Die Reise von Bankset Energy begann in Bern. In der Schweizer Hauptstadt installierte der Investor die ersten Module auf einem privaten Schienenweg. Im Juni begann er dann auch die Arbeiten in Sachsen, wo die installierten Solarmodule eine Gesamtleistung von 200 Megawatt haben sollen und auf einer Gleislänge von 1000 Kilometern angebracht werden. Bis 2019 soll das Projekt abgeschlossen sein. Bis 2022 ist bereits die Ausdehnung auf 10.000 Kilometer Schienenwege geplant, wie es weiter heißt.
Bankset Energy arbeitet nach eigenen Angaben auch an Projekten in Großbritannien, Frankreich, den USA, China und Italien. Zudem rüste es sich für Projekte in Österreich und Spanien, wie der Präsident der Bankset Group, Patrick Buri, im Gespräch mit pv magazine erklärt. Er fügt hinzu, dass die Solarmodule entweder von der Bankset Rails Group realisiert würden oder mit verschiedenen Bahnspezialisten zusammengearbeitet werde.
Zu den Projektzeiten erklärt Buri, dass bei einer kompletten Sperrung der Gleise „1000 Kilometer in ein bis vier Monaten installiert werden können“. „Mit einer patentierten Technologie sind die Solarmodule aus Silikon und Aluminium konstruiert und werden auf die bestehenden Bahnschwellen aufgesteckt. Diese werde derzeit aus Beton, Holz und Stahl hergestellt – bewährte Technologien, die ihre Bewährungsprobe bestanden haben“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens zur Technologie. „Das Bankset Energiesystem transformiert bestehende Technologie in ein hochmodernes Energiesystem, ohne die Infrastruktur zu beeinträchtigen und vermeidet die Kosten für den Austausch vorhandener Schwellen.“
Buri erklärt, dass die Solarzellen in den USA hergestellt würden. Die Solarmodule lasse Bankset Energy in zwei Fertigungszentren in Europa produzieren. „Wir haben auch ein Fertigungszentrum in Asien – China – aber Bankset Energy wird entwickelt von der Bankset Energy Group in der Schweiz und in Großbritannien“, sagt er weiter.
Bankset ist nach eigenen Angaben auch in Gesprächen mit verschiedenen Herstellern der Schwellen, um die Technologie zu entwickeln und sein Produkt an alle vorhandenen Schwellen anzupassen. Auf die Frage nach den Unternehmen, mit denen man zusammenarbeitet nennt er unter anderem Deutsche Bahn, TÜV, Plasser & Theurer.
Die Entwicklung der Technologie hat Bankset zufolge in einer europäischen Fabrik im Jahr 2013 angefangen. Damit gab es eine Finanzierung von zehn Millionen Euro, die unter anderem von Bankset Investments Ltd, Bankset Energy Ltd. und anderen öffentlichen sowie privaten Investoren aus Großbritannien und den USA zur Verfügung gestellt wurden. In einer neuen Finanzierungsrunde sollen nun weitere 300 Millionen Euro eingesammelt werden. Diese Runde laufe noch, sagt Buri, doch der Großteil der Finanzierung stehe bereits. „Wir suchen nach nun nach neuen Investoren und sehen uns auf den Finanz- und Kapitalmärkten um.“
Geschäftsmodelle
Auf die Frage, wie der erzeugte Solarstrom verkauft wird, skizzierte Patrick Buri eine Reihe verschiedener, potenzieller Geschäftsmodelle. Dazu zählt etwa, dass der Solarstrom direkt für die Versorgung von Bahnhöfen oder nahegelegene Verbraucher verkauft werde. Auch sei die Einspeisung in die Oberleitung möglich, um Züge anzutreiben. Der produzierte Strom könnte auch in eine Batterie der Antriebsmaschinen fließen. Auch die neuen Bombardier-Züge hätten Batterien. Zudem gebe es weitere Forschungen in Großbritannien, erklärt Buri. Der Strom könne auch in nationale oder lokale Netz eingespeist werden. „Der Strom wird derzeit an die Netzbetreiber in Deutschland, der Schweiz und in Großbritannien verkauft“, fügt er an. „Etwas Solarstrom werde auch für den lokalen Verbrauch und Tests im Schienenverkehr genutzt. Wir laden auch Batterien, bieten Licht und andere Experimente für die Züge, das Netz oder Unternehmen an.“
Das Wesentliche
Die Frage, ob die Module speziell designt sind, um die Belastung des Zugverkehres über sich auszuhalten, beantwortet Buri damit, dass Schienennetze in drei Kategorien eingeteilt werden. Die erste sind langsame Schienenwege und Parkschienen, bei denen es keine besondere Belastung gebe. Das zweite seien mittelschnelle Nebenstrecken, bei den die Bankset Energy-Solarmodule angepasst und sehr widerstandsfähig sind. Bisher habe es keine Probleme gegeben. Das Glas sei verstärkt und habe den Belastungstest bestanden. Die dritte Kategorie sind die Hochgeschwindigkeitsstrecken, wo Buri zufolge sehr widerstandsfähige Solarmodule verfügbar sind, die für alle Arten der Belastungen und Probleme geeignet seien. „Keine größeren Probleme gibt es hier, denn die Solarmodule von Bankset Energy sind genau dafür konzipiert und zertifiziert.“
Bezüglich der Reinigung der Module erklärt Buri, dass diese meistens durch den Regen macht werde. Das Unternehmen habe auch eine speziellen „Roboterzug“, der mit Wasserdruck arbeitet. „Das ist super effizient“, sagt Buri, „wenn erforderlich ist es ein Tastendruck und der Roboterzug kommt, scannt die Schienenwege mit einer Kamera und reinigt nach Bedarf mit einem Wasserstrahlsystem mit einem ökologischen Produkt die Solarmodule.“ Für den Betrieb und die Wartung biete Bankset Energy zertifizierte Programme. Alternativ installieren, betreiben und managen die ganze Anlage für unsere Kunden.
