Im Jahr 2024 sind weltweit sechs Atomkraftwerke neu ans Netz gegangen. Derweil haben vier Meiler das Ende ihrer Betriebszeit erreicht und wurden abgeschaltet. Diese Bilanz für die Atomenergie zieht das Internationale Wirtschaftsforum für Regenerative Energien (IWR).
Die Plattform bezieht sich dabei auf Daten der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA). Bei den sechs neuen Atomkraftwerken handelt es sich um das Kraftwerk „Barakah-4“ mit einer Nennleistung von 1.310 Megawatt in den Vereinigten Arabischen Emiraten, „Fangchenggang-4“ mit 1.000 Megawatt und „Zhangthou-1“ mit 1.126 Megawatt, beide in China. Die USA stellten den Reaktor „Vogtle-4“ mit einer Leistung von 1.117 Megawatt fertig. In Indien kam der Reaktor „Kakrapar-4“ mit 630 Megawatt Leistung ans Netz. Und Frankreich stellte „Flamanville-3“ mit 1.630 Megawatt fertig.
Dafür gingen aber auch in Russland „Kursk-2“ mit 925 Megawatt vom Netz. In Taiwan stellte „Maanshan-1“ mit 936 Megawatt den Dienst ein. In Kanada gingen die Kraftwerksblöcke „Pickering-1“ und „Pickering-4“ vom Netz, beide mit einer Leistung von 515 Megawatt.
Zusammengefasst betrug die Kapazitätserweiterung der Atomverstromung 3.922 Megawatt für das gesamte Jahr 2024. Im selben Zeitraum gingen weltweit Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 593 Gigawatt ans Netz. Im Jahr 2023 sah es noch schlechter für Atomkraft aus. Da wurden fünf neue Reaktoren in Betrieb genommen und genauso viele stillgelegt.
IWR sieht als Grund dafür die langen Bauzeiten und hohen Investitionskosten. Flammanville war mit Kosten von 3,2 Milliarden Euro und einer Bauzeit von fünf Jahren veranschlagt. Am Ende teilte der französische Rechnungshof Kosten von 23,7 Milliarden Euro mit. Die Bauzeit belief sich auf 17 Jahre. „Flamanville-3“ ist zwar ein besonders negatives Beispiel, aber die Bauzeiten anderer Reaktoren scheinen wenig attraktiv. Neun Jahre für „Barakah-4“ in den Vereinigten Arabischen Emiraten, zehn Jahre für „Vogtle-4“, für „Kakrakpar-4“ waren 13,2 Jahre bis zur Fertigstellung, und selbst die neuen chinesischen Reaktoren wurden in sieben und acht Jahren fertig. Das sind reine Bauzeiten. Die Planungszeiträume belaufen sich zusätzlich auf zwei bis acht Jahre.
Auch bei den Kosten mag „Flamnville-3“ ein besonders schlechtes Beispiel sein. Investitionskosten von drei Milliarden Euro für den Bau eines neuen Reaktors hat jedoch keines dieser Projekte erreichen können. Für den US-Reaktor waren 17 Milliarden US-Dollar fällig, wie die US-Energie-Informationsbehörde US EIA berichtet. Zudem gebe es Finanzierungsrisiken, die sich oft nur durch staatliche Unterstützung stemmen lassen.
„Angesicht eines möglichen steigenden Strombedarfs von KI-Rechenzentren sind Atomkraftwerke wettbewerblich keine Alternative zu erneuerbaren Energien“, so IWR-Chef Norbert Allnoch. „Ein AKW-Neubau dauert schlicht zu lange, ist extrem teuer und die Finanzierung bleibt riskant.“
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AKW ( Atomkraftwerk) oder KKW (Kernkraftwerk) sind die üblichen Bezeichnungen für diese „Meiler“ .
Eigentlich müssten diese Kraftwerke aber “ „Dampfturbinenkraftwerk mit thermonuklearer Befeuerung “ heißen. Die eigentliche Stromerzeugung erfolgt durch unfassbar genau gearbeitete Turbinen,
welche durch simplen Wasserdampfdruck in Rotation gebracht werden. Die Rotation wird auf Generatoren übertragen, welche durch Induktion Strom erzeugen. Wenn dies falsch ist , kann mich ein Elektroingenieur gerne berichtigen.
Die eigentliche Stromerzeugungseinheit ist also ein schönes Stück Hochtechnologie , und funktioniert nicht so mysteriös wie das Wort : Atomkraftwerk / Kernkraftwerk irgendwie subtil übermittelt.
