Lange Zeit hat der Energiekonzern aus Schweden bei Erneuerbaren vornehmlich auf Wasser- und Windkraft gesetzt. Doch in den vergangenen Monaten gab es immer neue Ankündigungen zu Photovoltaik- und Speicherprojekten. Grund genug für pv magazine, sich mit Claus Wattendrup, Leiter des Geschäftsfeldes Solar und Batteries, über die konkreten Pläne von Vattenfall zu unterhalten.
Die Photovoltaik-Messe ist aufgrund der steigenden Zahl von großen Unternehmen auf dem niederländischen Photovoltaik-Markt inzwischen zu einer internationalen Veranstaltung geworden. Zwar bestehen Ungewissheiten hinsichtlich möglicher Änderungen bei der Solarförderung, dennoch entwickelt sich die Photovoltaik zu einer der Hauptenergiequellen im Land.
Das Analysehaus Aurora Energy Research rechnet bis 2030 mit Erneuerbaren-Investitionen in Höhe von 180 Milliarden Euro in Nordwesteuropa, davon 64 Milliarden Euro ohne Förderung. Insbesondere in der Photovoltaik wird es zunehmend auch ohne Subventionen gehen.
Die Analysten gehen von einem weiteren Marktwachstum aus. In Spanien wird ein Comeback der Photovoltaik erwartet.
Das US-Analysehaus IHS Markit hat für 2018 die wichtigsten Trends für den globalen Photovoltaik- und Speichermarkt aufgelistet. Insgesamt 20 Länder werden einen Photovoltaik-Zubau von mehr als 500 Megawatt Leistung erreichen, doch China, die USA und Indien werden den Weltmarkt weiter dominieren. Politisch werden sich vor allem die Zölle in den USA und Indien auf die Handelsströme und Modulpreise auswirken, während schwimmende Photovoltaik-Anlagen zunehmend ihr Nischendasein verlassen.
Umsatz und EBIT hat der Hamburger Betreiber von Photovoltaik- und Windkraftanlagen im vergangenen Jahr stark gesteigert. Encavis übertraf sogar die eigenen Erwartungen.
Der Münchner Konzern wird über seine Erneuerbaren-Tochter Baywa re 70 Prozent der Anteile an einer Projektpipeline zum Bau von Photovoltaik-Anlagen mit zwei Gigawatt Gesamtleistung im Nachbarland übernehmen. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen.
Nach verschiedenen Dachprojekten will das deutsche Photovoltaik-Unternehmen nun auch die ersten Freiflächenanlagen in dem Nachbarland realisieren. Die Niederlande gelten als Markt mit großem Wachstumspotenzial in Europa.
Das sind in umgerechnet eine Milliarde Schwedische Kronen, die der Energiekonzern insbesondere in den Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen stecken will. Ein Schwerpunkt liegt dabei vor allem in den Niederlanden – aber auch in Deutschland erwägt Vattenfall die Teilnahme an Ausschreibungen.
Der Energiekonzern sichert damit zusätzlich die Risiken für Photovoltaik-Investitionen lokaler Betreiber ab. Der Solarstrom aus einer der Anlagen soll teilweise den Bewohnern der anliegenden Gemeinde zum direkten Verbrauch angeboten werden. Dafür hat Vattenfall den Marktplatz „Powerpeers“ aufgebaut.