EU-Kommissar will Airbus für Bau von Batterien für Elektrofahrzeuge

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Der für die Energieunion zuständige EU-Kommissar Maros Sefcovic hat in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ die Gründung eines europäischen Konsortiums zur Fertigung von Batterien für Elektrofahrzeuge nach dem Vorbild Airbus vorgeschlagen. Es sei ein Gipfeltreffen dazu in Brüssel geplant. „Wir müssen erkennen, dass die USA und China beim Thema Elektromobilität schneller vorangehen als wir“, begrüßte Sefcovic seinen Vorstoß. Den europäischen Autobauern versprach er umfangreiche Fördermittel für Forschung, Infrastruktur und Marktentwicklung. Zwei Milliarden Euro könnten abgerufen werden, so der EU-Kommissar in dem am vergangenen Freitag veröffentlichten Interview weiter. Es müsse insgesamt darum gehen, mehr Elektroautos auf die Straße in Europa zu bringen.

Die Vereinigung Eurosolar begrüßte am Dienstag den Vorstoß und kritisierte zugleich den Zeitverzug. „Vor sieben Jahren hat Eurosolar unter dem Titel ‚Mehr Tempo für Elektromobilität‘ ein Memorandum zur schnellen und umfassend angelegten Öffnung in die Massenproduktion von Elektrofahrzeugen und von Batterien für diese Fahrzeuge vorgelegt“ sagte Stephan Grüger, Vizepräsident der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien. „Auf Grund der jahrelangen Versäumnisse einer rückwärtsgewandten Industriepolitik der EU-Kommission, aber auch der Regierungen der meisten EU-Mitgliedsstaaten besteht nun die reale Gefahr, dass eine wesentliche Komponente zukünftiger Fahrzeuge, ob im Individual- oder auch im öffentlichen Personenverkehr, nicht in der EU, sondern in Amerika oder Asien weiterentwickelt werden“, kritisiert Grüger.

Dabei sei die Batterietechnologie sowohl bei der Elektromobilität als auch bei stationären Anwendungen wie etwa Photovoltaik-Heimspeichern entscheidend. Eurosolar habe wiederholt auf die fehlende Batterieproduktion in der EU hingewiesen. „Wir freuen uns über die späte Einsicht der EU-Kommission und sind gespannt auf die nun vorzulegenden konkreten Konzepte und Sofortmaßnahmen. Wir erwarten dabei von der deutschen Bundesregierung eine aktive Rolle“, so Krüger weiter.

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