Der Insolvenzverwalter will so die Gläubiger des insolventen Modulherstellers nicht weiter schädigen. Im Hinblick auf die Investorengespräche sei das Interesse der Bieter allerdings groß.
Kurz vor der Bekanntgabe der Übernahme durch Sunpower bezog die frühere US-Tochter von Solarworld Stellung zu Anträgen von Wettbewerbern, von den neuen US-Einfuhrzöllen ausgenommen zu werden. Dem künftigen Eigentümer gestand Solarworld Americas eine solche Ausnahmeregel zu, der einstigen Verwandtschaft nicht.
Nach monatelangen Gesprächen ist jetzt mit dem US-Modulbauer Sunpower ein Investor für die US-Tochter der früheren Solarworld AG gefunden worden. Für Sunpower werden die USA damit wieder zum Produktionsstandort. Das Unternehmen will in die Fabrik frisches Kapital investieren und teilweise auf die Produktion der eigenen Technik umstellen.
Trotz der laufenden Insolvenz setzt der deutsche Photovoltaik-Hersteller in Produktion fort. Ab dieser Woche sollen Solarmodule an Kunden in Frankreich, Kuwait, Japan, Sri Lanka und Deutschland geliefert werden. Zudem läuft die Investorensuche.
Der thüringische Wirtschaftsminister zeigte sich enttäuscht über die neuerliche Insolvenzanmeldung von Solarworld. Tiefensee will aber weiter um den heimischen Photovoltaik-Produktionsstandort kämpfen und sieht auch die Bundesregierung in der Pflicht. In Sachsen sieht das Wirtschaftsministerium gute Chance für die Solarworld-Mitarbeiter, neue Jobs zu finden.
Nur rund sieben Monate nach dem Neustart und das zweite Mal binnen eines Jahres hat der deutsche Photovoltaik-Hersteller Insolvenz beim Amtsgericht Bonn angemeldet. Als Grund gibt Solarworld das geplante Auslaufen der Anti-Dumpingmaßnahmen durch die EU-Kommission gegen die chinesische Konkurrenz und die weiter gesunkenen Preise an.
Im ersten Halbjahr ist die Lieferung von Solarmodulen mit insgesamt mehr als 60 Megawatt Gesamtleistung vorgesehen. Die Partnerschaft zwischen Solarworld und Inosolar soll in den kommenden Jahren noch ausgebaut werden.
Mit Solarparc hat sich der frühere Solarworld Top-Manager Philipp Koecke ein Filetstück aus dem insolventen Photovoltaik-Konzern gesichert. Für den Verkauf der US-Tochter von Solarworld sind mögliche Zölle gegen chinesische Importe ein mitentscheidender Faktor.
Nach Ansicht der Analysten ist der globale Zubau vor allem durch die Verfügbarkeit des Polysiliziums im kommenden Jahr begrenzt. Haupttreiber ist demnach erneut China. In Indien und den USA trüben sich die Aussichten hingegen ein.
Im August waren 480 Mitarbeiter, die zuvor in Arnstadt für den größten deutschen Photovoltaik-Hersteller arbeiteten, in eine Transfergesellschaft gewechselt. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee lobte deren Arbeit und zog eine positive Halbzeitbilanz.