Am Mittwoch öffnete die The smarter E Europe ihre Tore in München. „Diesmal ist das komplette Messegelände belegt“, sagte Markus Elsässer, Chef des Veranstalters Solar Promotion, zur Eröffnung. Insgesamt verteilen sich 2737 Aussteller auf 18 Messehallen. Sie kommen aus 57 Ländern. Insgesamt erwarten die Veranstalter mehr als 100.000 Fachbesucher in den kommenden drei Tagen. Wie in den Vorjahren besteht die Messe aus vier Teilmessen: Intersolar, ees, Power2Drive und EM Power. Auch die Konferenz läuft bereits seit Dienstag und Solar Promotion erwartet inklusive der Side-Events rund 2500 Besucher.
„Wir setzen in diesem Jahr den Fokus auf die notwendigen Flexibilitäten“, sagt Elsässer weiter. Er verweist auf die Sonderschau zum bidirektionalen Laden in diesem Jahr. Genau das Thema greift dann auch Herbert Diess in seiner Keynote auf. Der ehemalige Volkswagen-Chef berichtet über seine Impressionen von der größten Autoschau in Shanghai, die erst kürzlich standfand.
„Die Elektrifizierung schreitet in allen Sektoren voran, vor allem in China“, sagt Diess. Die Geschwindigkeit der Entwicklung werde in Deutschland oft unterschätzt oder nicht so wahrgenommen. „Die Geschwindigkeit wird in den nächsten Jahren noch dramatisch zunehmen und wir werden ein exponentielles Wachstum sehen“, sagt Diess. Bei der Photovoltaik geht er von einer Verdoppelung des Weltmarktes alle drei Jahre aus. Etwas langsamer sei die Entwicklung bei Elektroautos, dort sei die Verdoppelung etwa alle vier Jahre zu erwarten. Bei Speichern wiederum gehe es angesichts der aktuellen Preisrückgänge und Entwicklungen deutlich schneller. Diess rechnet mit der Verdoppelung des Marktes alle zwei Jahre.
Auch hierbei verweist er auf Trends aus Shanghai. Vor allem Eisen-Phosphat-Batterien seien stark im Kommen. So werde Schnellladen für 400 Kilometer in fünf Minuten möglich. „Laden wie Tanken ist damit wirklich am Horizont“, sagt Diess. Zudem werde es bei den Kosten weitere Senkungen geben, denn mit Natrium-Batterien wie beispielsweise von CATL, die ebenfalls sehr energiedicht und zum Schnellladen geeignet seien, werde ein weiterer Innovationshub eröffnet. Absehbar würden die Speicherkosten bei zwei bis drei Cent pro Kilowattstunde landen, so Diess.
Spätestens dann gelte es, das riesige ungenutzte Potenzial der Autobatterien für das Energiesystem endlich zu nutzen. Denn eigentlich stehen die Autos und damit die Batterien 23 Stunden am Tag nur rum. In Deutschland macht die doppelte Netzentgelte der Speicher allerdimgs noch jedes Businessmodell kaputt.
Doch Diess zeigt sich erfreut, dass laut Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD das bidirektionale Laden kommen soll und Batterien der Elektroautos für das Stromnetz genutzt werden sollen. Er verweist auch auf die ersten positiven Erfahrungen aus Frankreich. Dort bieten The Mobility House und Renault bereits bidirektionales Laden für Endkunden an und zeigen, dass das Modell funktioniert. Zum Abschluss seiner Keynote sagt Diess noch, er sei überzeugt, „hätten wir die Batterien der Elektroautos genutzt, hätte es den Stromausfall in Spanien nicht gegeben“.
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