Die Meyer Burger Technology AG hat am Donnerstag die noch im Hochlauf befindliche Solarmodul-Produktion in den USA gestoppt und alle 282 Beschäftigten am Standort Goodyear im US-Bundesstaat Arizona entlassen. Als Grund gibt das Schweizer Unternehmen „fehlende finanzielle Mittel“ an.
Meyer Burger hatte geplant, in dem Werk in Arizona jährlich 1,4 Gigawatt Heterojunction-Solarmodule zu produzieren. Die Schließung erfolgt nun ein Jahr nachdem der Schweizer Solarhersteller die Produktion in den USA aufgenommen hat. Die ersten Anzeichen für Probleme gab es bereits im November, als D.E. Shaw Renewable Investments (DESRI), einer der größten Solarentwickler in den Vereinigten Staaten, seinen Rahmenvertrag mit dem Hersteller kündigte. Der Fünfjahresvertrag beinhaltete den Kauf von Solarmodulen mit einer Leistung von bis zu fünf Gigawatt und trug maßgeblich zur Unterstützung des neuen Werks bei.
Im Dezember 2024 unterzeichnete Meyer Burger einen neuen gesicherten Überbrückungskredit, der die nötige Stabilität für die Umstrukturierung und die Neuverhandlung einer Vereinbarung mit DESRI gewährleisten sollte. Meyer Burger erklärte im April, weiterhin auf eine Überbrückungsfinanzierung angewiesen zu sein, um seinen kurzfristigen Liquiditätsbedarf zu decken.
Die DESRI-Vereinbarung wurde gekündigt, nachdem Meyer Burger seine Pläne für die Eröffnung einer Zwei-Gigawatt-Solarzellenfabrik in Colorado mit der Begründung aufgegeben hatte, dass dies finanziell nicht mehr tragbar sei. Das Unternehmen erklärte, dass die weitere Herstellung von Solarzellen in Deutschland unter den derzeitigen Marktbedingungen die wirtschaftlichste Option sei.
Meyer Burger war eine von mehr als 100 angekündigten neuen Solar- und Speicherfabriken in den Vereinigten Staaten seit der Verabschiedung des Inflation Reduction Act. Nach Angaben der Solar Energy Industries Association (SEIA) belaufen sich die angekündigten Investitionen seit der Einführung der staatlichen Produktionsanreize auf insgesamt 38,3 Milliarden Dollar.
Meyer Burger ist nicht das erste Unternehmen, das die Produktion kurz nach (oder sogar vor) dem Start einstellt, und es wird vielleicht auch nicht das letzte sein. Letzten Monat berichtete das pv magazine USA, dass Solar4America die Produktion in Kalifornien und South Carolina beendet – wobei das Werk in South Carolina den Betrieb einstellte, bevor er überhaupt begonnen hatte. Abigail Ross Hopper, Präsidentin und CEO von SEIA, erklärte als Reaktion auf das kürzlich vom US-Repräsentantenhaus verabschiedete Versöhnungsgesetz (Reconciliation Bill), dass dieses Gesetz den Boom der heimischen Produktion bedroht.
In einer Erklärung vom letzten Monat teilte Meyer Burger mit, dass die Veröffentlichung des Jahresberichts vom 15. April auf den 31. Mai 2025 verschoben wird. Als Begründung gab das Unternehmen an, dass die Fortführung des Unternehmens Meyer Burger ungewiss ist und von erheblichen neuen Finanzmitteln sowie der erfolgreichen Umsetzung der Businesspläne abhängt.
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Traurig.
Meyer Burger ist mittlerweile der running Gag der PV Branche.
Zu Korona Zeiten wurden Solateure nicht mehr beliefert weil man nur noch größe beliefern wolle,danach kam man wieder angekrochen. Dann wollte man in die USA da wieder nicht. Was eigentlich aufgrund der finanziellen Lage schon damals nicht machbar war.