In einem Atomkraftwerk geschehen also keine mysteriösen Zauberdinge , außer vielleicht direkt im Reaktorzentrum….
Vielleicht müssen die fundamentalen EE Freunde eine Zeitlang die High-End-Keramikzähne zusammenbeißen, und bis zur endgültigen globalen Ablöse durch die Erneuerbaren Energien , die Substitution durch AKW/KKW akzeptieren.
Vielleicht könnte man die existierenden Dampfturbineneinheiten in stillgelegten AKW mit einer anderen Wärmequelle betreiben. Im günstigsten Fall wird der weitere PV -Zubau soviel A++++ – Strom erzeugen, dass geeignete Medien als 18 Stunden Wärmespeicher genutzt werden können. Von H2O über Salze bis vielleicht flüssigem Glas. Mit diesen heißen Materialien kann man Wasserdampf erzeugen, welcher zeitversetzt den PV-Strom auch nachts fließen lässt.
„Vielleicht müssen die fundamentalen EE Freunde eine Zeitlang die High-End-Keramikzähne zusammenbeißen, und bis zur endgültigen globalen Ablöse durch die Erneuerbaren Energien , die Substitution durch AKW/KKW akzeptieren.“
Vielleicht hilft es den Artikel zu lesen. Bis AKWs gebaut sind haben EE schon lange die Einspeisung übernommen. Eine Zwischenlösung sollte doch schneller gebaut sein als die finale Lösung sonst ist es keine.
Diese High-End Turbinen, die du beschriebst, benötigen übrigens alle paar Jahre eine komplette Überholung, mit Stillstandszeiten von 3 bis 6 Monaten. In den Kohlekraftwerken ist das genauso, sind ja die gleichen Turbinen. Die Turbinen haben Lebensdauern und können nicht einfach so weiter betrieben werden, es liegt da also kein verschwendetes Kapital rum, das durch einen einfachen Kessel weiter betrieben werden kann, sei es auch ein Kessel mit flüssigem Glas(?). In Minecraft mag das funktionieren, in der Realität nicht. Bei allem spielt dann auch noch der Wirkungsgrad eine Rolle: Die Abwärme aus Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung ist verloren, der Wirkungsgrad ist in typischen Kohlekraftwerken ca. 40-43%, in KKWs 35%. Der Rest geht als Wärme in die Umgebung. Die Hochenergie Strom direkt in Wärme umzusetzen ist energetisch die schlechteste Wahl. Besser ist die Speicherung in Akkus (~90%) oder durch Elektrolyse (60-70%). Bei der ganzen Betrachtung wird außerdem nicht beachtet: Turbinen in Kohle- oder Kernkraftwerken laufen am besten konstant über mehrere Tage. Allein das Anfahren dauert Stunden, das herunterfahren ebenso. Eine Kombination von PV Strom, der irgendwas aufheizt um dann Nachts eine Turbine anzutreiben sollte jeder Gymnasiast mit Physikleistungskurs verwerfen.
Ich habe ca. 10 Jahre lang im Kraftwerksgeschäft gearbeitet. Die Reduktion eines KKW auf die Dampfturbine ist etwas kurz gegriffen. Ohne geht es natürlich nicht und vielen Leuten ist es auch nicht bewusst wie der Dampf in Strom umgewandelt wird. Der überwiegende Kostenanteil steckt aber eben nicht im sogenannten koventiellen Teil des Kraftwerks sondern im nuklearen. Dort gelten nochmal ganz andere Sicherheitsaspekte als für die Dampfturbine. Das sieht man allein schon wenn man sich ansieht wie groß das Maschinenhaus mit Turbine ist und wie groß das Reaktorgebäude.
Ein Umbau eines AKW auf eine erneuerbare Energiequelle ist zudem nahezu unmöglich. Die Turbine ist für ganz bestimmte Drücke und Temperaturen ausgelegt. Das ändert man nur mit massivem Aufwand. Und da fällt mir auch nur Biomasse ein. Diese müsste dann in unfassbar riesigen Mengen verbrannt werden und dafür ein eigener enormer Kessel gebaut werden. Der Neubau von AKW ist einfach schon aus wirtschaftlichtlicher Sicht unssinig geworden. Ganz abgesehen von allen anderen Aspekten.
