Hanergy-Tochter Solibro Hi-Tech jetzt auch insolvent

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Das zuständige Amtsgericht hat am Freitag das Insolvenzverfahren für die Solibro Hi-Tech GmbH eröffnet. Rechtsanwalt Henning Schorisch von der Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm ist zum vor ist zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt worden. Er war nach pv magazine vorliegenden Informationen bereits am Freitag am Standort Wolfen-Bitterfeld vor Ort, um die Mitarbeiter über den weiteren Verlauf des Verfahrens zu informieren. Die Gehälter der Mitarbeiter müssten somit über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert sein.

Nach weiteren pv magazine vorliegenden Informationen war zuvor das Gehalt der Mitarbeiter für Dezember noch nicht gezahlt worden. Zudem war wegen „den teilweise abgeschalteten IT-Systemen sowie dem generell geringeren Arbeitsvolumen“ von der Geschäftsführung, der zur Hanergy Thin Film Power Group gehörenden Gesellschaft, eine Betriebsruhe über Weihnachten und Neujahr von zwei Wochen verordnet worden. Die Geschäftsführung der Solibro Hi-Tech GmbH liegt bei Kai-Ye Fung, die nun auch offiziell den Insolvenzantrag stellte, wie aus der Bekanntmachung hervorgeht.

Im August 2019 hatte bereits die Solibro GmbH bereits die Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt, die das Amtsgericht Dessau-Roßlau auch Anfang September genehmigte. Auch in diesem Fall ist Henning Schorisch als vorläufiger Sachwalter eingesetzt worden. Damals betonte Hanergy gegenüber pv magazine noch, dass es bereits seit Dezember 2015 nicht mehr als der Solibro GmbH, wohl aber an den beiden Subunternehmen Solibro Hi Tech GmbH und Solibro Research beteiligt sei.

Allerdings wirbt Hanergy auf seiner europäischen Website damit, dass Solibro ein Unternehmen von Hanergy sei. Zudem lassen sich personelle Verflechtungen zwischen Hanergy und der Solibro GmbH – auch für Zeiten nach dem offiziellen Verkauf – finden. Der Geschäftsbetrieb war nach der Eröffnung des Regelinsolvenzverfahrens im November eingestellt worden. Ein Sanierungskonzept für die Solibro GmbH scheiterte auch daran, dass die Gesellschafter nur einen geringen Teil der zugesagten Mittel zur Verfügung stellten.

Zudem stecken nicht nur die deutschen Hanergy-Beteiligungen in Schwierigkeiten. Alta Devices aus den USA, dass ebenfalls zu dem chinesischen Photovoltaik-Hersteller gehört, hat erst kürzlich 250 Mitarbeiter ohne Vorwarnung entlassen und scheint in ernsthaften Zahlungsschwierigkeiten zu stecken.

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