Solarpower Europe: Photovoltaik-Speichermarkt in Europa wächst um mehr als 400 Prozent bis 2025

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Nicht nur der Photovoltaik-Markt in Europa wächst, sondern auch die Installation von Speichern steigt weiter stark an. Nach der Prognose von Solarpower Europe wird die installierte Photovoltaik-Speicherkapazität von 3 auf 12,8 Gigawattstunden bis 2025 anwachsen. Dies ist eine Erhöhung um mehr als 400 Prozent, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Bericht „European Market Outlook for Residential Battery Storage“ hervorgeht, der die Entwicklung der kommenden Jahre beleuchtet.

Demnach hat die Zahl der neu installierten Photovoltaik-Heimspeicher in europäischen Privathaushalten 2020 erstmals die Marke von 100.000 auf Jahresbasis überschritten. Die Nachfrage habe mit 140.000 Photovoltaik-Speichern um 44 Prozent höher gelegen als noch 2019. Zum ersten Mal habe die installierte Kapazität der neuen Speicher bei mehr als einer Gigawattstunde gelegen. Solarpower Europa verweist auch die jüngste Energiepreiskrise. Besitzer von Photovoltaik-Speicher-Systemen würden daher finanziell profitieren. Die Stromgestehungskosten für Privathaushalte, die eine Photovoltaik-Anlage und Speichersysteme installiert hätten, kämen auf Stromgestehungskosten von 12,2 Cent pro Kilowattstunde. Bezogen auf die aktuellen Haushaltsstrompreise seien die Kosten damit nur etwa ein Drittel so hoch.

So verwundert es auch wenig, dass es in Deutschland die höchste Nachfrage nach Photovoltaik-Speicher-Kombinationen gibt. 70 Prozent der neu installierten Systeme in Europa entfielen so auf Deutschland. Dahinter folgen Italien, Großbritannien, Österreich und die Schweiz. Die fünf führenden Märkte für Photovoltaik-Speicher machten 93 Prozent des Marktes für Neuanlagen aus. „Mit der zunehmenden Beliebtheit von Photovoltaik-Anlagen für Privathaushalte erkennen immer mehr Haushalte, dass häusliche Speichersysteme den Wert ihrer Photovoltaik-Anlagen maximieren können“, sagte Walburger Hemetsberger, CEO von Solarpower Europe. „Während Europa zunehmend von gasbedingten Energiepreisschocks betroffen ist, sind Photovoltaik- und Speichersysteme die klare Antwort auf volatile Energiepreise.“

Auch in den kommenden Jahren erwartet Solarpower Europe die größte Nachfrage in den aktuell führenden Märkten. Deutschland werde unangefochten führend bleiben, dahinter folge dann mit großem Abstand Italien. Auch für Großbritannien und Österreich geht der Verband von einem weiteren stetigen Wachstum in den kommenden Jahren aus.

Die Kombination von Photovoltaik und Speichern sei auch der Schlüssel für ein klimaneutrales Europa bis 2050. „Sie wird es der EU nicht nur ermöglichen, den Anteil der erneuerbaren Energien zu erhöhen, sondern vor allem auch, Haushalte und Unternehmen in Spitzenzeiten zuverlässig, sauber und kostengünstig mit Energie zu versorgen“, so Hemetsberger weiter. Sie rief die EU-Mitgliedsstaaten auf, das immense Potenzial von Speichern bei der Überarbeitung ihrer nationalen Energie- und Klimapläne zu berücksichtigen. Die europaweite Einführung von Speichersystemen müsse erleichtert werden. „Wenn wir wollen, dass sich der Markt für Heimspeiüber die ersten paar Schlüsselländer hinaus entwickelt und die Bürger vor steigenden Energiepreisen schützt, müssen mehr europäische Regierungen das Paket für saubere Energie schneller umsetzen“, ergänzte Michael Schmela, Head of Market Intelligence bei SolarPower Europe.

Zudem forderte er von den Netzbetreibern in Europa mehr Transparenz beim aktuellen und künftigen Netzbedarf. „Um sicherzustellen, dass wir die prognostizierte Zunahme von Photovoltaik- und Speicheranlagen bewältigen und gleichzeitig den Wert ihres Flexibilitätspotenzials maximieren können, müssen wir die Stromnetze verstärken und modernisieren.“ Solarpower Europe forderte zudem von der Kommission eine zukunftssichere EU-Batterieverordnung. Dies solle die Wettbewerbsfähigkeit strategischer Industriesektoren unterstützt und es vermeidet, Hersteller zu belasten oder Investoren abzuschrecken. Gleichzeitig müssten aber auch verzerrende Auswirkungen auf andere Märkte vermieden werden.

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