Genau, sehr gut gesagt. Man kann eine Turbine auf mehrere Arten antreiben, mit dem Wind, mit Wasser oder mit dem Verbrennen von Kohle oder diesen Atomenergieprozessen. Wasserkraftwerke sind im gegensatz zu AKW flexibel.
17 000 000 000 EURO für ein Dampfturbinenkraftwerk , betrieben mit *Spezialbrennstoff* ?
Was um Himmels willen ist an so einem Bauwerk so teuer? Eine Million Euro sind schon viel Geld , aber 17000 Millionen Euro sind unfassbar viel Geld!
Wahrscheinlich sind da 73 % Korruptionsaufschlag mitgerechnet , und 7 % Bestechungsgebühr.
Vermutlich könnte man ein schönes Kernkraftwerk privat für 4 Milliarden Euro bauen.
Für 4 Milliarden Euro kann man allerdings auch echt viele WEA errichten.
Haben Sie ein Haus gebaut? Kreditfinanziert?
Haus steht noch nicht, die Zinsen zahlt man schon?
Stellt man fest, dass irgendwas ein Wenig unpassend entworfen ist und Sie das doch ändern wollen, kann es schnell richtig teuer werden.
Das ist so bei einem banalen Haus.
Bei einem AKW, wenn stellenweise plötzlich noch nachgeforscht werden muss, explodieren die Kosten.
Ob ein AKW für 4 Mrd. € oder 17 Mrd. € gebaut werden kann ist doch eigentlich nachrangig. Natürlich kommt der hohe Preis nur dadurch zustande, dass der Bau der AKW nur durch riesige Subventionierung durch die Regierungen möglich ist. Wir sehen das im Kleinen am deutschen Heizungsgesetz, sprich Amtsdeutsch: Gebäudeenergiegesetz. Die extreme Subventionierung von Wärmepumpen führt dazu, dass Hersteller und Installationsfirmen die Subventionen vollständig für sich abgreifen wollen. Für den auftraggebenden Bürger bleibt dann Nichts mehr übrig.
Wichtiger aber ist doch, dass AKW in der Vergangenheit ohne wirksame Betriebshaftpflichtversicherung betrieben werden durften. Und das in Deutschland, wo sogar Spielzeug E-Scooter eine Haftplichtversicherung haben müssen.
Außerdem durften AKW betrieben werden, ohne dass ein Nachweis einer gesicherten Endlagerung der Abfälle vorgelegt werden konnten. Jede kleine Chemiefabrik in Deutschland kriegt keine Betriebsgenehmigung wenn nicht klar ist was mit den Abfällen der Produktion passiert.
Deswegen war der Betrieb der, jetzt endlich abgeschalteten AKW, eigentlich rechtswidrig.
Also neue AKW nur noch wenn eine Betriebshaftpflichtversicherung von mindestens 200 Mrd. € Schadenssumme beinem großen Versicherer, der nicht gleich Insolvenz anmeldet wenn der GAU eingetreten ist, vorliegt.
Zweitens: AKW nur noch wenn ein sicheres Atommüllendlager vorliegt.
Also niemals.
Das sind doch einfach lächerliche Zahlen, was die Kostenexplosionen und die Menge Strom angeht, die aktuell an AKW in der Welt zugebaut wird.
Der Abbau aller fossiler Energieerzeugung und der gleichzeitige Aufbau einer neuen nicht fossilen Energieerzeugung wird von Asien geleistet werden, wenn sie das wollen.
Die USA und der Rest der Welt können machen was sie wollen, wenn China und Indien nicht mitmachen, wird es nichts.
China hat die Technologieführerschaft bei Solar, Batterien und E-Autos übernommen und wird die Welt ins Zeitalter Erneuerbarer Energien führen.
An diesem Schock schlucken die USA noch und haben keine politische Agenda, wie sie damit umgehen sollen.
Bei Flamanville 3 sollte man beachten, dass das 20 MilliardenDing im Jahr 2024 keinen Strom eingespeist sondern nur verbraucht hat. Erst seit 13.01.2025 speist er minimal Strom ins Netz:
https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=FR&interval=month&source=nuclear_unit&legendItems=1sy10&per_unit_consumption=production_and_consumption
Es gibt Solar-Thermische-Kraftwerke die in Verbindung mit Wärmspeichern (flüssiges Salz) als Grundlastkraftwerke bereits im Einsatz sind (z.B. in Chile).
Dort sollen auch bestehende Kohlekraftwerke in solche umgebaut werden.
