Photovoltaik-Anlagenbauer mit mehr Aufträgen aus Europa und den USA

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Die Photovoltaik-Anlagenbauer haben nach Erhebungen ihres Branchenverbands VDMA im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang von drei Prozent bei den Auftragseingängen verzeichnet. Die Umsätze gingen im Jahresvergleich um sieben Prozent zurück. Alles in allem deutet dieses Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz – was aktuell bei 1,5 liegt – auf eine Erholung hin, wie es vom VDMA weiter heißt.

Die Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie scheinen weitgehend überwunden. Bei der Versorgung mit elektronischen Bauteilen gab es 2022 es noch vereinzelt Unterbrechungen, aber dem VDMA zufolge weniger als noch im Jahr davor. Etwa 85 Prozent ihres Umsatzes würden die Photovoltaik-Maschinenbauer mit Anlagen für die Herstellung von Silizium-Solarzellen und Dünnschicht machen. Der Rest werde durch Modulintegrationsanlagen erzielt und minimal aus Maschinen für die Ingot und Waferherstellung.

Photovoltaik-Produktion findet aktuell vor allem in China statt. Dies spiegelt sich auch bei den europäischen Equipment-Herstellern wider. Der Exportanteil der Photovoltaik-Zulieferer lag dem VDMA zufolge bei 78 Prozent, wovon 57 Prozent an asiatische Kunden geliefert wurde. „Der asiatische Solarmarkt liefert für den Maschinenbau nach wie vor den größten Umsatz, gerade Indien ist zurzeit recht attraktiv. In 2022 zeigten sich erste Tendenzen, dass die Märkte Amerika und Europa attraktiver werden“, sagte Jutta Trube, Leiterin von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.

In den USA wird mit dem Inflation Reduction Act (IRA) aktuell der Aufbau von Photovoltaik-Produktionen stark angereizt. Der Exportanteil der deutschen Photovoltaik-Anlagenbauer für die Region Amerika erhöhte sich 2022 so bereits auf 18 Prozent. In Europa – einschließlich Deutschland – erzielten die Maschinenbauer einen Umsatzanteil von insgesamt 22 Prozent. Für beide Regionen sei damit eine Steigerung um sieben Prozent im vergangenen Jahr zu verzeichnen gewesen.

„Es ist ganz klar, dass die Solar-Photovoltaik-Produktion in Regionen mit hohen Produktionsanreizen wächst. Die Vereinigten Staaten mit dem Inflation Reduction Act haben einen klaren Rahmen für die Unterstützung der Produktion vor Ort geschaffen, von dem die europäischen Maschinen- und Anlagenhersteller profitieren“, sagte Peter Fath. Er ist Geschäftsführer von RCT Solutions, das aktuell in den Aufbau verschiedener Gigawatt-Fabriken eingebunden ist, sowie Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. „Auch auf europäischer Ebene sehen wir eine Verbesserung, die durch wirksame industriepolitische Maßnahmen noch weiter vorangetrieben werden kann. Schließlich sind die Herstellungskosten ein Schlüsselfaktor für die Entscheidungsfindung bei Investitionen in Solarproduktionslinien“, so Fath weiter.

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