Nach Prognosen von Wood Mackenzie wird der globale Photovoltaik-Zubau in diesem Jahr bei 493 Gigawatt (DC) liegen. Dies wäre ein Rückgang von 0,5 Prozent gegenüber den 495 Gigawatt installierter Photovoltaik-Leistung im Jahr 2024. Sylvia Leyva Martinez, leitende Analystin für Photovoltaik-Kraftwerke in Nordamerika bei Wood Mackenzie, sagte, dass sich der Ausbau der Solarenergie in vielen Ländern verlangsamen wird, wenn die politischen Veränderungen zum Tragen kommen. „Unsicherheiten nach den Wahlen, nachlassende Anreize, Reformen im Energiesektor und eine Verlagerung hin zu weniger ehrgeizigen Klimaprogrammen werden dazu führen, dass die Solarinstallationen nach Jahren des exponentiellen Wachstums bei 493 Gigawatt DC stagnieren werden“, erklärte Martinez.
Die Prognose ist Teil des jüngsten Wood Mackenzie-Berichts „Global solar: four things to look for in 2025“, der auch vorhersagt, dass die Modulpreise in diesem Jahr wieder steigen werden, um die erheblichen Gewinneinbußen der Hersteller auszugleichen. Yana Hryshko, Managing Consultant und Leiterin der globalen Solar Supply Chain Research bei Wood Mackenzie, sagte, dass China das dominierende Produktionszentrum bleiben wird, während Indien, die USA und der Nahe Osten voraussichtlich mindestens 100 Gigawatt zur globalen Photovoltaik-Produktionskapazität hinzufügen werden. „Die Koordination der chinesischen Hersteller mit Unterstützung der chinesischen Regierung wird der Schlüssel zur Rationalisierung der Branche sein“, so Hryshko weiter.
Der Bericht prognostiziert auch, dass die Nachfrage nach Solarstrom in Datenzentren aufgrund der Einführung von künstlicher Intelligenz steigen wird, wobei Wood Mackenzie derzeit mehr als 100 Gigawatt an geplanten Datenzentren verfolgt. „Die Nachfrage von Rechenzentren nach festen, emissionsfreien Kapazitäten wird die Entstehung und Entwicklung von Solarprojekten neu gestalten“, sagte Martinez. „Ein größerer Anteil der Photovoltaik-Projekte wird mit Wind, Speichern und/oder Erdgas kombiniert werden, um den höheren Energiebedarf zu decken, und wir werden Innovationen bei den Vertragsbedingungen, Geschäftsmodellen und Systemarchitekturen erleben. Der durch Rechenzentren ausgelöste Wettbewerb um Energie wird die Preise für Solarstromabnahmeverträge in die Höhe treiben.“
Wood Mackenzie rechnet in diesem Jahr auch mit technologischen Veränderungen bei Photovoltaik-Anlagen. Sagar Chopra, Senior Research Analyst bei Wood Mackenzie, geht davon aus, dass die Architektur der Wechselrichter auf 2000 Volt (DC) ansteigen wird, dass KI-gesteuerte Smart Tracker die Effizienz erhöhen werden und dass Roboter zunehmend bei Bau und Wartung eingesetzt werden, um den steigenden Arbeitskosten und dem Arbeitskräftemangel zu begegnen. „Der mehrere Jahrzehnte andauernde Weg der kontinuierlichen Verbesserung der Solartechnologie hat noch viel Raum, um weiterzugehen“, fügte Chopra hinzu.
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Zur Einordnung: Nahezu exakt vor einem Jahr hatte Wood Mackenzie ebenfalls eine Stagnation des PV-Marktes vorhergesagt und damit einen Zubau von 353 GW für das Jahr 2024 vorhergesagt, viel zu wenig.
Solchen Vorhersagen sollte man also nicht allzu weit trauen.
https://www.pv-magazine.de/2024/01/29/wood-mackenzie-photovoltaik-wachstum-wird-global-bis-2032-abflachen/
Wood Mackenzie lag regelmäßig mit seine Prognosen unter dem tatsächlichen Zubau und berät auch die Ölindustrie. Da kann ich auch meine Oma fragen, wie sich der Markt entwickeln wird.
Übrigens würde nicht das Wachstum stagniren, sondern der Ubau selbst.
Ich würde die „leitende Analystin“ zum Teufel jagen-
denn eine solche Vorhersage -im Pro-Mille-Bereich- ist blanker Unfug !
Auch wenn tatsächlich einige Faktoren dafür sprechen, dass der PV-Zubau sich zukünftig verlangsamt, sollte man folgendes beachten:
1. Wood Mackenzie hat bereits in den Vorjahren einen sehr „unambitionierten“ PV-Zubau prognostiziert
2. gleichzeitig wurde ein stark steigender Atomkraft-Zubau prognostiziert. Ohne dies irgendwie sachlich oder durch handfeste Zahlen zu begründen. Wer den WNISR verfolgt (fundierter Bericht zum Stand und Ausblick der Atombranche weltweit mit > 300 Seiten) weiß, dass praktisch alles gegen diese Prognose spricht.
Es ergibt sich ein Bild.
Die Gewinnverluste zurück holen kann man nicht so einfach. Man kann nicht einfach selbst den Marktpreis bestimmen. Fakt ist, dass sich die Konjunktur etwas abgekühlt hat aber das weltweite Produktionsvolumen nicht. Dazu kommt dass die LFP Akkus im letzten Jahr und 50% gefallen sind. Das wird heuer in den integrierten Batterien ankommen und damit die Systemkosten signifikant senken. Darum halte ich diese Prognose für aus dem Arsch gezogenen Bullshit.
PV-Anlagen sind, bis auf in Ländern mit Sperrzöllen im letzten Jahr massiv gefallen und liegen damit bereits zu Anfang des Jahres weit unter den Gestehungskosten im letzten Jahr um diese Zeit. Warum sollte dann der Zubau langsamer wachsen?
Darüber hinaus sind viele Projekte in Arbeit, bei denen Batterien zusammen mit PV für eine 24 Stunden-Versorgung zu konkurrenzlos günstigen Preisen Strom liefern. Meine Prognose daher, eine Steigerung von 50% bei den weltweiten Zubauzahlen. Denn günstige Optionen haben noch nie jemanden bremsen lassen.