Neben den Nachteilen gibt es eben auch den Vortei der rotierenden Massen, die das Stromnetz stabilieren.
Das sind dann aber Spiegelkraftwerke mit Thermoturm.
Aber es zeigt, prinzipiell wären damit auch Grundlasten abdeckbar, wenn auch nicht so gut in unseren Breiten.
In Spanien könnte das schon wieder anders aussehen.
elwu schrieb:
„Neben den Nachteilen gibt es eben auch den Vortei der rotierenden Massen, die das Stromnetz stabilieren.“
Es ist neuerdings einen Vorteil, rotierende Massen zu nutzen? Wie genau kommt es denn zur Frequenzdestabilisierung in konventionellen Netzwerken?
Es gibt in der Physik keinen bekannten Zusammenhang zwischen elektrischer Leistung und Frequenz. Die De-Stabilisierung der Frequenz beruht alleine auf der (oder präziser dem Umweg über die) Rotationsenergie der angeblich stabilisierenden rotierenden Massen, welche von der Winkelgeschwindigkeit abhängig ist.
Keine rotierenden Massen heißt automatisch, dass die Frequenz nicht stabilisiert werden muss.
Nach Schätzungen werden wohl ca 20+% der Primärenergie aufgewendet, nur um die rotierenden Massen zu synchronisieren. Das heißt, dieser Betrag muss erst in fossilen Brennstoffen aufgebracht und bezahlt werden und blockiert dann die Übertragungsnetze.
Die scheinbare Stabilisierung beruht darauf, so viel destabilisierende rotierende Massen zu betreiben, dass normal auftretende Schwankungen nur eine Destabilisierung im Toleranzbereich verursachen.
Tatsächlich handelt es sich hier um ein höchst fragiles Konstrukt mit furchtbarer Effizienz ohne Zukunft. Allerdings wird die Umstellung nicht ganz einfach, da das Kartenhaus dabei stets an der Einsturzgrenze bleibt (dort war es schon immer). Zudem sind enorme Geldmengen investiert worden, welche eine Sunk-Cost-Fallacy verursachen.
Witzigerweise könnten rotierende Massen das Stromnetz wirklich stabilisieren, aber das kann derzeit nur von Windkraftwerken gewährleistet werden, dank der AC-DC-AC Kopplung. Dort ist eine echte Drehzahländerung möglich und damit deren Einsatz zur Stabilisierung, ganz ohne das Netz zu gefährden.
„Die scheinbare Stabilisierung beruht darauf, so viel destabilisierende rotierende Massen zu betreiben, dass normal auftretende Schwankungen nur eine Destabilisierung im Toleranzbereich verursachen.“
Durch verteilte, effiziente Leistungselektronik hat sich der Qualitätsanspruch für die Frequenzstabilität des Stromnetzes erhöht und mit den Anforderungen durch empfindlichere Elektronik wurde der Toleranzbereich zeitenweise eingeschränkt und auch wieder erweitert (Netzspannung, mit angepasster, robusterer Verbraucherelektronik).
„ca 20+% der Primärenergie aufgewendet, nur um die rotierenden Massen zu synchronisieren“
als ständiger Verlust (ohne eingerechnete Netzleitungsverluste) vermutlich nicht in dieser Größenordnung und je Netzebene (und Siedlungsraum) sehr unterschiedlich verteilt(?)
ehrlich und kompetent, wie Ihre Krankenkasse (+20% Beitragserhöhung seit 3 Jahren) fragte:
„„ca 20+% der Primärenergie aufgewendet, nur um die rotierenden Massen zu synchronisieren“
als ständiger Verlust (ohne eingerechnete Netzleitungsverluste) vermutlich nicht in dieser Größenordnung und je Netzebene (und Siedlungsraum) sehr unterschiedlich verteilt(?)“
Diese Ströme fließen dort, wo synchronisierte Maschinen laufen. Das ist tatsächlich regional abhängig. Ebenso spielt die Größe der synchronisierten Maschinen eine wesentliche Rolle.
Im Wesentlichen werden die Netze dort mehr blockiert wo weniger Erneuerbare einspeisen. Also dort, wo überwiegend Strom hingeliefert werden müsste.
