Angesichts der verschärften Wettbewerbssituation hatte in dieser Woche das österreichische Photovoltaik-Unternehmen Fronius den Abbau von 350 Stellen bestätigt. Auch andere Unternehmen der Branche leiden unter dem starken Konkurrenzdruck. Die Komponenten für die Photovoltaik-Anlagen kommen vornehmlich aus China.

„Wer europäische Umwelttechnologien wirklich stärken will, muss auch die entsprechenden Investitionsanreize setzen. Deshalb soll das Prinzip ,Made in Europe‘ in Österreichs Förderkultur maßgeblich sein“, erklärte Vizekanzler Werner Kogler. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler pflichtete ihm bei und erklärte: „Mit dem Bonus unterstützen wir Unternehmen in Österreich und Europa und fördern so die heimische Wertschöpfung. Das ist gut für unsere Wirtschaft und schafft gleichzeitig zukunfts- und klimafitte Arbeitsplätze.“

„Europa darf nicht naiv sein“, sagte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher. Andere Länder würden gezielte Maßnahmen ergreifen, um sich einen strategischen Vorteil gerade bei Klimaschutztechnologien zu verschaffen. Mit dem ‚Made-in-Europe-Bonus‘ garantieren wir fairen Wettbewerb und ermöglichen den österreichischen und europäischen Herstellern ein Level-Playing Field. Wir setzen uns auf EU-Ebene weiterhin für eine faire, regelbasierte, multilaterale Welthandelsordnung ein“, so Kocher.

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