Sie zeigen das selbe größenwansinnge Verhalten wie Varta kurz vor deren ,zu Lasten der Aktionäre, finanziellem Ende.
Nun Mann sollte sich auf dem Deutsch/Europäischen Markt konzentrieren. Hier haben mittlerweile die ausländischen Unternehmen den Vorteil erkannt.
Bei Meyer Burger spielt die Qualität eine eigene Rolle.
Da sollte man anknüpfen und den geraden Weg gehen.
Es war immer so viele Köche verderben den Brei. Ja das bekommen wir eben geliefert von nicht europäischen Ländern.
pv branche ist mittlerweile sowieso im sack, nur osteuropäer am arbeiten und produkte aus asien. Kaputt gemacht wie die meisten anderen Branchen auch.
Hab ich das richtig verstanden? DESRI wollte statt 1.4GW nun 2GW und da MeyerBurger das mit Modulen aus Deutschland decken wollte, ist DESRI abgesprungen?
Deutschland (Freiberg) hat eine andere Bauart von Modulen, als die die in Arizona hergestellt wurden.
Das wird einer der Gründe sein.
Es ist durchaus interessant dass die Kündigung der Mitarbeiter in Arizona erst jetzt veröffentlicht wurde…
Die Mitarbeiter haben da schon seit mehreren Wochen ihre Kündigung erhalten (Information stammen von direkten Mitarbeitern in Arizona).
Wir hatten schon, als wir letztes Jahr in dem Werk waren, damit gerechnet dass das in Arizona nichts wird.
Fehler die in Deutschland gemacht wurden, wurden hier sogar noch schlimmer gemacht.
Die Deutschen, welche aus dem Werk in Freiberg ja schon Erfahrung mit Themen/Problemen hatten, auf Taube Ohren stoßen.
Führungspersonal welches in Deutschland sicher keine Führungsposition erhalten würde.
Und noch weitere Punkte…
Naja, der Punkt ist, dass es wirtschaftlich nicht hinhaut, oder?!
Es ist bzw. war einfach nicht rentabel.
Als ziemlich kleiner, spezialisierter Lieferant des Handwerks habe ich stets Module angeboten und verkauft, die überdurchschnittlich gur waren: Vor Meyer Burger z.B. schon Module von Sanyo (Japan) und Panasonic (Südkorea). Meyer Burger kam mir wie gerufen, als Schweizer-Deutsche Koproduktion: Hochwertig U N D aus Europa -ja, sogar noch aus Deutschland. Ich habe das aktiv beworben und einige meiner Kunden sind voll auf dieses -ja etwas teurere Produkt aufgesprungen. Unsere Erfahrungen mit den Modulen von Meyer Burger sind bis auf eine kurze Problematik mit „falschem“ Glas einwandfrei und die Erträge für die Endkunden sind durchgehend sehr hoch. Leider hat sich dann eine Schweizer Aktiengesellschaft erdreistet, die deutsche Bundesregierung, wahlweise Vertreter der EU unter Druck setzen zu wollen. So konnte das nicht funktionieren -und wie als Folgefehler verfiel die damalige Führung vollkommen dem US-Rausch. Jeder Schulbub weiss doch aber, dass in USA eine Zusage nichts gilt. Aber man lässt sich völlig hirnlos mit 1 Grossabnehmer ein, will für diesen Werkbank sein. Produziert aber nur kapitale Fehler sozusagen vom laufenden Band. Die mahnenden Stimmen aus Freital und Bitterfeld seitens Belegschaft ud fachlichem Umfeld gab es, auch Kunden wie ich fanden den USA-Moove falsch. Vergossene Milch. Ich hoffe nun, dass das Insolvenzverfahren einen anständigen Umgang mit den Mitarbeitern ermöglicht. Und persönlich kaufe ich weiter bis zum letzten für mich erhältlichen Modul, denn vom Produkt selbst kann man nur Bestes sagen.