Und ja, die Synchronisation ist ein stetiger Vorgang und zusätzlich zu den Übertragungsverlusten. Die Hauptlast liegt auf den Übertragungsnetzen, da es in den Verteilnetzen naturgemäß nur kleinere Synchronmaschinen gibt und auch da immer weniger, da kleine Abnehmer und Einspeiser dafür (meist extra) bezahlen müssen, und nicht zu knapp. Die Investition in Inverter etc. lohnt sich meist schon nach kurzer Zeit.
Die großen Maschinen in den Übertragungsnetzen hingegen haben Narrenfreiheit und es gibt keine präzisen Zähler etc. Im schlimmsten Fall werden deren Segmente dann abgetrennt, wenn der Totalzusammenbruch droht. Oft genug gibt es noch nicht einmal eine Leitungsüberwachung und diese Netze werden quasi mit dem nassen Finger im Wind betrieben.
Wir wissen nicht, wie günstig Erneuerbare in den nächsten 20 Jahren noch werden.
So lange würde der Bau eines neuen KKW mindestens dauern.
Aber bei der Kernkraft fehlt es wohl an Wissen.
Schon vor über 10 Jahren gab es kaum noch Leute, die sich mit der Gesamtplanung auskannten.
Damals redete ich mehrfach mit dem Verantwortlichen für den Bau der letzten 3 deutschen KKW – Blöcke.
Weiterhin eignen sich Siedewasserreaktoren besser für den Lastfolgebetrieb, aber KKW lassen sich nicht herunter und kurzfristig wieder hochfahren, wegen der XENON – Vergiftung.
Dass das pv-magazin etwas gefärbt berichtet, kann ich ihm nicht verdenken.
Dass die weltweit hinzuinstallierten Solarmodule in ihrer NENNLEISTUNG die der neuen AKW übertreffen, ist wohl klar (und auch, dass der gesamte PV-Wertschöpfungsgewinn in China abfällt).
Dass aber in den vergangenen Wintermonaten der Beitrag der gesamten bei uns installierten – nicht nur „hinzu“ installierten – PV EINSPEISELEISTUNG nahe Null % lag, wird verschwiegen.
Das erklärt aber, warum China neben den Unmengen Solar auch gerade erkleckliche Mengen an Kernkraft (u.a.) zubaut.
Alle anderen Länder sehen das auch so, außer Deutschland:
Wir planen, uns mit Kohle und Gas über den Winter zu retten. Und vielleicht einmal mit grünem Wasserstoff, 30 Jahre und 500 Milliarden € Subventionen später.
Bis dahin bleiben wir in Europa CO2-Emission-Spitzenreiter bei Strom & Wärme, die größte Dreckschleuder unter allen Nachbarstaaten außer Polen. Sogar ohne Großindustrie, die just Deutschland verlässt.
Mein Fazit: Mit Klimaschutz hat das nichts zu tun. Reiner Branchen-Lobbyismus m.E., und ein wirtschaftlich erstaunlich kurzsichtiger.
Stimmt, Deutschland setzt ausschließlich auf PV. Andere Arten der umweltgerechten Energieerzeugung gibt es ja nicht. Schon gar nicht welche, die im Herbst und Winter am intensivsten verfügbar sind und die geringe Sonneneinstrahlung kompensieren (Stichwort z.B. „Badewannenkurve Wind“).
Fazit: Vielleicht sollte der Herr Ingenieur sich etwas besser (oder überhaupt mal) mit dem Thema beschäftigen, bevor er seine Meinung abgibt.
Subventionen für Kernenergie
Daten zur staatlichen Förderung von Kernkraft in Deutschland finden sich z.B. hier:
Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (2020), Gesellschaftliche Kosten der Atomenergie
Hier werden die direkten budgetwirksamen Förderungen, wie Anteile verschiedener Finanzhilfen und Steuervergünstigungen, sowie indirekte Vorteile aus dem Emissionshandel und Vorteile
aus den Rückstellungen zusammengerechnet. Eine Betrachtung der reinen budgetwirksamen Förderungen der Jahre 1955 bis 2022 ergeben eine Fördersumme von insgesamt 112,1 Mrd. EUR (nominal) bzw. 169,4 Mrd. EUR (real) (siehe Abbildung 1).
@“Ingenieursmeinung“:
Lesen Sie doch mal den Artikel den sie kommentieren. Dort wird doch gerade statistisch dargelegt dass der Neubaumarkt sich in einer Talsohle befindet – und zwar weltweit. Und es werden die Gründe dafür dargelegt.
Wenn Sie sich wirklich für den AKW-Markt und die Technik interessieren, empfehle ich den WNISR.
