Zubau bei Photovoltaik-Anlagen unter 30 Kilowatt geht deutlich zurück

Teilen

Nach gegenwärtigem Registrierungsstand ist der Zubau der Photovoltaik-Anlagen bis 30 Kilowatt im August im Vergleich zu Juli um fast 30 Prozent zurückgegangen, wenn man jeweils die Anlagen zählt, die bis zum 16. des jeweiligen Folgemonats registriert waren und wenn man Steckersolaranlagen ausklammert. Damit scheint sich jetzt der Effekt deutlich zu zeigen, auf den Installateure und Großhändler seit Monaten hinweisen, dass nämlich die Zahl der Aufträge deutlich zurückgegangen sei. Bei der Auswertung der Zubauzahlen bis einschließlich Juni war dieser Effekt noch nicht sichtbar, was zu einer angeregten Diskussion unter unseren Lesern geführt hatte.

Prinzipiell ist es unsicher, die Zubauzahlen eines Monats bereits am 16. eines Folgemonats auszuwerten, da dann noch nicht alle Betreiber ihre Anlagen bei der Bundesnetzagentur registriert haben, die sie neu in Betrieb genommen haben. Vergleicht man jedoch die Monat-zu-Monat-Entwicklung immer mit den Daten der bis zum 16. des jeweiligen Folgemonats registrierten Anlagen, erwies sich die Unsicherheit in der Vergangenheit bis auf drei Ausnahmen nie größer als vier Prozentpunkte oder 30 Prozent relativ, und die Ausnahmen sind erklärbar. Damit ist ein signifikanter Rückgang im August ziemlich eindeutig. Das gilt für alle Segmente, außer für die Steckersolaranlagen.

Im Segment bis zehn Kilowatt handelt es sich auch nicht nur um eine monatliche Fluktuation. Denn auch wenn man den Zubau von Januar 2024 bis August 2024, mit dem des Vorjahres vergleicht und man jeweils nur die Anlagen zählt, die bis zum 16. September des jeweiligen Jahres registriert waren, ist der Trend eindeutig. Danach ist in dem Segment bis 30 Kilowatt ohne Steckersolaranlagen die installierte Leistung um zehn Prozent gefallen. Analysiert man kleinteiliger, geht der Rückgang ganz auf das Konto der Anlagen bis zehn Kilowatt. Dort waren 30 Prozent weniger als im Jahr 2023.

Monatlicher Zubau an Photovoltaik-Anlagen, wenn man nur die Anlagen zählt, die bis zum jeweils 16. des Folgemonats registriert worden sind. Damit zeigt die Grafik nicht den tatsächlichen Zubau, erlaubt aber, die Monate direkt miteinander zu vergleichen. 16 Tage nach dem Ende eines Monats sind in der Regel 68 bis 72 Prozent der Anlagen registriert. Nach sechs Monaten sind 93,5 bis 94,5 Prozent der Anlagen registriert.

Grafik: pv magazine

Der Markt für Installationsbetriebe wird also schwieriger. Auch wenn es nicht alle Betriebe zu betreffen scheint, ist die Verschlechterung keine individuelle Wahrnehmung mehr, sondern eine ernste Herausforderung für viele.

Das sieht auch Kai Lippert so, wie er in der pv magazine Ausgabe erklärt, die am 23. September erscheint. Der Geschäftsführer des Großhändlers EWS weist darin auch darauf hin, dass sich die Politik fragen lassen müsse, ob das Signal so richtig sei. Die Installationsbetriebe haben Kapazitäten aufgebaut und es sei bei dem anvisierten Zubaupfad sinnvoll, diese zu halten, selbst wenn der Zubau letztes Jahr mit 15,1 Gigawatt sogar deutlich über dem für dieses Jahr (2024) angepeilten Zubau von 13 Gigawatt lag. „Betriebe, die insolvent gehen, kommen nicht wieder“, sagt er.

In der pv magazine Ausgabe September 2024, die am 23.9. erscheint, finden Sie unter anderem eine detailliertere Diskussion der Installationszahlen.

 

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

SMA, Produktion, Wechselrichter, Deutschland
SMA entlässt 90 Mitarbeiter in der Probezeit
11 Oktober 2024 Mit einem Restrukturierungs- und Transformationsprogramm will das Photovoltaik-Unternehmen bis zu 200 Millionen Euro einsparen. In diesem Zusammenhang...