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Ist das ein Aprilscherz?
Wieso sollte das ein Aprilscherz sein ?
1. Fläche ohne Ende
2. gute Netzanbindung möglich
3. Reinigung lässt sich besser automatisieren wie in großen Solarparks
4. keine große Unterkonstruktion nötig
Die Idee ist klasse.
sehr cleveres system großartige innovation dieses unternehmen verdient das beste. Danke für die tollen Neuigkeiten und weitere Fotos
Das ist jedenfalls weniger Aprilscherz, als Radwege oder Straßen mit PV zu belegen. Nur der Leerraum zwischen den Modulen – das wirkt schon eher wie ein Scherz. Wirkliche Probleme sind der Diebstahlschutz, die Verschmutzung und die Schienenwartung – da muss ja alles erstmal demontiert werden, bevor die Gleisstopfmaschiene kommen kann.
Der Verdacht, dass da gutgläubige Investoren abgezockt werden sollen, liegt dann doch nicht so weit weg.
Ist das ein Aprilscherz??? Wir haben heute den 10. Oktober 2018!!
Weiß jemand, was die Bankset-Leute bisher so gemacht haben? Auf deren Webseite steht nur blabla…
Tolle Idee! Hoffentlich sind die Module auch vandalensicher und vor allem diebstahlsicher montiert.
Warum muss krampfhaft an allen unmoeglichen Stellen PV installiert werden? 90% der geeigneten Hausdaecher sind noch ohne PV, wie waere es, erstmal massiv hier den Ausbau zu forcieren?
Soweit ich weiss besitzt die SBB eine riesige flotte and Gebäuden.
Was ist wohl klüger, kleine Spezialmodule in einem schwierigen Umfeld (Gleisfeld hehe) mit massiver Verschmutzung durch Bremsstaub, häufigen Umbau- und Wartungsarbeiten, höherer Wahrscheinlichkeit durch mechanische Zerstörung, besser zugänglich für Vandalen.
ODER
Standardmodule auf standard Dächer.
???
Meiner Meinung nach ist das ein Betrug wie auch die „Solar Roads“ (Module eingebaut in Strassen).
Projekte wie diese Schaden dem ansehen der Solarindustrie.
Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Dann will ich aber transparente Zahlen sehe und zwar jetzt!
“ Die dritte Kategorie sind die Hochgeschwindigkeitsstrecken, wo Buri zufolge sehr widerstandsfähige Solarmodule verfügbar sind, die für alle Arten der Belastungen und Probleme geeignet seien. „Keine größeren Probleme gibt es hier, denn die Solarmodule von Bankset Energy sind genau dafür konzipiert und zertifiziert.“ “
“ Die Baukosten je Kilometer Hochgeschwindigkeitsstrecke liegen nach Angaben des Internationalen Eisenbahnverbandes in Europa zwischen 12 und 30Millionen Euro. Die Instandhaltungskosten werden mit rund 70000Euro je Kilometer und Jahr angegeben. „Wikipedia
Das weckt einerseits Interesse, andererseits sind damit für Deutschland Bahnstrecken mit bis 200-300kmh und hohem Passagieraufkommen angedacht. Informationen zur Zertifizierung sind nicht direkt einsehbar?
Weltweit erreichte das Schienennetz 2014 eine Gesamtlänge von mindestens 1,35Mio Kilometern.
Für 200MW pro 1000km dürften die gezeigten Module im Abstand von etwa 40cm angebracht worden sein. Das scheint optimistisch.
Weltweit dürfte sich das mögliche Potential für jeden Bahnkilometer stärker an 50-75kWp annähern?
