TURPE 7: Neue Tarifregelung für Stromspeicher in Frankreich

Einspeisung- und Verbrauchszonen nach dem Vorschlag von CRE

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von pv magazine Frankreich

Ab dem 1. August 2026 werden die Tarife für die Nutzung öffentlicher Stromnetze – TURPE 7 HTB und TURPE 7 HTA-BT – eine neue Komponente enthalten. Diese Maßnahme, eine sogenannte „jährliche Komponente für Einspeisung und Entnahme“, betrifft Stromspeicher, die an Übertragungs- und Verteilnetze angeschlossen sind. Ziel ist es, die Integration von mehr Solarstrom und anderen erneuerbaren Energien zusammen mit Batteriespeichern zu fördern.

Am Donnerstag veröffentlichte die französische Regulierungsbehörde CRE eine Liste von Zonen, die für diese neue Tarifregelung in Frage kommen. Die Maßnahme soll ein besseres Gleichgewicht im Stromnetz ermöglichen, sowohl in Zeiten hoher Nachfrage als auch in Zeiten hoher Produktion.

Die neuen Tarife sollen Nutzer dazu anregen, ihr Verhalten so anzupassen, dass lokale Netzspitzen – sowohl bei der Einspeisung als auch bei der Entnahme – reduziert werden. Daher unterscheidet diese Gebühr zwei Arten von Netzbereichen:

  • Bereiche mit Verbrauchsspitzen („Zonen de soutirage“):
  • Bereiche mit Einspeisespitzen („Zonen d’injection“):

Mit anderen Worten: Sie zielt darauf ab, Speichersysteme intelligent zu betreiben, sodass sie nicht während der Netzspitzenzeiten laden oder entladen.

Diese Neuerung war notwendig, da der CRE zufolge eine Inkohärenz zwischen den Einspeisezonen im Übertragungsnetz (HTB) und denen im Verteilnetz (HTA) besteht: Viele Umspannwerke, die im Hochspannungsnetz als Einspeisezonen gelten, sind im Verteilnetz nicht als solche klassifiziert, obwohl die Photovoltaik-Produktion überwiegend im Verteilnetz stattfindet.

Etwa 13 Prozent der Netzbereiche sind durch eine „Photovoltaik-Einspeisung eingeschränkt“, was bedeutet, dass das Netz in diesen Zonen bei Solarspitzen (beispielsweise im Sommer zwischen 12 und 16 Uhr an etwa 125 Tagen im Jahr) überlastet sein kann. In diesen Bereichen wird der Tarif so gestaltet, dass Speicher dafür belohnt werden, Energie während dieser Spitzenzeiten zu entnehmen.

Umgekehrt: Die Mehrheit der Umspannwerke, die im Verteilnetz als Einspeisezonen klassifiziert sind, werden im Hochspannungsnetz nicht so eingestuft – da das Verteilnetz lokal Einspeisung durch Solarstrom ermöglichen kann, während das übergeordnete Übertragungsnetz in größeren Einheiten oft als Entnahme dimensioniert ist.

Etwa 50 Prozent der Netzbereiche sind in Entnahme-Zonen eingeschränkt, das heißt das Netz neigt dazu, bei Verbrauchsspitzen überlastet zu sein (etwa in den Winter-TURPE-Spitzenzeiten). In diesen Zonen sieht der Tarif vor, dass der Speicher dafür vergütet wird, Energie in Spitzenzeiten einzuspeisen.

Schlussendlich sollen die neuen für diesen Tarifteil geeigneten Zonen dazu beitragen, das Netz zu stabilisieren, damit sich Solarstrom und andere erneuerbare Energien besser integrieren lassen – insbesondere in Verbindung mit Speichersystemen.

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