Nach einem Anstieg des Photovoltaik-Zubaus auf rund vier Gigawatt im vergangenen Jahr könnte es in diesem Jahr wieder einen drastischen Einbruch der Nachfrage geben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung von Photovoltaik-Installateuren durch EuPD Research. Als Hauptgrund werden weniger die Auswirkungen der Corona-Krise als vielmehr die falsche Gesetzgebung für den deutschen Photovoltaik-Markt angegeben.
Während sich im ersten Quartal die positive Entwicklung des deutschen Photovoltaik-Marktes zunächst weiter fortsetzte, droht insbesondere bei gewerblichen und industriellen Photovoltaik-Anlagen im weiteren Jahresverlauf ein drastischer Rückgang, wie die Befragung ergab. Dies liegt vor allem am noch bestehenden 52 Gigawatt-Deckel, bei dessen Erreichen die Solarförderung für alle Photovoltaik-Anlagen bis 750 Kilowatt automatisch enden würde. So werde in den verbleibenden Monaten von den Installateuren von einer weiter steigenden Nachfrage nach Kleinanlagen bis 10 Kilowatt Leistung ausgegangen, doch bei größeren Gewerbeanlagen erwarten sie einen Rückgang um 31 Prozent und bei Industrieanlagen sogar um 53 Prozent. Dies werde sich besonders drastisch auf den Photovoltaik-Markt in Deutschland auswirken. Nach der Analyse von EuPD Research machten Gewerbeanlagen rund 1,1 Gigawatt und Industrieanlagen etwa 1,7 Gigawatt des Zubaus und damit mehr als 70 Prozent aller Neuinstallationen 2019 aus.
Die Ergebnisse der Befragungen zeigten dabei deutlich, dass der Einfluss des Photovoltaik-Deckels gegenüber den Effekten der Corona-Virus Pandemie in den Segmenten der Gewerbe- und Industrieanlagen doppelt so stark wahrgenommen werde. Einzig bei den Kleinanlagen für private Haushalte wird von den befragten Installateuren lediglich eine geringfügig stärkere Auswirkung der aktuellen EEG-Gesetzgebung im Vergleich zum Einfluss des Corona-Virus festgestellt (siehe Grafik unten).
„Der politische Stillstand in der Abschaffung des Solardeckels ist ein weiterer Schritt zum Ende der deutschen Energiewende“, sagte Markus Hoehner, CEO von EuPD Research. Er forderte, den Klimaschutz ebenso wie die Corona-Pandemie als globale Herausforderung anzunehmen und zu handeln. Dies erwarten auch Vertreter von Photovoltaik-Unternehmen.
„Das seit Monaten andauernde taktische Verhandlungsspiel innerhalb der Koalition darf nicht länger auf dem Rücken des Solarhandwerks fortgesetzt werden“, sagte Alexander Schütt, Geschäftsführer von Baywa re Solar Energy Systems. Die Abschaffung des 52-Gigawatt-Deckels würde den Handwerksbetrieben eine langfristige Perspektive geben. Peter Thiele, President bei Sharp Energy Solutions Europe und Vorstandsmitglied im Bundesverband Solarwirtschaft, ergänzte, dass die Entscheidung für die Streichung des Photovoltaik-Deckels wichtig sowohl die Industrie und Mittelständler als auch die Gesellschaft sei.
„Mit dem PV-Deckel wird eine heimische Branche abgewürgt, die zu den Wachstumsmotoren der deutschen Industrie gehört und mehr als 100.000 Menschen Lohn und Brot verschafft. Unsere Auftragsbücher sind auch trotz Corona voll, wir benötigen keine Rettungspakete von der Politik, sondern fordern nur, dass diese ihr bereits gegebenen Zusagen auch einhält“, betonte Detlef Neuhaus, Geschäftsführer von Solarwatt. Die drei Unternehmen und der Speicheranbieter E3/DC kooperierten für die Umfrage mit EuPD Research.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Was soll das ewige Gejammere?
Die Lobbypuppe Altmaier und seine Vorgänger haben die Windenergie abgewürgt und folgerichtig macht er nun auch die PV platt!
Selbst mit Argumenten, wie den zigtausenden Arbeitsplätzen, die in den EE bereits abgebaut wurden, kommt man ihm nicht bei. Obwohl es genau sein Arbeitsgebiet betrifft. Daran sieht man, dass es ganz andere Gründe für die Verhinderung der EE und der Bürgerbeteiligung daran geben muss.
