Der CDU-Chef und designierte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat am Montagmorgen die Liste mit den künftigen Ministern und Staatssekretären aus den eigenen Reihen veröffentlicht. Er bestätigte damit, was „Table Media“ bereits am Wochenende berichtete: Katherina* Reiche soll neue Bundesministerin für Wirtschaft und Energie werden.
Das Ministerium wird damit wieder in die Form vor der Ampel-Regierung zugeschnitten. Unter Robert Habeck (Grüne) war es das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Reiche ist 1973 in Luckenwalde geboren und diplomierte Chemikerin. In der Energiebranche ist sie keine Unbekannte.
Reiche war bereits 1998 bis 2015 CDU-Abgeordnete im Bundestag. Im November 2005 wurde sie zur stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden für die Bereiche Bildung und Forschung, sowie Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gewählt. Damals war sie auch an den Verhandlungen über die Kürzungen bei der Solarförderung aktiv beteiligt. Von 2009 bis 2013 war sie Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Ab Oktober 2013 arbeitete sie als parlamentarische Staatssekretärin im Verkehrsministerium. Allerdings nur kurz, denn 2015 wechselte sie an die Spitze des Verbands der kommunalen Unternehmen (VKU). Ihr Wechsel führte damals – wieder einmal – zu einer Debatte darüber, ob Politiker einen solchen Schritt nicht erst nach einer gewissen Pause vollziehen dürfen.
Zum Jahreswechsel 2020 ging Reiche vom VKU zu Eon und sollte dort die Umstrukturierungen im Zuge der großen Transaktion und dem Tausch der Geschäftsfelder mit RWE mitverantworten. Sie wurde zur Chefin des Energiedienstleisters Westenergie ernannt. Erst vor wenigen Tagen berichtete das „Handelsblatt“, dass das schwedische Energieunternehmen, Ingrid Capacity, sie in den Aufsichtsrat berufen habe. Seit Juni 2020 ist Reiche auch Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrates der Bundesregierung.
Nun also folgt ihre Rückkehr in die Bundespolitik. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) begrüßt die Wahl. Er bezeichnet Reiche als „erfahrene Energiepraktikerin“, die sich umfangreiche Kompetenzen erarbeitet habe. „Ihr deutliches Bekenntnis zu den erneuerbaren Energien als Basis eines modernen Energiesystems, für Versorgungssicherheit, Innovation und heimische Wertschöpfung begrüßen wir sehr. Wir freuen uns darauf, mit dem neu zugeschnittenen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Transformation der Energieversorgung weiter in guter Zusammenarbeit zu gestalten“, sagte BEE-Präsidentin Simone Peter.
Sie verwies auf die enormen Herausforderungen, die die neue Bundesregierung schnell angehen müsse. “Es geht jetzt um die Absicherung des Ausbaus erneuerbarer Energien in allen Sektoren, eine Flexibilitätsagenda zum Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch in Echtzeit, die weitere Sektorenkopplung und eine beherzte Wärme- und Verkehrswende, die die Abkehr von fossilen Brennstoffen beschleunigt”, sagte Peter. Doch es komme in der neuen Bundesregierung nicht nur auf das Ministerium für Wirtschaft und Energie an, auch andere Ressorts seien für das Gelingen der Energiewende essenziell.
*Anmerkung der Redaktion: Wir haben den Vornamen in der ursprünglichen Fassung leider falsch geschrieben und den Fehler nun korrigiert. Wir bitten um Entschuldigung.
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„ Jedenfalls ist der Moment für eine Revision der Energiewende genau jetzt.“
Letzter Satz von K. Reiche aus ihrem Beitrag hier:
https://www.linkedin.com/pulse/energiewende-auf-kurs-bringen-die-systemkosten-sind-der-reiche-tbz6e?utm_source=share&utm_medium=member_ios&utm_campaign=share_via
Innovationen oder Wirtschaft gestalten sieht anders aus. Es kommen harte Jahre der Simulation von Politik auf die deutsche Wirtschaft zu.
Ich lese aus Ihr wieder das typisch negative CDU/CSU „Geschwall“ kaum zu ertragen wenn man zwischen den Zeilen liest. Besser wir erwarten hier nix Gutes für EE.
Jeder hat eine Chance verdient und man soll sie an ihren Leistungen messen, aber aktuell ist sie Vorstandsvorsitzende der e.on-Tochter Westenergie. So ein ansatzloser Wechsel als Wirtschafts- und Energieminister weckt da schon Befürchtungen – zumal sie als Drehtürpolitikerin verschrien ist.
