Auf 1,50 Euro Erzeugungskosten pro Kilogramm Wasserstoff will Jan-Justus Schmidt schon vor dem Jahr 2030 kommen. Schon heute könne er mit den Geräten für unter 7 Euro pro Kilogramm hergestellt werden, sagt der Gründer und Geschäftsführer von Enapter im Podcast, den pv magazine am Rande des Forum „Neue Energiewelt“ in Berlin aufgenommen hat.
Sein Ansatz dürfte vor allem auch Solarfreunde freuen. Statt die Kosten über große zentrale Hydrolyseure zu senken, setzt er auf dezentrale kleine Einheiten, die im Gegenzug in hohen Stückzahlen hergestellt werden. Er zieht Parallelen zur Computerwelt, um das plausibel zu machen.
Die Technologie wurde in Pisa entwickelt und nutzt eine andere Membran als die Standard-PEM-Hydrolyseure, die statt Protonen negativ geladene Teilchen passieren lässt. Dadurch sei es möglich, Elektroden aus weniger widerstandsfähigen Materialien einzusetzen.
Jetzt plant er eine automatisierte Fabrik für die Geräte, die etwa so groß wie ein Mikrowellenherd sind und nach seiner Aussage in jedem Solarstrom-produzierenden Haushalt eingesetzt werden können. Eine andere Zielgruppe sind Landwirte, wenn deren Anlagen aus dem EEG fallen. Mit 1,50 Euro pro Kilogramm sei man dann auf jeden Fall konkurenzfähig gegenüber den fossilen Brennstoffen.
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Wasserstoff ist ein anderes Wort für „alles soll bleiben wie es ist“. Der Trick besteht darin, zunächst Lithium in Frage zu stellen, und dann eine saubere Alternative vorzuschlagen, die in Wirklichkeit keine ist. Dadurch werden nötige Veränderungen verzögert und das Problem bleibt ungelöst. Zweifel hindert am Handeln.
Die anteilige Anwendung der Technologieoptionen ist verhandelbar jedoch ohne längerfristige Zwischenspeicherung (damit Wasserstoff, Metalle oder Biomasseausbau …) müsste man extreme Überkapazitäten oder weitreichendere Transportnetze aufbauen. Diese Aufbauleistungen werden bisher/derzeit zum großen Anteil durch fossile Energieträger ermöglicht.
Wie sieht denn deine Alternative aus?
Dezentrale Wasserstoff Produktion ist das beste was uns passieren kann.
Leider ist das für die großen Energieversorger kein Geschäft, daher wird das sicherlich immer wieder in Frage gestellt.
Schon einige vielversprechende Techniken sind von globalen Konzernen gekauft worden, mit dem Zweck diese nicht weiter zu entwickeln.
Wasserstoff ist eine Alternative, wenn zumindest einer der Umwandlungsschritte von Strom-H2-Strom mit hohem Wirkungsgrad erfolgt. Beim ersten Schritt ist das kaum zu schaffen, aber für den zweiten kann man mittels Kraft-Wärme-Kopplung nahezu 100% erzielen. Nur erfordert ein flächendeckender Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung den politischen Einsatz in den Kommunen. Den bekommt man nur, wenn dort die notwendige Einsicht herrscht. Da es mit der technischen Bildung bei Kommunalpoitikern sehr durchwachsen aussieht, ist die probate Krücke das Geld: Nicht-Handeln wird teuer, Handeln wird belohnt. Da kommt die Einsicht dann ganz schnell.
Lithium – oder andere Batterien werden nach gegenwärtigem technischen Stand nur zum untertägigen Ausgleich von Ungleichgewichten bei Erzeugung und Verbrauch dienen. Der Zeithorizont kann sich auf ein paar Tage verlängern, wenn die Batterien deutlich billiger werden, aber bis zum saisonalen Ausgleich ist das ein sehr langer Weg. Bis dahin sind Wasserstoffanlagen, die man heute baut, schon längst abgeschrieben. Wir müssen aber heute handeln, und wir können immer nur das beste gerade verfügbare nehmen.
Stationär können Redox-Flow-Akkus eine Alternative zu wasserstofferzeugter Zwischenspeicherung sein (auch in Gebieten mit Wassermangel oder man nutzt Wasserstoff-Brennstoffzellen zur Verbesserung des aufbereiteten, dortigen Wasserangebotes).
ein anderes Wort für „alles soll bleiben wie es ist“
Die Aufgaben der näheren Zukunft werden auf weniger Schultern verteilt werden können und das bei schlechterer Vergütung (deutlicher, wenn Deutschland national begrenzt auf die klimatischen Anforderungen reagiert), damit werden Prestigeprojekte für Wählerwerbung weniger werden, um politische Leistung plakativ darstellen zu können. Die Ressourcen dessen was funktioniert, umbaugeeignet ist und mit mäßiger Umweltbelastung mittelfristig Kosten einsparen kann, müssen auch als erhaltenswert erkannt werden. Ein Kompromiss gegenüber der „nächsten“ Generation (natürlich auch) und den realen, planetaren Verhältnissen („Ausgaben für Rüstung, Konflikt- und Kriegsereignisse“ vs. „Klimanotstand durch europäisches Parlament ausgerufen“ https://www.pv-magazine.de/2019/11/28/eu-parlament-ruft-klimanotstand-aus/)
Ich habe in einem Beitrag gehört, dass der Anteil im bestehenden Gasnetz früher bis zu 50% betragen hat. Diesen hat man auf ca. 2% gesenkt, da die früheren Auto-Gas-Anlagen damit nicht zurecht gekommen sind. Heutige Auto Gas-Anlagen können das wieder.
Also man/frau könnte als PV-Besitzer mit Gasanschluss, dass Wasserstoff ins Gasnetz einspeisen und im Bedarfsfall wieder herausholen. Ob und wie der Anteil auf 100% erhöht werden kann, weiß ich nicht, aber eine dezentrale Versorgung scheint damit zu funktionieren.
Herr Timm Koch, der hat das Buch „Das Supermolekül“ geschrieben, hat das so in etwas in einem Interview mal erwähnt. Genau weiß ich es nicht mehr…