CATL will 240 Millionen Euro bis 2022 in Thüringen in Batteriewerk investieren

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Der chinesische Batteriehersteller Contemporary Amperex Technology Ltd. (CATL) wird sein erstes Werk außerhalb der Heimat in Thüringen errichten. Dafür kündigte das Unternehmen am Montag Investitionen von 240 Millionen Euro bis 2022 und die Schaffung von 600 neuen Arbeitsplätzen an. Das Werk, das auf einem 70 Hektar großen Areal im Industriegebiet Erfurter Kreuz geplant ist, mit einer Kapazität von 14 Gigawattstunden soll seinen Schwerpunkt auf einer automatisierten Produktion und intelligenten Herstellung von Batterien haben, wie es bei der Vorstellung der Pläne in der Thüringer Landesvertretung in Berlin am Montag hieß.

Für Thüringen ist es die bedeutendste Industrieinvestition der letzten zehn Jahre“, erklärte dabei Landeswirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Es handele sich um eine „industriepolitische Weichenstellung mit enormer Langzeitwirkung“. Vorausgegangen seien „intensive Verhandlungen“ zwischen CATL und der Landesregierung. Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) erklärte dazu: „Das ist ein guter Tag für Thüringen. Die Entscheidung von CATL für ein Batteriewerk in Thüringen bringt unserem Land große und nachhaltige Investitionen, schafft Arbeitsplätze und stärkt die Wirtschaftskraft des Freistaats in beträchtlichem Maße.“ Der Ansiedlungserfolg werde „seine politische und wirtschaftliche Bedeutung weit über unsere Landesgrenzen hinaus entfalten“.

Die Projektvereinbarung zwischen dem Freistaat und CATL war am Montag im Zuge der Deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen im Bundeskanzleramt unterzeichnet worden. In dem Werk will der chinesische Hersteller Batteriezellen für Elektrofahrzeuge europäischer Hersteller fertigen. Europa sei für CATL eine der wichtigsten Regionen für das strategische Wachstum. Die Entscheidung, das Werk in Deutschland zu errichten, habe verschiedene Gründe. CATL gab unter anderem die Nähe zum Kunden sowie den Herstellern in Deutschland an. Zudem sollten die europäischen Kenntnisse in der Batterieherstellung einbezogen werden. „Der Bau eines Werks zur Herstellung von intelligenten Batterien in Deutschland ist der erste Schritt unseres Investitionsplans für Europa. Er dient der Zusammenarbeit zwischen europäischen Autoherstellern und CATL“, sagte Vorstandsvorsitzender Robin Zeng.

„Die bedeutendste Investitionsentscheidung der letzten zehn Jahre in Thüringen katapultiert unser Bundesland mindestens in die europäische Liga, denn hier entsteht der erste europäische Produktionsstandort für Batteriezellen überhaupt. CATL setzt Maßstäbe“, sagte Tiefensee weiter. Er geht davon aus, dass sich im Zuge des Baus noch weitere Firmen für die Batterieherstellung und aus der Zulieferindustrie in Thüringen ansiedeln werden.

BMW schließt Vertrag mit CATL über vier Milliarden Euro

Reuters hatte zuvor am Montag bereits gemeldet, dass der Autohersteller BMW mit CATL einen Vertrag geschlossen hat, wonach er in den kommenden Jahren Batteriezellen im Wert von vier Milliarden Euro beziehen wolle. Dazu sei ein langfristiger Kooperationsvertrag mit einer Laufzeit über mindestens zehn Jahre abgeschlossen worden. Vom Auftragsvolumen entfallen Reuters zufolge 1,5 Milliarden Euro auf Deutschland und 2,5 Milliarden Euro auf China. Ab 2021 soll CATL Zellen aus dem Erfurter Werk für das autonom fahrende Elektroauto „iNext“ liefern, wie es weiter hieß.

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