Schweizer Börse gewährt Meyer Burger weiteren Aufschub

Zellfertigung, Meyer Burger

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Die Schweizer Börse SIX Swiss Exchange hat der Meyer Burger Technology AG eine neue Fristverlängerung für die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2024 eingeräumt. Dieser müsse nun bis Ende Juli vorgelegt werden, teilte das Schweizer Unternehmen am Dienstag mit. Der Grund seien potenzielle Einflüsse von Teilverkäufen auf den Geschäftsbericht. Derzeit verhandelt Meyer Burger nicht nur über eine Restrukturierung der ausstehenden Anleihensobligationen sowie der durch eine Gruppe von Anleihensgläubigern gewährten Brückenfinanzierung, sondern auch mit diversen interessierten Parteien über Teilverkäufe seines bisherigen Geschäfts oder entsprechender Aktiva und Verträge, hieß es weiter.

Sollte es zu Verkaufsabschlüssen kommen, hätte dies erhebliche Auswirkungen auf die Liquiditätslage von Meyer Burger. „Der potenzielle Anpassungsbedarf und die Unsicherheit über die Deckung der Finanzierungslücke haben dazu geführt, dass eine Fertigstellung und Veröffentlichung des Jahresabschlusses bis zum Vorliegen der entsprechenden Verhandlungsergebnisse nicht möglich ist“, so das Unternehmen weiter. Aktuell ist die Aktie von Meyer Burger allerdings aus dem Handel an der SIX ausgesetzt. Dies bleibe auch bis Ende Juli 2025 der Fall.

Ende Mai musste Meyer Burger für seine deutschen Tochtergesellschaften einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. Davon betroffen sind rund 620 Mitarbeiter an den Standorten Wolfen-Bitterfeld, wo Meyer Burger eine Zellfertigung betreibt, und in Hohenstein-Ernstthal, wo das Unternehmen im Maschinenbau und der Technologieentwicklung aktiv ist. Kurz nach Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens, in dem die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter zunächst für drei Monate gesichert sind, zeigten sich die Insolvenzverwalter Lucas Flöther und Reinhard Klose von der Kanzlei Flöther & Wissing vorsichtig optimistisch, dass eine Investorenlösung zum Erhalt der Standorte und möglichst vieler Jobs gefunden wird. Ebenfalls Ende Mai stoppte Meyer Burger seine Modulproduktion in Goodyear im US-Bundesstaat Arizona.

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