Auf ihrer Plattform „SMARD“ hat die Bundesnetzagentur kürzlich die Zahlen für Redispatch- und Engpassmanagement-Maßnahmen für das zweite Quartal 2025 veröffentlicht. Demnach konnten im Zeitraum April bis Juni immerhin 97 Prozent der erneuerbaren Erzeugung zu den Letztverbrauchern transportiert werden. Die im Redispatch angepassten Einspeisungen der am Markt befindlichen Erzeugungsanlagen lagen demnach im zweiten Quartal 2025 bei rund 4575 Gigawattstunden (zweites Quartal 2024: 4727 Gigawattstunden).
Es entfielen der Bundesnetzagentur zufolge 3269 Gigawattstunden auf Einspeisereduktionen, wovon wiederum 2298 Gigawattstunden Redispatch-Maßnahmen mit Erneuerbaren ausmachten. Damit seien die Redispatch-Maßnahmen mit erneuerbaren Energien um rund neun Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2024 gestiegen. Allerdings zeigen sich zwei gegenläufige Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr, denn die Redispatch-Maßnahmen mit Photovoltaik-Anlagen haben sich von 605 auf 1168 Gigawattstunden fast verdoppelt. Sie machten damit 51 Prozent der Gesamtmaßnahmen aus. Die Abregelung der Offshore-Windkraftanlagen sei hingegen im selben Zeitraum um 37 Prozent auf 575 Gigawattstunden zurückgegangen.
Die Verschiebung ist vor allem auf die Wetterbedingungen zurückzuführen. So gab es im zweiten Quartal dieses Jahres weniger Wind, aber viel Sonne. Die deutlich höhere Photovoltaik-Einspeisung bei gleichzeitig geringerem Windaufkommen habe zu einer veränderten Engpasssituation geführt, so die Bundesnetzagentur weiter. Mit einer starken Photovoltaik-Einspeisung entstehen im Netz verstärkt Ost-West-Lastflüsse, auf die die Abregelung von Offshore-Windanlagen nur einen geringen oder keinen spürbaren Einfluss hat. Folglich sind der Bedarf an Abregelungen der Windkraftanlagen auf See. In Summe machten die Abregelungen jedoch nur drei Prozent der gesamten erneuerbaren Stromerzeugung aus.
Die veränderte Engpasssituation habe auch zu einer Verschiebung der Verursachung von Redispatch-Maßnahmen geführt. So seien im Berichtszeitraum rund 49 Prozent der Redispatch-Menge im Bereich der erneuerbaren Energien durch Engpässe im Verteilernetz verursacht worden, während 51 Prozent auf Engpässe im Übertragungsnetz zurückzuführen waren. Im Vorjahresquartal lag die Verteilung noch bei 71 Prozent im Übertragungsnetz und 29 Prozent im Verteilernetz.
Weniger Netzengpassmanagement

Grafik: SMARD/Bundesnetzgentur
Die Bundesnetzagentur veröffentlichte auf ihrer Plattform „SMARD“ zudem Daten zum Netzengpassmanagement für das zweite Quartal. Hier habe sich das Maßnahmenvolumen um rund sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal verringert. Die vorläufigen Gesamtkosten hätten um gut ein Prozent niedriger gelegen. Das gesamte Maßnahmenvolumen für Netzengpassmanagement, wobei Redispatchmaßnahmen mit Markt- und Netzreservekraftwerken sowie Countertrading enthalten sind, sank im Jahresvergleich im zweiten Quartal von 6289 auf 5856 Gigawattstunden. Die vorläufigen Gesamtkosten verringerten sich von 630 auf rund 623 Millionen Euro.
Beim Netzengpassmanagement wird die Einspeisung von Anlagen in Bereichen mit begrenzter Netzkapazität reduziert, während in weniger belasteten Regionen zusätzliche Erzeugung aktiviert wird. Mit dem verstärkten Zubau von Photovoltaik und Windkraft entstehen dabei zunehmend Engpässe im Verteilnetz und deren Management gewinnt an Bedeutung, so die Bundesnetzagentur weiter.
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Redispatchkosten aufgrund nur einer Stromgebotszone verzehnfacht.
Verursachergerechte zuordnung von Redispatchmaßnahmen wäre gut.
Auf jeden Fall!
EON, RWE, Vattenfall und ENBW haben allerdings dafür zu erfolgreiche Lobbyisten in Berlin.
Flexibilisierung der Kartoffel Nachfrage
Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern ist die Kartoffelernte 25 besonders gut ausgefallen. Es gibt grundsätzlich 2 Lösungen: entweder essen die Verbraucher täglich ein paar Kartoffeln zusätzlich oder die Kartoffeln Bauern erhalten einen Zuschuss aus dem Redispatch Fonds. Zur Förderung der ersten Lösung bietet sich staatliche Subventionierung des Kartoffel Preises an.