Enervis PPA-Price-Tracker für Photovoltaik: Erneut fallende PPA-Preise im Februar

Freifläche, Symbolbild

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Die Preise im Stromterminmarkt der EEX sind im Februar 2024 wie auch schon im Januar weiter gefallen. Vor allem Mitte des Monats erreichten die Preise einen erneuten Tiefststand, während sie gegen Ende des Monats wieder leicht nach oben gingen. Damit lagen am langen Ende der verfügbaren Terminmarktpreise die Preise im Schnitt im Februar nur noch bei rund 60 Euro pro Megawattstunde. Auch das Frontjahr 2025 notierte durchwegs nurmehr bei rund 70 Euro pro Megawattstunde. Damit ist für das kurze Ende wieder ein Preisniveau erreicht, das zuletzt Mitte 2021 am Markt ersichtlich war.

Auf dieser Basis ist das gemittelte Terminpreisniveau für Strom als Benchmark für unseren PPA-Price-Tracker im letzten Monat erneut abgesunken. Die von Enervis für den Februar 2024 berechneten generischen Preise für einen 10-jährigen Photovoltaik-PPA mit Start im Frontmonat (März 2024) liegen damit unter Berücksichtigung marktüblicher Abschläge für PV-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblichen Erlösen für Herkunftsnachweise bei nurmehr 40 bis 49 Euro pro Megawattstunde. Auch der zugrundeliegende Terminmarkt-Mischpreis für den 10 Jahreszeitraum ist auf rund 62 Euro pro Megawattstunde abgesunken. Dieser Preis stellt im weitesten Sinne die mittelfristige Strompreiserwartung am Großhandelsmarkt dar.

Offen bleibt wie sich dieses generell niedrige Preisniveau auf die Diskussionen rund um das Solarpaket I und die Erhöhung der Gebotsobergrenze für förderfähige PV Freiflächen Projekte auswirkt. So müssten beispielsweise solche groß geplanten Projekte nach aktueller Gesetzeslage mit einer Kombination aus geförderter und nicht geförderter Direktvermarktung umgesetzt werden, was neue technische als auch wirtschaftliche Konzepte erfordert.

Methodische Erläuterung: Der Enervis PPA-Price-Tracker zeigt auf Basis typischer PPA-Bewertungsparameter einen monatlichen Preiskorridor für Photovoltaik-PPAs im deutschen Strommarkt. Ausgangsbasis der Berechnung des generischen PPA-Preises ist ein Mischpreis der Terminmarktnotierungen des vergangenen Monats für die angenommene PPA-Laufzeit. Hierfür werden die in der angenommenen PPA-Laufzeit liegenden Monats-, Quartals- und Jahresprodukten der EEX für die deutsche Preiszone herangezogen. Für den generischen Photovoltaik-PPA werden 10 Jahre Laufzeit mit Beginn im Frontmonat unterstellt. Darauf wird der mittlere erwartete Abschlag des technologiespezifischen Referenzmarktwertes und ein Ab- oder Aufschlag aus projektspezifischen Einflüssen (Standort, Anlagentechnologie, Parklayout, Wetterjahr) für die angenommene PPA-Laufzeit angewendet. Dieser stammt aus unseren eigenen szenariobasierten Strommarktmodellierungen. Die Streuung des spezifischen Marktwertes um den erwarteten Referenzmarktwert herum wird auf Basis unseres PPA-Atlas abgebildet. Aufsetzend darauf wird die typische Streubreite für Abwicklungs- und Risikokosten eines PPA berücksichtigt. Abschließend wird die Streubreite von Erlösen für Herkunftsnachweise preiserhöhend berücksichtigt. Der dargestellte Korridor der ermittelten PPA-Preise basiert auf einer Kumulation der in der Berechnung unterstellten Schwankungsbreiten. Hinweis: Soweit gesetzlich zulässig schließt Enervis jegliche Haftung für Schäden aus, die aus der Verwendung dieser Dokumentation entstehen. Enervis übernimmt keine Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser Dokumentation enthaltenen Daten und Ergebnisse.
Quelle: Enervis

— Der Autor Thomas Rosenzopf ist Senior Consultant bei der energiewirtschaftlichen Beratung Enervis und hier für Photovoltaik relevante Themen zuständig. Seine Expertise reicht vom systematischen Vergleich von Preisen und Verträgen von Power Purchase Agreements, Batteriespeicher und innovativen Photovoltaik Anlagendesigns bis hin zu der Einbindung und Bewertung von Strom aus PV-Anlagen in ein industrielles Lastprofil. —

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