Sachsens Energieminister Günther fordert schnelle Verabschiedung des Solarpakets I mit Resilienzboni und -ausschreibungen

Sachsens Energieminister Günther fordert schnelle Verabschiedung des Solarpakets I mit Resilienzboni und -ausschreibungen

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Resilienzboni oder -ausschreibungen? Beides, fordert der sächsisches Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther (Grüne) – und das schnellstmöglich. In einem offenen Brief drängt er seinen Parteifreund Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und den Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), das Gesetzgebungsverfahren zum Solarpaket I so schnell wie möglich zum Abschluss zu bringen. Wegen des Widerstandes der Liberalen gegen einzelne Maßnahmen zur Stärkung der europäischen Photovoltaik-Fertigung wird das Paket frühestens Mitte März im Bundestag abschließend beraten werden können.

Günther verweist auf einen mehrheitlich vom Bundesrat angenommenen Entschließungsantrag, der fordert, das EEG um Resilienzausschreibungen und -boni zu ergänzen. Den Antrag hatten Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg eingebracht. In diesen Bundesländern sind mehrere Photovoltaik-Werke angesiedelt, unter anderem die Modulfabrik von Meyer Burger im sächsischen Freiberg. Das Schweizer Unternehmen plant, die Fertigung in die USA zu verlegen, und hat kürzlich die Schließung des Werkes eingeleitet.

Sechs Modulhersteller in Sachsen

Die Resilienzinstrumente gibt den europäischen Photovoltaik-Unternehmen unter den aktuellen Bedingungen auf dem Weltmarkt eine Chance, ihre Produktion dauerhaft fortzuführen, argumentiert Günther. Die Solarbranche sei für die wirtschaftliche Stärke Ostdeutschlands wichtig. Fast alle in Deutschland hergestellten Photovoltaik-Module kommen aus Sachsen, so der Minister, sechs Unternehmen produzieren im Freistaat. Sie leisteten daher einen entscheidenden Beitrag für den energiepolitischen Weg Europas aus der Abhängigkeit von China. Mit Instrumenten wie Resilienzauktionen und -boni bekämen sie Planungssicherheit.

„Ich bitte Sie um Unterstützung dahingehend, dass entsprechend des Beschlusses des Bundesrates die Resilienzinstrumente im Deutschen Bundestag beschlossen und ins Erneuerbare-Energien-Gesetz aufgenommen werden, um den hier produzierenden Unternehmen die Möglichkeit zu bieten, eine wirtschaftliche Fortführungsperspektive abzuleiten“, schließt Günter sein Schreiben. „Um die Solarproduktion in Deutschland sicherzustellen, braucht es schnell eine Entscheidung für ein geschütztes Marktsegment mit Resilienzkriterien.“

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