Vier Wärmequellen, ein Absorber – Mefas vielseitige Lösung für Sole-Wärmepumpen

Teilen

Wasser, Erde, Luft – drei der vier Elemente sind als Wärmequellen für elektrische Wärmepumpen geeignet. Je nach Situation vor Ort muss der Planer die geeignete Quelle auswählen und ein passendes Gerät empfehlen. Die Firma Mefa Befestigungs- und Montagetechnik aus Kupferzell will es den Installateuren nun einfach machen. Ihre Absorber sind für alle drei Wärmequellen geeignet und dazu noch für Eisspeicher. Im Prinzip könnte ein Installateur mit einer Sole-Wärmepumpe fast jede Situation abdecken. Auf einer Pressekonferenz stellte der geschäftsführende Gesellschafter, Martin Schneider, das Produkt vor, mit dem auch der eigene Produktionsstandort im Winter beheizt und im Sommer gekühlt wird.

Die Absorber aus dem Kunststoff Polypropylen mit dem Markennamen „multiQ“ gibt es nahezu baugleich für die Einsatzbereiche im Erdreich (geo), auf dem Dach oder an der Fassade (sun), im Eisspeicher (ice) und in Gewässern (water). Ein Erdabsorber ist 7 Meter lang, 1,20 Meter hoch und wenige Millimeter dick. Im Inneren zirkuliert in Kapillaren ein Wasser-Glykolgemisch und transportiert die Wärme zum Verteiler und weiter zur Wärmepumpe. Mehrere dieser Absorberblätter können platzsparend in einem schmalen Graben in 2,50 Meter Tiefe vergraben werden. Solange die Lufttemperatur noch höher ist, als die Temperatur im Erdreich, kann die Wärmepumpe die Umweltwärme aber auch vom Dach beziehen. Der Sun-Absorber lässt sich auf einem Schienensystem befestigen und kann danach mit Photovoltaik-Modulen abgedeckt werden. Die „multiQ sun“ sind ebenfalls 1,20 Meter breit und in der Länge variabel, beispielsweise mit 2,50, 3,50 oder 5 Meter Länge. Die Dachlast betrage zehn bis zwölf Kilogramm pro Quadratmeter, berichtet Peter Kömmelt, Technischer Leiter bei Mefa Energy Systems.

Je nach Wetterlage produziere der Absorber Wärme ab 250 Watt pro Quadratmeter aufwärts. Bei der Nutzung von zwei Quellen – Erdreich und Umgebungsluft – werde der Dachabsorber genutzt, bis seine Wärmeleistung 500 Watt pro Quadratmeter unterschreitet und dann auf den Geo-Absorber umgestellt. Nach Angaben von Martin Schneider haben die Mefa-Sun-Absorber die Solarkeymark-Zertifizierung absolviert und seien sowohl UV-beständig als auch hagelfest.

Am 2017 neu erbauten Firmensitz in Kupferzell ist der Absorber als großflächige Fassadenanlage an einem Hochregallager sichtbar. Außerdem befänden sich Absorber unter der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, unter der Bodenplatte des Gebäudes und zusätzlich noch in einem Eisspeicher im Einsatz. Gemeinsam mit drei Wärmepumpen decken sie die benötigten 500 Kilowatt Heizleistung und 1.200.000 Kilowattstunden Wärme am Standort ab. Der Eisspeicher diene vor allem der Kühlung der Maschinen und der Serverräume. Im Sommer werden die Büros passiv gekühlt und das Erdreich regeneriert. Durch die ausgefeilte Ansteuerung der jeweils günstigsten Quelle erreichten die Wärmepumpen eine erstaunliche Jahresarbeitszahl von sieben, so Kömmelt. Das bedeutet, mit einem Teil elektrischer Energie, größtenteils vom eigenen Dach, werden sieben Teile Wärme produziert.

Ein weiteres Referenzbeispiel, ein niederländisches Wasserschloss, nutzt den Absorber im Schlossgraben in der Version Water. Nur bei den höchsten Vorlauftemperaturen an kalten Wintertagen, müsse im Bivalenzbetrieb noch der Gaskessel einspringen. Durch die Einsparungen beim Gasbezug habe sich die Anlage schon nach weniger als drei Jahren rentiert, berichtet Mefa. Das Unternehmen habe auch schon kalte Nahwärmenetze ausgerüstet und unterstütze Bauherren mit einem eigenen Planungsteam, betont Martin Schneider.

Mit seinem System will der Ausrüster der Vormachtstellung der leicht zu installierenden Luft-Wärmepumpe etwas entgegensetzen. Eine Sole-Wärmepumpe mit Geo-Absorbern sei geräuscharm, vollständig vor Witterungseinflüssen geschützt und voraussichtlich deutlich langlebiger. Außerdem würde der niedrigere Strombedarf und die höhere Jahresarbeitszahl der Sole-Wärmepumpe schon nach wenigen Jahren die höheren Investitionskosten ausgleichen. In dem vorgestellten Beispiel einer Anlage im Einfamilienhaus mit 8 Kilowatt Heizleistung und 16.000 Kilowattstunden Wärmebedarf pro Jahr, hätte sich das zusätzliche Investment in Geo-Absorber und Erdeinbau nach sechs Jahren amortisiert. Der reine Kauf und die Installation ohne Förderabzug war mit etwa 30.000 Euro veranschlagt.

 

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.