Hanwha Q-Cells will Marktführerschaft in Europa behaupten

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Die Hanwha Q-Cells GmbH hat einige Zahlen zu ihrer Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr veröffentlicht sowie einen kleinen Ausblick gewagt. Der koreanische Photovoltaik-Hersteller mit deutschen Wurzeln habe 2018 von seinen Hochleistungsmodulen in Deutschland mehr als 760 Megawatt verkauft und damit die Marktführerschaft hierzulande übernommen. Auch in Großbritannien, den Niederlanden und anderen europäischen Ländern habe Hanwha Q-Cells seine Position weiter ausbauen können. Den Gesamtabsatz in Europa bezifferte das Unternehmen mit 1,7 Gigawatt. Damit habe Hanwha Q-Cells einen Marktanteil von etwa 15 Prozent bezogen auf den EU-Zubau von 11,3 Gigawatt im vergangenen Jahr erreicht, heißt es in der Veröffentlichung.

Weltweit hat die Hanwha Q-Cells Co., Ltd. nach eigenen Angaben 2018 Solarmodule mit rund sieben Gigawatt ausgeliefert. Europa sei einer von zwei wichtigen Absatzmärkten für den Photovoltaik-Hersteller gewesen. Zugleich verweist Hanwha Q-Cells auf den harten Wettbewerb in Europa. So seien die Preise für Solarmodule in den vergangenen drei Jahren um 40 Prozent gesunken. 2018 gaben sie dabei vor allem im zweiten Halbjahr nach, nachdem die chinesische Politik Ende Mai ihren Wechsel in der Förderpolitik verkündete. Gleichzeitig machten die sinkenden Preise den Einsatz der Photovoltaik im privaten und gewerblichen Segment immer attraktiver, was sich positiv auf die Nachfrage auswirke.

Für die Zukunft gibt sich Hanwha Q-Cells daher auch positiv. „Obgleich das Marktumfeld auf den europäischen Solarmärkten hart umkämpft bleiben wird und der Druck auf die Verkaufspreise wohl nicht nachlassen wird, sieht sich Q-Cells gut aufgestellt, um in diesem Wettbewerb erfolgreich zu bestehen“, heißt es von dem Unternehmen. Es verzeichne derzeit ein weiteres Wachstum auf den wichtigen europäischen Photovoltaik-Märkten, darunter Deutschland, die Niederlande, Italien und Frankreich. Konkrete Zahlen, wie hoch das Wachstum in Europa in diesem Jahr voraussichtlich sein wird, will das Unternehmen zunächst nicht nennen. Zugleich warnt Hanwha Q-Cells auch vor Lieferengpässen, mit denen die Solarindustrie in diesem Jahr zu kämpfen habe.

Erst am Donnerstag konnte Hanwha Q-Cells den Erwerb von Projektrechten für Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 16.8 Megawatt in Polen vermelden. Es handele sich dabei um 20 einzelne Freiflächenanlagen, die in der dritten Runde der Erneuerbaren-Auktion im November 2018 einen Zuschlag erhalten haben. Sie müssen binnen 18 Monaten nach Erhalt des Zuschlags realisiert werden. Hanwha Q-Cells plant nach eigenen Ansagen die Installation der Freiflächenanlagen bis zum Jahresende abzuschließen, um dann noch genug Zeit für den fristgerechten Netzanschluss zu haben.

Mittlerweile verlässt sich der Hersteller nicht mehr allein auf den Modulverkauf und hat neue Geschäftsmodelle in Deutschland und Europa entwickelt. Dazu zählt, dass Hanwha Q-Cells mittlerweile Komplettsysteme für private und gewerbliche Anlagen sowie für Solarparks anbietet. Zudem ist das Unternehmen unter die Speicheranbieter gegangen und übernimmt auch die Direktvermarktung von Solarstrom. Selbst eine Cloud-Lösung für Privatkunden in Deutschland offeriert Hanwha Q-Cells mittlerweile. Insgesamt will es sich als Stromversorger für private Haushalte etablieren. „Von Deutschland aus entwickeln wir uns zum Anbieter von Komplettlösungen für saubere Energie mit solarer DNA. Dies ist ein Erfolgsmodell für unser Unternehmen, das wir von Deutschland nach Europa und schließlich weltweit ausrollen werden“, kündigte Maengyoon Kim, Vertriebsleiter für Europa, an.

Mit seinen Zusatzangeboten hat Hanwha Q-Cells seit Anfang 2018 auch weitere Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen. Die Zahl der Beschäftigten sei von 430 auf 520 in diesem Zeitraum gestiegen. 50 der neuen Jobs seien im Zentrum für Technologie, Innovation und Qualität des Unternehmens in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) entstanden. Dort sind auch der EU-Vertrieb und die Verwaltung angesiedelt. Rund 80 Mitarbeiter beschäftigt Hanwha Q-Cells zudem in Berlin, von wo aus das Geschäft mit Energielösungen und Kraftwerken sowie der Komponenten-Vertrieb gesteuert wird.

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