In Zeiten, in denen die Putins der Welt wieder Kriege gegen Nachbarländer für ein legitimes Mittel der Politik halten, ist doch der Gedanke mit zentralen hochgefährlichen Atomkraftwerken Strom zu erzeugen der komplette Irrsinn !
Sechs neue Ziele für Terrorangriffe, in die Zeitung schafft es aber nur ein Brand in einer Batterieanlage. So läuft Gefahrenbeurteilung.
Bei den meisten, der neu gebauten AKW´s betrug der Preis für die kWh PV in der Zeit der Planung rund 50 Cent. Inzwischen liegt er bei einem Zehntel und ist dank Batterien grundlastfähig. Das wird zukünftige Planungen in einem anderen Licht erscheinen und hat dann hoffentlich auch für die Öffentlichkeit nichts mehr mit Stromversorgung zu tun sondern zielt in dem militärischen Bereich und sollte dazu auch gezählt werden.
Ich glaube an PV und Windturbinen. Um einen Industriestaat 24/7 mit dem benötigten Strom zu versorgen braucht es für den „Übergang“ zu den gewünschten 100% erneuerbaren Strom konventionelle Kraftwerke. Da diese möglichst wenig CO2 ausstoßen sollen fallen (neuen) Kohlekraftwerke raus. Fazit: Es war zu früh die 3 KKWs abzuschalten. Rein ideologisch getrieben. Schade.
Ein weitere Kriterium ist, das die Ergänzungskraftwerke möglichst selten laufen, was AKWs halt auch unbrauchbar macht. Die abgeschalteten Atomkraftwerke hatten außerdem keine gültige Sicherheitsüberprüfung mehr. Da ist es wirtschaftlicher, Strom von unseren Nachbarn zu kaufen, die solche Überprüfungen bestanden haben. Der Strom aus dem Ausland muss dann auch nur gekauft werden, werden er benötigt wird (oder billiger ist). Eigene Kernkraftwerke laufen permanent durch, und sorgen so für zusätzliche negative Strompreise. Und lohnt ein Blick auf die drei Kraftwerke. Emsland hat sicherlich in Niedersachsen sehr viel Windstrom verdrängt und Neckerwestheim war doch baugleich mit den französischen Kraftwerken mit den Korrisionsproblemen? Bliebe nur Isar 2. Und was ist mit den Reservekraftwerken, wenn ein AKW unplanmäßig vom Netz gehen muss? Das können nur fossile Kraftwerke (die dann permanent auf niedriger Stufe laufen müssen) auffangen, oder halt Strom aus dem Ausland. Also dieselbe Situation wie bei Erneuerbaren? Nein, das war nicht ideologisch. Da war sehr viel Ökonomie dabei.
Nachdem ich die Kommentare hier gelesen habe , verstehe ich die Energie-Problematik um KKW besser. KKW sind ,und waren, auch immer ein politisches Prestigeprojekt.
Es gibt nicht wirklich einen Grund in Deutschland wieder ein KKW an den Start zu bringen. Wer günstigen KKW – Strom als „Bürger“ beziehen möchte, kann ohnehin die Sprache französisch lernen, und in die Grande Nation übersiedeln. Die Grundstückspreise sind dort oft niedriger als in Deutschland .Ein bisschen Vereinigte Staaten von Europa – Gefühl für Rentner und Pensionäre.
Ein Kraft-Wärme Dampfturbinenkraftwerk mit Holz als Brennstoff fände ich spannend in Deutschland. Man könnte ein Mischwald – Wiederaufforstungsprojekt damit verbinden. Extrem naiv runtergebrochen :
Der Schwarzwald war ehemals ein Mischwald. Nachdem die Arbeiter damals den Wald zu 90 % gefällt haben , wurde der Schwarzwald mit schnellwachsenden Nadelhölzern aufgeforstet. Seither ist es ein düsterer „Tannen-Schwarzwald“ . Den Prozess umkehren, die Nadelhölzer im HKW verbrennen, und die freien Flächen mit Mischwald aufforsten.
KKW sind aus meiner Sicht erst in der fernen Zukunft interessant ,
wenn Sie KFKW heißen: Kernfusionskraftwerke.
Bis dahin sind PV und WEA die intelligenteste, coolste und effizienteste Art um den 1. bis 10. Preis in diesem Wettbewerb zu gewinnen: „Unser Dorf soll schöner, jünger und
wohlhabender werden „