Positionspapier schlägt drei zentrale Maßnahmen für eine resiliente Solarindustrie vor

Das Projekt „PV PILOT“ erarbeitet bis April 2025 ein Konzept

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Die neue Bundesregierung könnte eine neue Chance sein, doch noch eine resiliente Solarindustrie in Deutschland aufzubauen. Daher haben die Forschungsinstitute ISC, ISFH, Fraunhofer ISE und HZB gemeinsam mit der Fachabteilung „Photovoltaik Produktionsmittel“ des Industrieverbands VDMA und dem Produktionsplanungs-Unternehmen RCT Solutions ein Positionspapier erarbeitet und an die Parteien geschickt, die im Bundestag vertreten sind. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen somit möglichst schon in die Koalitionsverhandlungen einfließen.

Sie sollen dazu führen, dass Deutschland wieder eine führende Rolle in der Solarindustrie einnehmen kann. Diese hatte es Anfang der 2000er Jahr mal inne, doch mittlerweile längst an China verloren.  Gerade im vergangenen Jahr haben viele, noch in Deutschland tätige Modulhersteller ihre Produktion eingestellt, da sie mit den chinesischen Konkurrenten bei Größe und Preis nicht mithalten können. Das Projekt „PV PILOT“ erarbeitet dafür bis April 2025 ein Konzept, das bestehende Infrastrukturen optimal einbindet und so einen effizienten Einsatz der Fördermittel sicherstellt, wie es von den beteiligten Akteuren heißt. Sie sind überzeugt, dass sich mit gezielter politischer Unterstützung in wenigen Jahren eine robuste, hochinnovative und großskalige Solarindustrie aufbauen lässt.

„Mit dem PV PILOT-Projekt arbeiten wir gemeinsam mit dem ISC, dem ISFH und dem HZB, RCT Solutions und der VDMA-Fachabteilung ‚Photovoltaik Produktionsmittel‘ an einer Strategie, wie die Solarindustrie in Deutschland durch Forschung & Entwicklung, Pilot-Technologie und Turnkey-Konzepte nachhaltig gestärkt werden kann“, erklärte Andreas Bett, Leiter des Fraunhofer Institut für Solar Energiesysteme. Dies umreißt auch die zentralen Forderungen. So sind in dem Positionspapier drei zentrale Maßnahmen für die Jahre 2025 bis 2027 enthalten, die die Grundlage für eine widerstandsfähige und wettbewerbsfähige Solarindustrie in Deutschland schaffen sollen.

Zunächst sei der Ausbau der Produktion von innovativen Hightech-Produkten in Deutschland und Europa wesentlich. Dazu müssten die europäischen Programme zur Förderung genutzt werden. Etwa der Net Zero Industry Act (NZIA) und das Temporary Crisis and Transition Framework (TCTF) zur Unterstützung von Investitionen und strategischer Entwicklung.

Als zweite Maßnahme gelte es den deutschen Maschinenbau zu stärken, um Produktionsanlagen für den internationalen Wettbewerb zu entwickeln und mithilfe von Exportförderprogrammen auch im Ausland zu vermarkten. Dazu gehöre auch die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Gleichzeitig müsste eine geschlossene Wertschöpfungskette gefördert werden. Also eine Produktionsinfrastruktur entstehen, die die Abhängigkeit von nicht-europäischen Akteuren, etwa aus China, reduziert.

Der dritte Punkt betrifft die Forschung und Entwicklung im Photovoltaik-Bereich in Deutschland. Diese müsse ausgebaut und gestärkt werden. In dem Positionspapier wird gefordert, die Forschungsförderung wieder auf das Real-Niveau von 2019/2020 zurückzubringen, also mindestens 100 Millionen Euro pro Jahr. Damit würde die Innovationsfähigkeit der gesamten Branche gesichert. Zugleich müsse eine Fokussierung der Förderung auf Innovationen erfolgen. Es wird die Weiterentwicklung der kristallinen Siliziumtechnologie, der Perowskit- und anderer Dünnschichttechnologien sowie für Tandemzellen genannt.

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