Unter einer unionsgeführten Regierung ist natürlich generell zu erwarten, dass vor allem wieder die Wünsche der großen Player auf dem Energiemarkt umgesetzt werden (e.on, RWE, EnBW, LEAG, usw.). Der Wähler wollte das ja so.
Dann nennen Sie bitte eine geeignete Personalstelle die keine Verwurzlungen in die freie Wirtschaft hat?
Dem kann man nur Einhalt gebieten, indem Lobbyarbeit verboten wird und Politikern jegliche Verbindung zu Konzernen usw. verboten wird. Aber wie wollen fachfremde Politiker dann ein Resort führen. Alles nicht so einfach. In meinen Augen ist Sie denke ich keine schlechte Wahl, es gibt sicherlich weniger kompetente. Außerdem hat das Ministerium für Wirtschaft schon immer eine untergeordnete Rolle gespielt.
@Alexander
Ist das Ihr Ernst? Wir haben an Hochschulen, Universitäten, bei Instituten tausende Experten, die kompetent zum Thema sind und nicht im Verdacht stehen, die Interessen des Energie-Oligopols in Deutschland zu vertreten, das nur an ihrer Gewinnmaximierung interessiert ist.
Für das Wirtschaftswachstum in D spielt das Wirtschaftsministerium in der Tat eine untergeordnete Rolle. Für den hochgradig regulierten Energiemarkt spielt das Wirtschaftsministerium aber eine überragende Rolle. Wirtschaftsminister Altmaier hat quasi im Alleingang zwischenzeitlich die Photovoltaik in Deutschland beerdigt, den Kohleausstieg verschleppt und die immensen strategischen Risiken beim russischen Gas ignoriert, wofür wir teuer bezahlt haben. Wirtschaftsminister Habeck hat einen Boom bei Photovoltaik und Windkraft ausgelöst. Er hat endlich die schreienden Ungerechtigkeiten bei den Netzentgelten adressiert.
Mit Verlaub,
Frau Reiche kommt eben leider nicht aus der freien Wirtschaft! Ihre diversen Arbeitgeber, hierzu zählen die großen Energieversorger, sind ausgewiesene Oligopolisten. Diese Unternehmen verdienen Ihr Geld in dem Sie den freien und gesellschaftspolitisch dringend erforderlichen EE-Markt verhindern um weiterhin ihr Öl, Gas und ihren Atomstrom verkaufen zu können! Zentralisierte Monopol-Macht ist deren Geschäft.
Frau Reiche ist eine eingefleischte Atom-Lobbyistin und ausgewiesene EE-Verhindererin. Sie vertritt deren Interessen. Und dies ist der einzige Grund warum Sie dieses Amt bekommt. Es gibt in Deutschland tausende gute Ökonomen / Ökonominnen welche etwas von Wirtschaft verstehen und im Sinne der Wirtschaft und der Bevölkerung handeln würden. Aber genau darum geht es der CDU nicht! Dinosaurier wollen nicht in die Zeit in der es keine Dinosaurier mehr gibt! Ich bin tatsächlich immer wieder erstaunt, dass es selbst in diesem Forum Leute gibt welche diese Märchen von der redlichen CDU-Energie-Politik im Sinne der Menschen glauben. Diese Politiker zerstören aus billiger Machtgier die Lebensgrundlagen von uns, unserer Kinder und Enkel. Punkt.
J. Salzgeber schreibt.
Diese Unternehmen verdienen Ihr Geld in dem Sie den freien und gesellschaftspolitisch dringend erforderlichen EE-Markt verhindern um weiterhin ihr Öl, Gas und ihren Atomstrom verkaufen zu können!
@ J. Salzgeber
Grundsätzlich haben sie Recht. Nur verhindern wollen die den EE Markt schon seit 2010 nicht mehr. Sie haben ihn lediglich für sich umgestaltet, in dem die EE zur Ramschware degradiert wurde.
Da haben Lobbyisten den erforderlichen EE Markt mit der bekannten Ermächtigungsverordnung, die ich hier das „Faule Ei“ nenne, das der Energiewende ins Nest gelegt wurde so gestaltet, das man mit den EE lukrative Geschäfte machen kann.
Schauen Sie mal hier. https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Konventionelle Kraftwerke erzielen hohe Gewinne
Billig an der Börse
Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. Zitat Ende.
Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass die EE 2010 aus den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen wurden, und separat an der Börse, quasi als Überschuss verramscht werden müssen.
Finanzieren tut das der Staat, über das EEG Konto. Denn da werden die sinkenden Börsenpreisen
( Ramschpreise ) durch die EE in Form von weniger Erlösen zu Milliarden Ausgleichszahlungen durch den Staat. Nun ist Frau Reiche beim Staat angestellt, und hat eigentlich da für Rationalität zu sorgen, wenn es beim Haushalt um Milliarden geht die fehlen. Bin mal gespannt ob sie einer darauf aufmerksam macht, nach dem die FDP nicht mehr da ist. Die wollten ja bekanntlich deswegen gleich das gesamte EEG abschaffen.
OT: es wäre toll, wenn man hier im Forum Kommentare up-/down voten könnte wie z.B. bei Kommentaren unter Artikeln auf heise.de
Dann ließe sich erkennen, ob es sich um Einzelmeinungen handelt oder nicht. Dem Kommentar von J. Salzgeber zur CDH-Energiepolitik z.B. würde ich voll zustimmen.
Dem würde ich mich anschließen. Ein zeitgemäßer Kommentarbereich mit Login, Historie, Benachrichtigungen, bekannter Baumstruktur und Bewertungsmöglichkeit täte den interessanten Artikeln sicher besser… ist technisch doch ziemlich „angestaubt“.
Und muss wirklich jeder Kommentar mit Verzögerung einzeln überprüft werden? … eine Meldefunktion könnte ggf. auch eine Alternative sein. Ich denke, hier in diesem Fachforum gibt es genug verlässliche Kompetenzen, denen mehr Eigenverantwortung eingeräumt werden könnte.
Würde ggf. mehr Schwung und nebenbei substanzielle Informationen in manche Diskussionen bringen.
Hallo Detlef,
ich würde mich dem auch anschließen und es wird demnächst auch einen Relaunch geben. Ob sich damit die Kommentarfunktion grundlegend ändert, sei mal dahingestellt.
Und zu deiner Frage: Ja, es ist leider notwendig. Zum einen ist in Deutschland die Debattenkultur leider verloren gegangen, was man auch bei uns phasenweise merkt. Alle Kommentare automatisch freigeben, ist auch aus presserechtlicher Sicht nicht so ganz easy, denn hier müssen unsere Kommentatoren keine Klarnamen angeben und wie will man ohne Prüfung Diffarmierungen verhindern?
Viele Grüße,
Sandra
Danke Sandra,
freue mich auf ein Relaunch 🙂
Eine Nutzerverwaltung mit intern verwalteten Klarnamen wäre ggf. hilfreich… und wie bereits erwähnt eine Meldefunktion an den Admin, vielleicht auch ein erweitertes Recht für zu definierende Vertrauenspersonen bzw. Moderatoren, die recht schnell allzu extreme Inhalte unterbinden könnten.
Frau Reiche wird persönlich wenig Neues bringen. Sie ist eine konservative Politikerin mit typisch politischem Schablonen-Denken. Zudem ist ihr Aufgabenbereich zu eingeschränkt. Ich hätte mir ein Zukunftsministerium in Form einer Zentralstelle für Technologien, Innovationen, Forschung und Umwelt gewünscht, dem völlig neue Wege offen stünden. So wie es in dem Sachbuch – Warum wir versagen im Kampf gegen den Klimawandel – schon vor Jahren vorgeschlagen wurde.
Schlimmer als unter dem mit Geld für Wolkenkuckucksheim um sich werfende, sehr sensible Robert Habeck, der Kritikern auch gerne mal die Polizei schickt, kann es definitiv nicht werden. Sicher für den einen oder anderen grün-verblendeten Ideologen schwer zu verstehen, wieso man Fachleute in die Ministerien beruft, kann ja gar nicht angehen…
Mir egal, die Zeiten des Wahnsinns eines ahnungslosen, ideologiegetriebenen Wohlstandsvernichters sowie der feministischen Außenpolitik, die uns in aller Welt zum Gespött gemacht hat, sind vorbei.
Schaut mal hier.
https://www.tagesspiegel.de/politik/zukunftige-ministerin-und-ex-minister-katherina-reiche-und-karl-theodor-zu-guttenberg-sind-ein-paar-13606810.html
Das wird ja abends nach Dienstschluss zu einer Doppelspitze.