Seit einem halben Jahr drängen Umwelt- und Wirtschafts-Verbände, Wissenschafler (Fraunhofer, HTW Berlin) und Privatepersonen, den Deckel abzuschaffen. Nichts passiert!
Da hilft nur eines….Ihn und seine Schergen aus dem Amt jagen!
Aus dem Amt jagen nutzt aber nichts, weil die Folgenden ja noch sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Externe_Mitarbeiter_in_deutschen_Bundesministerien
Zitat:….Einer breiteren Öffentlichkeit wurden Personalaustauschprogramme, und die Mitarbeit Externer in Bundesministerien, durch das Fernsehmagazin Monitor am 19. Oktober 2006 bekannt. Der Beitrag wurde anmoderiert mit den Worten:
„Lobbyisten versuchen, die Politik zu beeinflussen, um ihrem Arbeitgeber Vorteile zu verschaffen. Dazu sprechen sie auch in Ministerien vor. Manche Lobbyisten haben das gar nicht mehr nötig – sie sind nämlich schon da. Ja, richtig, das ist neu: Lobbyisten haben in unseren Ministerien mittlerweile eigene Büros – Tür an Tür mit Regierungsbeamten und […] mit eigener Durchwahl, und schreiben an Gesetzen mit. Bezahlt werden sie von ihren Unternehmen. Leihbeamte – gut für die Wirtschaft, schlecht für Bürger. Titat Ende.
Deshalb ist doch die Energiepolitik, genauer gesagt Bremspolitik, gegen die Energiewende von Anfang an die gleiche.
„Die Auftragsbücher sind voll“. Das ist genau das Problem. Die sind voll mit großen Anlagen. Wehe man möchte auf seine private Immobilie eine kleine Anlage installieren. In dem Fall bekommt man von dem arroganten Pack von Solarinstallateuren noch nicht mal mehr eine Antwort! Der Branche geht es zu gut. Da muss erstmal ein radikaler Kahlschlag passieren, damit die Branche ihre Kunden wieder zu schätzen lernt!!!
*Seufz* Kunden wie Sie, ne…
@Hans Diehl
Völlig richtig, auch das ist ein absolutes Unding!
Aber ein Wirtschaftsminister, der die EE wirklich fördern will, kann 100 Lobbyisten auf dem Flur haben, die sind dem dann aber sch…egal!
Leider haben wir aber keinen solchen, ganz im Gegenteil!
@Kunde
Ja der Kunde soll König sein, was einem aber keinen Freibrief gibt, sich aufzuführen wie der Herrgott persönlich 😉
Natürlich ärgert man sich, wenn die eigene Planung nicht umgesetzt werden kann, das ist verständlich.
Andererseits:
Bei noch vollen Auftragbüchern kann ich Solateure sehr gut verstehen, die zuerst große und einfach zu bauende Anlagen umsetzen. Sie haben davon mehr Umsatz, mehr Gewinn, bei erheblich weniger Aufwand.
Ich kenne keinen Arbeitnehmer, der sich weigern würde, für weniger Arbeit mehr Geld anzunehmen. Mit welchem Recht sollte man das den Solateuren absprechen?
By the way: Dass die Auftragsbücher noch voll sind, ist nur eine Frage der Zeit, der Deckel greift ja bald und dann wird privat gar nichts mehr gebaut, da die EE-Vergütung wegfällt- komplett!
Ich habe nichts dagegen wenn ein Betrieb ausgelastet ist und meine Anlage zur Zeit nicht installieren kann. Dann kann man mir das mitteilen!!!
Wenn man aber GAR NICHT reagiert, muss man sich nicht wundern wenn die Kunden solche Betriebe (und letztendlich die gesamte Branche) nur noch verspotten (wie jetzt hier geschieht). Ich bin da bei Weitem kein Einzelfall und es war auch nicht nur ein Unternehmen das sich so verhalten hat.
BTW: Ich hätte die Anlage aus persönlich anderen Gründen als die EE-Vergütung gebaut. Die ist mir nämlich völlig schnuppe. Aber der Wintergartenbauer ist froh darum. Denn mein Geld habe ich jetzt da investiert. Solarenergie geht mich nichts mehr an ….
zurück zum Artikel:
Es ist schon beschämend!
Wurden die Hunderte von externern Beratern auch noch im Office-Turm des Parlaments unterzubringen von den Bundestagsabgeordneten -Parteien mittlerweile abgesegnet?
Danke für diesen Artikel zum Thema Installateure Umfrage! Ich interessiere mich für diese Industrie. Dieser Beitrag fand ich sehr hilfreich.