Photovoltaik-Zubau brach im August auf 790 Megawatt ein

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Ein wenig früher als gewohnt hat die Bundesnetzagentur die Photovoltaik-Zahlen für den August veröffentlicht und beziffert den Leistungszubau des Monats mit 790 Megawatt. Das Marktstammdatenregister weist demnach für den Monat 85.239 neu eingetragene Anlagen mit zusammen 805,7 Megawatt aus. Ausgewertet wurde dafür der Datenbestand zum 16. September, so dass noch mit weiteren Nachmeldungen zu rechnen ist. Im August beispielsweise hatte die Bonner Behörde für den Juli einen Zubau von 1404 Megawatt gemeldet – nun gibt sie für den Monat 1469 Megawatt an. Die Werte für Juni und Mai erhöhten sich im Vergleich zu den im Vormonat publizierten Zahlen ebenfalls auf 1347 beziehungsweise 1150 Megawatt.

Wie eine eigene Auswertung von pv magazine zeigt, ist der Zubau der Photovoltaik-Anlagen bis 30 Kilowatt im August im Vergleich zu Juli um fast 30 Prozent zurückgegangen – wenn man jeweils die Anlagen zählt, die bis zum 16. des jeweiligen Folgemonats registriert waren und wenn man Steckersolaranlagen ausklammert. Damit scheint sich jetzt der Effekt deutlich zu zeigen, auf den Installateure und Großhändler seit Monaten hinweisen, dass nämlich die Zahl der Aufträge deutlich zurückgegangen sei.

Beim Blick auf die Art der Förderung der im August neu erfassten Anlagen zeigt sich, dass im Bereich der gesetzlichen EEG-Förderung 518,9 Megawatt Photovoltaik auf bauliche Anlagen und 21,1 Megawatt auf Freiflächen errichtet wurden. Im Bereich der Ausschreibungen entfielen demnach 154,4 der insgesamt 180,6 neu in Betrieb gegangenen Megawatt auf Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Bei den neuen Anlagen ohne Förderung gibt die Bundesnetzagentur 8,8 Megawatt Photovoltaik auf Gebäuden und 76,4 Megawatt auf Freiflächen an.

Insgesamt wurden nach Angaben der Bundesnetzagentur im laufenden Jahr bislang 738.864 Solaranlagen mit zusammen 10.234 Megawatt neu im Marktstammdatenregister verzeichnet. Die kumulierte Leistung aller in Deutschland verzeichneten 4.485.632 Photovoltaik-Anlagen stieg demnach bis August 2024 auf 93.025,6 Megawatt.

Besonders rege ist der Zubau in diesem Jahr in Bayern mit bislang knapp 2444 Megawatt. Erst mit deutlichem Abstand folgen Nordrhein-Westfalen mit 1420 Megawatt, Baden-Württemberg mit 1408 Megawatt und Niedersachsen mit 1064 Megawatt. Auch kumuliert liegt Bayern mit 1.091.025 Solaranlagen mit zusammen 25.033 Megawatt Leistung vorn.

„In jedem Fall bleibt der Zubau weiter deutlich unter dem politisch gewollten Zubaukorridor und unter den Erwartungen der Branche. Diese hatte unter dem Eindruck der explodierenden Nachfrage im ersten Halbjahr 2023 massiv investiert und leidet jetzt unter einer zu niedrigen Auslastung“, so das Fazit des Großhändlers EWS, der die Daten aus dem Marktstammdatenregister ebenfalls auswertet. Demnach gewinnen Stecker-Solarsysteme im privaten Bereich zunehmend an Bedeutung und machen mittlerweile ein Viertel des gesamten Zubaus in diesem Segment aus. „Zieht man die Selbstbauanlagen ab, zeigt sich, dass sich der Absatz an Privatkundenanlagen bei Installateuren nahezu halbiert hat“, so EWS.

Das gestiegene Interesse an Stecker-Solargeräten ist – hier in gelb – gut sichtbar.

Grafik: EWS

Die insgesamt zu sehende Kaufzurückhaltung ist EWS zufolge verwunderlich, denn die Marktlage sei ideal: Durch die geringe Auslastung der Kapazitäten sei es möglich, eine hochwertige Anlage zu attraktiven Preisen zu installieren, ohne Abstriche bei der Qualität hinnehmen zu müssen. Sowohl mit als auch ohne Speicher seien Solaranlagen derzeit hoch wirtschaftlich.

Die Meldung wurde um 15 Uhr um die Analyse und Grafik von EWS ergänzt.

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