Photovoltaik-Maschinenbauer in Deutschland verzeichnen sinkende Umsätze

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Der VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel hat am Donnerstag veröffentlicht, dass der Gesamtumsatz der deutschen Maschinenbauer im zweiten Quartal um 13 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurückgegangen sei. Dennoch zeigten sich die Unternehmen optimistisch und rechneten für das dritte Quartal wieder mit steigenden Umsätzen. Dabei sei der globale Photovoltaik-Markt entlang der gesamten Wertschöpfungskette weiterhin hart umkämpft. Zugleich seien Maschinen und Anlagen aus Deutschland gefragt, wie sie sehr hohe Exportquote von 96 Prozent zeige. Allerdings hätten sich die Lieferziele verschoben. Mit 67 Prozent sei China weiterhin das dominierende Exportziel, allerdings mit abnehmender Bedeutung. Der US-Markt wird für deutschen Photovoltaik-Maschinenbauer immer wichtiger. Die Exportquote sei von 5 auf 15 Prozent gestiegen. Auch im Inland konnten die Zulieferer im zweiten Quartal etwas mehr absetzen. Der Umsatzanteil stieg dem VDMA zufolge von 3 auf 4 Prozent; für Europa insgesamt lag er bei 14 Prozent.

„Zwar stiegen die Inlandsumsätze im zweiten Quartal 2019 etwas an, jedoch ist der deutsche beziehungsweise europäische Markt für Photovoltaik Produktionsmittel im Vergleich zum Endmarkt der Photovoltaik-Module schwach. Betrachtet man den notwendigen Photovoltaik-Zubau in den nächsten Jahren könnte sich das ändern“ Jutta Trube, Leiterin VDMA Photovoltaik Produktionsmittel. Der Verband hat gemeinsam mit dem Fraunhofer ISE eine Studie veröffentlicht, die die europäische Zell- und Modulproduktion bewertet. Dabei zeigt sich, dass eine Produktion in Deutschland bei den Kosten durchaus mit der Modulherstellung in China mithalten kann. Allerdings müssen dafür die Rahmenbedingungen stimmen. Neben der ausreichend hohen Nachfrage in Deutschland und Europa wären dafür der Abbau neuer Fertigungen im Gigawatt-Maßstab notwendig, am besten mit deutlich mehr als einem Gigawatt, wie Andreas Bett, Direktor des Fraunhofer ISE am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Berlin erklärte.

Mit einer „Erholung“ der kompletten Wertschöpfungskette in Europa seien dann sogar signifikante Kostenvorteile für europäische Produkte möglich, zumal die Kosten für den Transport mit sinkenden Modulpreisen einen immer größeren Faktor darstellten, so Bett weiter. Momentan gibt es in Europa aber nur wenige, eher kleine Modulfertigungen und keine Zellproduktion mehr. Der Aufbau von neuen Gigawatt-Fertigungen in Deutschland oder Europa wäre auch für die Maschinenbauer hierzulande wichtig, wie Trube sagt.

Das umsatzstärkste Segment war dem VDMA zufolge auch im zweiten Quartal 2019 wieder die Dünnschicht-Photovoltaik mit 65 Prozent, was mehr als im Vorquartal ist. Der Umsatz von Produktionsmitteln für Zellen reduzierte sich dagegen um 10 Prozentpunkte. Die Umsätze für Wafer und Module hätten leicht auf fünf respektive 2 Prozent zulegen können. „Für die zweite Jahreshälfte wird ein Zuwachs im Auftragseingang im Bereich der Herstellung von kristallinen Siliziumzellen und Dünnschichtmodulen erwartet“, erklärte Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik Produktionsmittel. Dafür spreche auch das Book-to-Bill-Verhältnis von 1,0, das auf eine positive Entwicklung für das kommende Quartal hindeute. Die Auftragsreichweite liegt bei hohen 8,5 Monaten, wie es weiter hieß.

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