Nach der jüngsten Veröffentlichung der Bundesnetzagentur sind im Oktober in Deutschland Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 377,618 Megawatt neu gemeldet worden. Dies ist der höchste Brutto-Zubau in einem Monat seit Februar und gut 90 Megawatt mehr als noch im September. Der höhere Zubau ergibt sich vor allem aufgrund der vielen Freiflächenanlagen, die mit einem Zuschlag aus den Ausschreibungen realisiert wurden. Auf der Liste der Bundesnetzagentur sind 28 Photovoltaik-Anlagen mit 105 Megawatt verzeichnet, für die Zuschläge eingelöst wurden.
Bei den Photovoltaik-Anlagen außerhalb der Ausschreibungen lag der Zubau in etwa auf dem Niveau des Monats davor. So sind Außerhalb der EEG-Ausschreibungen Photovoltaik-Anlagen mit knapp 265 Megawatt neu gemeldet worden, wovon 26,3 Megawatt auf Freiflächenanlagen bis 750 Kilowatt entfallen.
Das Bild bei Anträgen für den Photovoltaik-Mieterstrom-Zuschlag bleibt unverändert. Im Oktober kamen 49 Anlagen mit gut einem Megawatt Gesamtleistung dazu. In diesem Jahr sind damit bei der Bundesnetzagentur Mieterstromprojekte mit insgesamt rund 10,6 Megawatt für einen Zuschuss gemeldet worden. Nur mal kurz zur Erinnerung: Die im EEG vorgesehene Förderhöchstgrenze pro Kalenderjahr liegt bei 500 Megawatt. Eine zugesagte Novelle der Förderung, die eigentlich für den Herbst versprochen war, lässt bislang auf sich warten.
In den Meldedaten der Bundesnetzagentur finden sich im Oktober auch fast 300 Photovoltaik-Anlagen, für die keine Förderung in Anspruch genommen wird. Darunter dürften viele Stecker-Solar-Geräte sein, da mehr als die Hälfte dieser Anlagen weniger als ein Kilowatt Leistung hat. Drei dieser Anlagen sind größer als ein Megawatt. Zusammen kommen Sie auf etwa vier Megawatt Leistung.
In diesem Jahr sind damit bislang 3,344 Gigawatt neu gemeldet worden. Den Brutto-Zubau aller Photovoltaik-Anlagen hat sich der Bundesnetzagentur zufolge bis Ende Oktober auf 49,273 Gigawatt summiert. Beim Erreichen von einer installierten Photovoltaik-Leistung von 52 Gigawatt wird nach dem derzeitigen EEG die Solarförderung für die Anlagen bis 750 Kilowatt beendet. Es besteht zwar der ausdrückliche Wille bei den Regierungsparteien, den Deckel für die Photovoltaik abzuschaffen, doch noch ist unklar, wann dies genau geschehen wird. Das Kohleausstiegsgesetz wäre dafür eine Option.
Nach Ansicht vieler Experten drängt die Zeit. Mit jedem Monat, der vergeht, wächst die Unsicherheit bei Investoren, ob sie für ihre Photovoltaik-Anlagen noch eine Vergütung bekommen. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) hat eine Abschätzung gemacht. Demnach könnte der Deckel im Juni erreicht sein. Allerdings ist nach Einschätzung von DGS-Vizepräsident Jörg Sutter zu befürchten, dass es sogar noch früher der Fall sein könnte – also im Mai oder April -, wenn es im Dezember nicht zur Streichung des Deckels kommt. Dann würden viele Marktteilnehmer versuchen, noch ganz schnell möglichst viel zu installieren, um sich die Förderung für ihre Anlagen zu sichern. Damit könnten die Zubauzahlen entsprechend noch höher ausfallen, als sie von der DGS jetzt prognostiziert werden und somit wären die 52 Gigawatt früher erreicht.
Im Dezember sinken die Vergütungen für die Photovoltaik-Anlagen bis 750 Kilowatt um ein weiteres Prozent. Die festen Einspeisetarife liegen erstmals für alle Anlagen unter der Marke von 10 Cent pro Kilowattstunde. Sie bewegen sich je nach Anlagengröße zwischen 9,97 und 6,88 Cent Pro Kilowattstunde. Der anzulegende Wert in der Direktvermarktung, die für Anlagen ab 100 Kilowatt verpflichtend ist, beträgt im Dezember zwischen 10,37 und 7,28 Cent pro Kilowattstunde.
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