Aprilscherz- warum?
Zuerst mal die Frage ob damit Geld von Dritten eingesammelt werden soll?
Sofern es so ist würde ich 5x hingucken wie das im Detail laufen soll.
Und:
Ja, das ist viel Fläche die aber extremen Beanspruchungen unterliegt und wenn man sich die Schwellen ansieht weiß man das die Reinigung dort nicht trivial ist.
Die Befestigung an Betonschwellen ist auch nicht geschenkt- man kann da nicht reinbohren einfach so ohne ggf. massiv die Festigkeit zu schädigen. Bei den Hochgeschwindigkeitsstrecken halte ich die Montage für nahezu ausgeschlossen da diese Strecken auch ständig gerichtet werden müssen.
Jedes Modul muss verkabelt werden und ist extrem kleinteilig- etliche Module um ein aktuells 72 Zellen Modul auf einem Dach oder Freiland zu ersetzen. Einspeisung muss über lange Strecken gesammelt werden, jedes Modul muss den wandernden Schatten der Züge abkönnen und im System dann funktionieren = alles die mit weitem Abstand teuersten Versionen.
Daher ist es für mich eher ein Aprilscherz sowas vor allem so anzupreisen als würde man über Nacht mehere hundert MWP damit bauen- denn in Deutschland kriegt man dafür von der Börse ca. 5 Cent/kWh oder eine ähnliche hohe Vergütung. Kopplung mit Bahnstrom ist ebenfalls nicht trivial, bitte nicht vergessen und damit Batterien von Zügen zu laden – nun ja.
Steht alles im Wettbewerb mit Gebäuden und anderen Freiflächen, Agro-PV, usw.
Klar kann man in Betonschwellen Bohren, sonst wäre eine Balisen Montage schwierig möglich. Eine Montage auf Hochgeschwindigkeitsstrecken halte ich mit dem Vortoksystem für möglich. Aber ich bezweifle arg das die Zellen den Belastungen standhalten.
Auch wenn das hier angedachte System unter diesen Rahmenbedingungen nicht funktioniert, so sollte man sich an Banket mal ein Beispiel nehmen und querdenken. Der Grundgedanke ist doch hier eine doppelte Nutzung von bereits versiegelter Fläche. Auf ein und denselben Quadratmeter kann Strom produziert und Mobilität angeboten werden. Wir aasen mit Fläche rum in Deutschland als ob wir eine zweite Erde in der Hinterhand hätten.
Endlich mal jemand – auch noch mit gleichem Namen – der bezüglich des doppelten Nutzens versiegelter Flächen, das sind, außer Bahntrassen, u.A. alle Autobahnen, Wohn-und Gewerbegebiete und z.B. Parkplätze vor Einkaufszentren, meine Ansichten teilt. Diese sollten allerdings mit PV überdacht werden um weiteren Zusatznutzen zu generieren: Reduzierung des Klimatisierungs-Energiebedarfs aller Fahrzeuge, Reduzierung der Verkehrsstörungen und Unfälle wegen Regen und Schnee usw. Die Alternative zur Aufständerung mit reinen Stahlkonstruktionen wäre z.B. Bambus allein oder in Kombination (Forschungsarbeit noch nötig). Die volkswirtschaftlichen Kosten machen maximal den Preis einzuführender Ressourcen aus. Mein Jugendtraum vom elektrischen PKW + LKW geht ja bald in Erfüllung, vielleicht auch der der effizienten Flächennutzung. Daran hapert es ja leider gewaltig.
Das geile an dem System ist, dass man die PV Module vollautomatisch verlegen könnte.
Da kann ich mich nur den Vorrednern anfügen, ohne Querdenken hätten wir nicht einmalk den Steinmeißel. Geld ist genügend in der Welt, was es braucht sind frische Ideen um aus der warteschleife herauszukommen und der Zukunft einen Auftrag zu geben.
1. Die Module sind zu kleinteilig um kosteneffizent hergestellt werden zu können.
2. Alle Moduldiebe und Vandalen werden sich über einfach zugängliche Module freuen
3. Mikrorisse werden duch die Vibrationen der Züge auftreten
4. Durch die horizontale Anordnung sammelt sich der Dreck der Welt ( und der Bahn) und der Regen wird es nicht säubern können.
5. Durch die horizontale Anordnung ist der Ertrag gering
6. Durch den erheblichen Luftzug der Züge, wird sich irgendwann ein Modul lösen und durch die Gegend fliegen, spätestens dann wird die Bahn aus Sicherheitsgründen das Projekt beerdigen
Fazit: Oktoberscherz!
Das Bankset-Energiesystem ist 35% effizienter als andere Dachsysteme. Alle Spuren produzieren mehr Energie und keine Schäden durch Vandalen, die in Deutschland oder England gemeldet werden.