Auf dem denkmalgeschützten Schloss Blumenthal in Bayern ist eine Photovoltaik-Anlage mit ziegelroten Solarmodulen installiert worden. Die Anlage mit 120 Kilowatt Leistung sei die bislang größte ihrer Art im Freistaat, wie der italienische Modulhersteller Futurasun am Dienstag mitteilte. Sein Handelspartner Fega & Schmitt habe insgesamt 324 Solarmodule des Modells „FuturaSun FU370M Silk Nova RED“ für das Projekt in Aichach geliefert. Auf insgesamt 640 Quadratmetern Schlossdach seien sie von der Firma Elektro Schnepf GbR installiert worden. Die Wechselrichter für das Projekt stammen von SMA. Das Montagesystem lieferte Schletter.
Eine Änderung des bayerischen Denkmalschutzgesetzes und die Nutzung der farblich angepassten Module hat das Projekt überhaupt erst ermöglicht, wie es weiter hieß. Zuvor sei die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem denkmalgeschützten Dach nicht möglich gewesen. Mit den ziegelroten Solarmodulen füge sich die Anlage nun aber unauffällig in das historische Erscheinungsbild ein. Sie sei daher auch denkmalrechtlich zugelassen worden.
Rund 60 Prozent des erzeugten Solarstroms werden direkt vor Ort verbraucht. In dem ehemaligen Fuggerschloss befindet sich mittlerweile ein Hotel samt Restaurant und eine Käserei.
„Mit unserer Silk Nova Colour Technologie zeigen wir, dass Solarmodule nicht nur schwarz sein müssen“, erklärt Ricarda Gutsch, Country Managerin Deutschland bei Futurasun. „Wir freuen uns, dass unser Produkt hier einen echten Mehrwert für Umwelt und Gestaltung leisten konnte.“ Die Photovoltaik-Anlagen fügt sich dabei auch in das umfassende ökologische Konzept des Schlosses ein. So wird die Heizungsanlage mit Hackschnitzeln betrieben, es gibt ein eigenes Car-Sharing und Regenwasser wird zumindest teilweise zur Bewässerung genutzt. „Mit der roten PV-Anlage senken wir nicht nur unsere Stromkosten, sondern beweisen, dass Denkmalpflege und Klimaschutz Hand in Hand gehen können“, erklärte Schloss-Vorstand Joachim Back. „Schloss Blumenthal versteht sich als Modellprojekt für eine lebenswerte, gemeinwohlorientierte Zukunft.“
Rückfragen von pv magazine zur Investitionssumme und Projektdauer blieben zunächst noch unbeantwortet.
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Schaut ordentlich aus, Bravo. Es freut mich, dass nun grundsätzlich auch Denkmalgeschützte Gebäude in Frage kommen. Zumal zahlreiche Dächer eine ideale Ausrichtung haben.
Vermutlich sind jedoch Nachteile bei Modulpreis und Wirkungsgrad in Kauf zu nehmen.
„Vermutlich sind jedoch Nachteile bei Modulpreis und Wirkungsgrad in Kauf zu nehmen.“
Bedenken, Bedenken, Bedenken …..
Man sollte froh sein über die positiven Entwicklungen!
@T. Brandherm; Ich bin uneingeschränkt froh über die Entwicklung! Ich finde auch das Rot sieht richtig schön, eben ordentlich aus! Ich wollte mit meinem Beitrag zum Ausdruck bringen, dass diese Schönheit einen Preis hat. Hatte mir die Zeit genommen das Moduldatenblatt „FuturaSun FU370M Silk Nova RED“ überflogen und auch ein paar Preise angeschaut.
Das hat nix mit Bedenken zu tun, sondern mit Abwägungen die bei dem Projekt sicherlich gemacht wurden. Konventionell schwarze Module haben bezüglich Leistung pro qm und Euro pro Watt Vorteile. Wenn es der Denkmalschutz zulässt und es optisch trotzdem ansprechend ist, sollte man konventionelle PV nicht ausschließen.
Genau. Sehe ich genauso.
Hoffentlich wurde sauber gearbeitet. Zu häufig sind Dachschäden bei Solarmontage üblich.
ROI dürfte irgendwo bei 30 Jahren liegen?
SCHWACHSINN!
Lob und Anerkennung. Schaut sehr gut aus. So sollte es bei allen historisch kritischen Immobilien gemacht werden!!!
Ihr Optimismus zur positiven wirtschaftlichen PV Anwendung in Deutschland beruht auf Zweckoptimismus oder Unwissen. In 2025 haben wir bereits ca. 460 Stunden mit negativem Strompreis. Bei einer 10 KVA Anlage, unbezahlter Einspeisung sind das ca. 120 Euro Verlust. Tendenz steigend! Jeder weitere PV Ausbau ohne Groß Speicher verschlimmert diesen Missstand. Es ist für mich empörend, dass Sie dennoch weiterhin für PV Ausbau „Trommeln“ Dipl. Ing. (FH) mult.
Wenig ist mehr als Nichts.
Und solange sich die Anlage trägt ist doch alles mehr als gut.
Emissionen werden vermieden und das Hotel senkt den Netzbezug.
Und die Firma Schnepf liefert, aus und mit Erfahrung, fachlich hochwertige Arbeit.
Alles in allem eine Win Win Win Situation
Die Entwicklung geht in die richtige Richtung, sehr gut, und weiter so!
Sehr schönes Projekt!
Auf jedes Dach mit Südausrichtung das sich für PV eignet sollte eine PV Anlage drauf. Das gilt insbesondere für öffentliche Einrichtungen wie Rathaus, Schulen und Kirchen. Auch diese Einrichtungen können Verantwortung zur CO2 Reduktion übernehmen.
Damit lässt sich die Flächenversiegelung durch Agri-PV reduzieren.
Die negativen Strompreise gehören übrigens zur Energiewende dazu. Nur so rechnen sich Batterie-Großspeicher-Projekte!
Der Hochlauf dafür hat erst begonnen.
Fast einig, inzwischen eignen sich auch Ost-West Ausrichtung wohl recht gut, und verstärken nicht noch denn Mittagspeak. Insofern würde ich denn Begriff „Südausrichtung“ in Frage stellen.
Erst einmal sieht das Dach wirklich gut aus, und man kann sich streiten über die Preise von solchen Modulen. Aber was mir auf dem Bild beim Modulfeld aufgefallen ist, „Ich finde keine thermische Trennungen im Modulfeld, die bei einer solchen Größe und Länge des Feldes rein sollten“.
Ich kann mich auch täuschen, aber auf dem Bild sieht das nach einem durchgängigem Feld aus.