Trendforce erwartet 111 Gigwawatt Photovoltaik-Zubau im Jahr 2019

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Einen neuen Höchststand prophezeit Trendforce für den Photovoltaik-Markt im Jahr 2019. Zwar hätten 2018 viele politische Entwicklungen die Branche verunsichert und alle Bereiche der Lieferkette beeinflusst. Die Auswirkungen seien jedoch nicht so stark gewesen wie ursprünglich angenommen. Trendforce geht davon aus, dass der Photovoltaik-Zubau 2018 um 4,9 Prozent auf 103 Gigawatt gestiegen ist und sich 2019 um weitere 7,7 Prozent auf 111,3 Gigawatt erhöhen wird.

Trendforce begründet diese Prognose mit ermutigenden politischen Entscheidungen und wettbewerbsfähigeren Produktpreisen. Davon habe 2018 insbesondere der EU-Markt profitiert. 2019 soll laut Trendforce die Nachfrage in der EU am stärksten wachsen, möglicherweise über 50 Prozent.

Darüber hinaus erwarten die Analysten, dass die Zahl der Gigawatt-Märkte von sechs im Jahr 2016 auf 15 im Jahr 2019 ansteigen wird. Die größten Märkte sollen demnach China und die USA sein, gefolgt von Indien und Japan. Zu den aufstrebenden Märkten zählt Trendforce Südostasien, Nordafrika, den Nahen Osten und Lateinamerika. Die Nachfrage im Nahen Osten habe sich 2018 voraussichtlich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt und werde 2019 um weitere 50 Prozent zulegen.

Diese optimistische Erwartung stützt auch der jetzt vorgelegte Solar Outlook Report der Middle East Solar Industry Association (MESIA). Demnach hat der Solarmarkt der MENA-Region jetzt ein Volumen von 20 Milliarden US-Dollar. Es werde erwartet, dass der Preis für Photovoltaik-Strom in den kommenden drei Jahren ein US-Cent pro Kilowattstunde erreichen wird, was ihn zu den billigsten der Welt machen würde. Die Organisation geht außerdem von steigenden Photovoltaik-Investitionen aus. Saudi-Arabien habe mit dem Bau seines ersten Solarenergieprojekts begonnen, in Jordanien und im Libanon gebe es erste Ausschreibungen, und auch in Algerien, Tunesien und dem Oman seien große Solarprojekte geplant. „Wir sind begeistert, wie schnell die Solarenergie zu einer Milliarden-Industrie geworden ist. Das Tempo des Wandels war in den letzten 10 Jahren unglaublich, als MESIA mit der Förderung der Sonnenenergie begann. Und die Zukunft für die Sonne scheint weiterhin glänzend “, sagte MESIA-Gründer Vahid Fotuhi. Die Organisation geht zudem davon aus, dass der Markt für Batteriespeicher in der Region bei weiter sinkenden Preisen schnell wachsen wird.

Mit Blick auf die Anbieterseite meldet Trendforce, dass trotz niedriger Margen und Überangeboten im Jahr 2018 die Tier-1-Unternehmen nach wie vor starke Betriebsergebnisse vorweisen könnten. Das sei auf fortschrittliche Technologien, wettbewerbsfähige Kostenstrukturen und einen globalen Vertrieb zurückzuführen. Voraussichtlich könnten die Top 5 der chinesischen Polysiliziumanbieter ab dem zweiten Quartal 2019 bis zu 70 Prozent des weltweiten Angebots liefern. Als dominierende Wafer-Anbieter nennt Trendforce Longi und Zhonghuan Semiconductor, die hauptsächlich Mono-Si-Wafer liefern. Mono-Si-Wafer werden den Analysten zufolge zum Mainstream und sollen 2019 bis zu 60 Prozent des jährlichen Wafer-Angebots ausmachen. Multi-Si-Hersteller mit einer geringeren Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt würden in der Zukunft schrittweise eliminiert.

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