pv magazine Installateursumfrage: Mehrere Gründe führten zum Abflauen der Photovoltaik-Nachfrage bei Endkunden

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In unserer pv magazine Installeursumfrage haben sich mehr als 550 Menschen beteiligt, die überwiegende Mehrheit davon ist in der Planung und Installation von Photovoltaik-Anlagen, Batteriespeichern und Wallboxen aktiv. Mehr als zwei Drittel von ihnen bestätigten, dass sie in den vergangenen Monaten einen deutlichen Rückgang der Nachfrage verzeichneten (siehe Teil 1).

Öffentlich wurde gern Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) an den Pranger gestellt. Er hatte kurz vor der Sommerpause 2023 noch ein Förderprogramm mit 500 Millionen Euro für die Installation von Dachanlagen, Photovoltaik-Heimspeichern und Wallboxen angekündigt. Es kam dann auch im September. Doch nach nicht einmal einem Tag war es ausgeschöpft, wobei es nur 300 statt 500 Millionen Euro gab. Wann die restlichen 200 Millionen Euro an Förderung ausgeschüttet werden, blieb lange in der Schwebe. Erst kürzlich bestätigte das Bundesverkehrsministerium, dass es keine Fortsetzung des Förderprogramms geben wird.

Grafik 3: Vor allem die allgemeine Verunsicherung der Endkunden führt aus Sicht vieler Installateure aktuell zur Zurückhaltung mit Investitionen.

Grafik: pv magazine/Harald Schütt

Wir haben in unserer Umfrage auch nach den Gründen für die Zurückhaltung der Endkunden gefragt. Dabei gaben wir acht Antworten vor, von denen maximal drei ausgewählt werden konnten (siehe Grafik 3). Das Warten auf die Fortsetzung des KfW-Förderprogramms 442 „Solarstrom für Elektroautos“ kam dabei nur auf Platz vier mit knapp 43 Prozent. Noch davor mit fast 49 Prozent lag die Verwirrung rund um das Heizungsgesetz und den Einbau von Wärmepumpen. Unangefochten an der Spitze rangiert mit etwa 72 Prozent die Auffassung, dass potenzielle Käufer ihr Geld wegen der allgemeinen Verunsicherung zusammenhalten und erst einmal abwarten. Als zweithäufigsten Grund sahen unsere Umfrageteilnehmer die hohen Zinsen und die Inflation, die Privatkunden zur Zurückhaltung veranlasst.

Knapp hinter Wissing und seinem KfW-Programm 442 findet sich noch ein weiterer Grund, der nicht vernachlässigt werden sollte. Mehr als 40 Prozent begründen die Zurückhaltung mit den gesunkenen Strompreisen. Dies ist ein Fakt, den man nicht vernachlässigen sollten. Denn erst der rapide Strompreisanstieg in Folge des Ausbruchs des Ukraine-Krieges im Frühjahr 2022 verursachte den Run von Privatkunden auf Photovoltaik-Anlagen. Im August 2022 kulminierte der Börsenstrompreis bei  mehr als 40 Cent pro Kilowattstunde und normalisierte sich im Verlauf des vergangenen Jahres. Im Frühjahr erreichte der durchschnittliche Spotmarktpreis wieder die Marke von zehn Cent und fiel bis Jahresende auf unter sieben Cent pro Kilowattstunde.

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