Die Gesamtkosten zur Netzstabilisierung sind im vergangenen Jahr auf 1,4 Milliarden Euro gestiegen. „Nur der Netzausbau kann langfristig die hohen Kosten für die Netz- und Systemsicherheit senken“, erklärte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, anlässlich der Vorstellung des Berichts zu Netz- und Systemsicherheitsmaßnahmen am Montag. Nach einem Rückgang 2016 sei die Zahl der Maßnahmen im vergangenen Jahr wieder stark angestiegen. Die Menge der Abregelungen habe sich auf 10.200 Gigawattstunden erhöht und die angeforderte Erhöhung der Einspeisung durch Markt- und Reservekraftwerke bei etwa 10.238 Gigawattstunden gelegen. Das Gesamtvolumen für Redipatch betrug demnach 20.439 Gigawattstunden. Zugleich habe sich die Abregelung erneuerbarer Anlagen durch Einspeisemanagement-Maßnahmen auf den Rekordwert von 5518 Gigawattstunden erhöht.
Die Hauptursache für die erneut gestiegenen Kosten sind nach Auffassung der Bundesnetzagentur die Veränderungen der Erzeugung und die gleichzeitigen Verzögerungen im Netzausbau. Allerdings sei festzustellen, dass durch die Thüringer Strombrücke eine Senkung des Redispatchbedarfs zu verzeichnen sei. Sie habe nach der Inbetriebnahme im September im vierten Quartal 2017 zu einem deutlich geringeren Bedarf an Ausgleichsmaßnahmen geführt. Als Vergleich führt die Bonner Behörde an, dass die zuvor belasteten Leitung „Remptendorf-Redwitz“ nur noch rund 18 Stunden im vierten Quartal 2017 überlastet gewesen sei. Im vierten Quartal 2015 lag sie noch bei rund 1836 Stunden, wie die Bundesnetzagentur aufführt.
Für den neuen Höchststand bei den Redipatchkosten war so auch das erste Quartal 2017 maßgebend. Trotz geringer Windeinspeisung hätten unter anderem eine ungewöhnliche Lastflusssituation in Deutschland und eine europaweite Kälteperiode zu einer starken Belastung der Stromnetze geführt. Mit Blick auf das Gesamtjahr verkündete die Bundesnetzagentur weiter: 2017 nach vorläufigen Angaben der Übertragungsnetzbetreiber das Jahr mit der bislang höchsten Einspeisung aus Windenergieanlagen. Im windreichen vierten Quartal sei zudem die bislang höchste Menge an erneuerbaren Energien abgeregelt, wobei dies zunehmend auch die Offshore-Windparks betreffe.
Der bisherige Höchststand war mit 1,1 Milliarden Euro 2016 bei den Kosten für Redipatch- und Einspeisemanagement-Maßnahmen zu verzeichnen. 2016 – was ein windarmes Jahr war – sanken die Kosten dann auf rund 880 Millionen Euro. Angesichts der Höhe der Kosten sieht die Bundesnetzagentur im Zuge der Energiewende weiterhin einen hohen Netzausbaubedarf. Erst am Freitag genehmigte die Behörde den neuen Szenariorahmen für den nächsten Netzentwicklungplan Strom. Er ist die Grundlage, wieviel Netzausbau über die beschlossenen Projekte hinaus bis 2030 notwendig ist. Dabei hat die Bundesnetzagentur in dem neuen Plan das Ziel des Koalitionsvertrags, bis zu diesem Zeitpunkt 65 Prozent Anteil Erneuerbare am Bruttostromverbrauch zu erreichen, berücksichtigt. Auch die versprochenen Sonderausschreibungen von je vier Gigawatt für Photovoltaik- und Windkraft 2019 und 2020 seien berücksichtigt.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Warum werden diese Zahlen kritiklos wiedergegeben, wenn es nachwievor gelebte realität ist, dass Bundesnetzagentur und Netzbetreiber sich seit Jahren weigern die genaue Zusammensetzung aufzuschlüsseln?
Außer den Netzbetreibern und der BNetzA weiß niemand was genau sich hinter dieser gigantischen Summe versteckt. Gleichzeitig werden diese Zahlen für politische Lobbyarbeit und Kritik an der Energiewende benutzt. Das ist im Jahr 2018 eigentlich ein Skandal!
Der einzige Skanda ist, dass eine sinnlose Zappelkstromerzeugungstechnik die Bürger – und dabei vor allem die ärmeren – unglaubliche Summen Geld für EEG und Netzentgelte kostet, mit denn sich eine kleine Abzockerelite die Taschen vollstopft!
Ohne Stromspeicher kann die deutsche Ideologen-Energiewende niemals funktionieren – und mit Stromspeichern ist sie unbezahlbar.
Warum soll sie mit Speichern unbezahlbar sein? Das Zwischenspeichern in Batterien kostet zur Zeit etwa 10 ct, wie auch bei Pumpspeicherkraftwerken. Nur ein kleiner Teil des Stroms wird zwischengespeichert werden müssen, 20-30%. Im Durchschnitt verteuert das alle verbrauchten kWh um 2-3ct. Das ist nicht „unbezahlbar“. Möglicherweise stehen dem noch direkte Ersparnisse an anderer Stelle gegenüber, so dass es noch etwas weniger werden. Auf jeden Fall hat man reichlich indirekte Ersparnisse durch weniger CO2-Anstieg, weniger Quecksilber, Schwefel und Ruß, weniger zerstörte Landschaften, weniger Energieträgerimporte aus zweifelhaften Diktaturen, die damit ihre Aufrüstung gegen uns finanzieren.
Schwieriger wird die Langzeitspeicherung. Da wird noch Forschung benötigt, und erste Anlagen im Industriemaßstab sollten so schnell wie möglich gebaut werden, um auch hier eine Lernkurve in Gang zu setzen, wie wir sie bei PV, Wind und Batteriespeichern schon in einem Maße gesehen haben, wie das die meisten nicht für möglich gehalten hatten.
Na..na… Herr Wanninger wer hat Sie denn von Ihrem Stammforum „EIKE“ hier her beauftragt.
Zu Ihrer Information, hier wird argumentativ diskutiert, und anders als bei EIKE darf auch jeder seine Meinung vertreten, ohne gleich rauzufliegen.
.