Studie: Produktion von Solarmodulen in Europa wettbewerbsfähig und ohne staatliche Subventionen möglich

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Einst war Europa der Nabel der Photovoltaik-Produktion, doch mittlerweile werden der überwiegende Teil der Solarmodule und Solarzellen weltweit in Asien und vor allem China gefertigt. Doch das muss nicht sein, denn auch in Europa kann sich die Herstellung von Solarmodulen wieder lohnen. Dies ist das Ergebnis einer vom Maschinenbauerverband VDMA bei Fraunhofer ISE in Auftrag gegeben Studie. Die Freiburger Wissenschaftler haben die Kosten für Photovoltaik-Produktionen in Deutschland und Europa mit jeden in China verglichen.

Die Autoren sind überzeugt, dass sich die Produktion nach Europa zurückholen lässt. Wichtigste Voraussetzung sei aber, dass die Werke eine jährliche Produktionskapazität von mindestens fünf Gigawatt haben müssen. Dann könnten die Solarmodule in Europa wieder zu wettbewerbsfähigen Kosten und ohne staatliche Unterstützung gefertigt werden. „Eine solche Fabrik würde ein Investment von gut 1 Milliarde Euro bedeuten und brächte mehrere Tausend direkte und indirekte neue Arbeitsplätze“, heißt es beim VDMA. Ein Vorteil einer europäischen Produktion wäre der Wegfall der Transportkosten für die Solarmodule. Der kostengünstigste Idealfall ergibt sich der Studie zufolge, wenn auch in Europa eine geschlossene Lieferkette für die wesentliche Materialien vor Ort etabliert ist und die Produktion in einem europäischen Land mit vergleichsweise niedrigen Arbeitskosten stattfindet.

Der Verband sieht die Gefahr einer „neuen Abhängigkeit für Deutschland und Europa“, wenn die Solarmodule nahezu ausschließlich in Asien produziert werden. Dabei verfüge Europa über die technologischen Kompetenzen und auch über eine große Zahl an Maschinenbauer für Photovoltaik-Produktionen. Erste Lieferengpässe bei Solarmodulen seien bereits erkennbar, so Jutta Trube, Leiterin VDMA Photovoltaik Produktionsmittel. Die wieder anziehende Nachfrage in Europa könnte daher ein zusätzlicher Pluspunkt für die Renaissance der europäischen Photovoltaik-Produktion werden. Im nächsten Jahr wird ein Zubau von 24 Gigawatt in Europa prognostiziert. Unter Berücksichtigung der Sektorkoppelung wird der Bedarf für die Jahre 2025 bis 2030 auf jährlich mehr als 100 Gigawatt in Europa geschätzt.

Zudem würde eine heimische Photovoltaik-Produktion die Klimabilanz Europas zusätzlich aufpolieren. „Mit einer europäischen Produktion von Solarzellen und Modulen könnten jedoch CO2-Emissionen auf ein Minimum reduziert und Nachhaltigkeit infolge der Kreislaufwirtschaft in das Energiesystem eingebracht werden“, sagt Trube. „Die Politik kann diesen Prozess mit sinnvollen Rahmenbedingungen, wie geeignete Ausbaukorridore, Einspeisepriorität von erneuerbaren Energien und einer passenden Netzinfrastruktur unterstützen.“

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