Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) veröffentlichte am Freitag ein Bündel an Vorschlägen, wie es mit der Energiewende weiter gehen soll, und stellte sie zur Diskussion. Die Antwort des Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) kam am Montag. Der Verband habe „mit großem Unverständnis auf einzelne Vorschläge“ reagiert. Er fürchte, dass eine Umsetzung „keinen Neustart oder wenigstens Effizienzgewinne, sondern vielmehr ein Ausbremsen der Energiewende zur Folge“ hätte. Steigende Strompreise seien die Folge. Aus Sicht des BSW-Solar brauche es in der jetzigen Phase „verlässliche Rahmenbedingungen und den Abbau weiterer Marktbarrieren sowie eine kluge Systemtransformation“.
Die Forderung nach einer disruptiven Abkehr vom EEG-Fördersystem habe man bisher nur als AfD-Forderung vernommen, zeigte sich der Verband irritiert. Die Folgen von „übereilten Änderungen an Fördersystemen ließen sich am Beispiel der E-Auto-Förderung ablesen“, so der Verband mit Verweis auf das KfW-Programm 442. Zudem fürchtet der BSW-Solar, dass die Umsetzung der VKU-Vorschläge die Finanzierung von Erneuerbaren-Anlagen erschweren würde und auch einen „erheblichen Markteinbruch“ bei der Photovoltaik-Nachfrage nach sich ziehen könnte. So habe eine Umfrage des Verbands im Elektrohandwerk Ende vergangenen Jahres ergeben, dass sechs von zehn privaten Kunden im Falle eines Wegfalls der EEG-Förderung vom Kauf einer Photovoltaik-Anlage Abstand nehmen.
Der BSW-Solar plädiert seinerseits für einen „richtigen Mix aus Markt und Förderung“. So würden marktliche Finanzierungsmodelle, wie Prosuming und PPA, massiv vorangetrieben. „Noch sei der gesetzlich garantierte Förderanspruch für den ins öffentliche Stromnetz eingespeisten Solarstrom aber für die Mehrzahl neuer Solaranlagen-Betreiber eine wichtige Rückversicherung“, so der Verband. Dadurch werde die Finanzierung von Neuanlagen deutlich erleichtert. Eine weitere Marktdurchdringung und Kostensenkung bei Batteriespeichern sowie von Elektroautos und Wärmepumpen würden dafür sorgen, dass die EEG-Vergütung künftig für die Refinanzierung weiter an Bedeutung verliere. Allerdings müssten dafür zunächst auch weitere Marktbarrieren abgebaut werden, erklärt der Verband.
Batteriespeicher seien im Heimsegment schon fast Standard bei neuen Photovoltaik-Anlagen. Die Quote liegt dem BSW-Solar zufolge bei rund 80 Prozent. „Aufgrund der damit erzielten hohen Eigenversorgungsquoten kämen auf eine geförderte Kilowattstunde inzwischen in der Regel bereits zwei ungeförderte Kilowattstunden Solarstrom“, so der Verband. Damit sei die Fördereffizienz bei den kleinen Photovoltaik-Anlagen bereits ähnlich hoch wie bei Solarparks.
Der BSW-Solar bezeichnet den VKU-Vorschlag, alle neuen Dachanlagen in die Direktvermarktung zu schicken, als „grundsätzlich nachvollziehbar“. Allerdings sei dies bisher nur in Ausnahmefällen wirtschaftlich darstellbar, da es sich bei dem zu vermarkteten Überschussstrom meist nur um geringe Mengen handelt. Als Grund nennt der BSW-Solar „Defizite bei der Digitalisierung und Schaffung massentauglicher Kommunikationsprozesse zwischen Netzbetreibern, Direktvermarktern und Betreibern“. Der Verband fordert, zunächst einmal die Voraussetzungen zu schaffen, bevor die Direktvermarktungsgrenze weiter abgesenkt werde.
Mit dem „Solarspitzen-Gesetz“ sind nach Ansicht des Verbands schon richtige Schritte eingeleitet worden. Es sei verständlich, keinen Solarstrom mehr zu Zeiten negativer Börsenstrompreise fördern zu wollen und die Einspeiseleistung von Anlagen auf 60 Prozent zu drosseln, wenn kein Smart Meter eingebaut ist. „Weitergehende Einschränkungen seien nicht vermittelbar“, so das Statement des BSW-Solar.
In seinen Vorschlägen hatte der VKU auch eine bessere Auslastung der Netze angemahnt und sich massiv für die Überbauung von Netzverknüpfungspunkten durch verschiedene Erneuerbaren-Anlagen oder die Kombination mit Speichern ausgesprochen. Diese Möglichkeit sei „richtig, diese quasi erzwingen zu wollen aber falsch“, so der BSW-Solar. Als „nicht nachvollziehbar“ stuft der Verband währenddessen die Forderung des VKU ein, bestimmte Photovoltaik-Formen, wie Agri-Photovoltaik, nicht mehr anreizen zu wollen. „Für eine erfolgreiche Energiewende komme es nach Auffassung des BSW-Solar darauf an, die Kosten- und Systemvorteile der Solarenergie in der kommenden Legislaturperiode konsequent zu nutzen und den Erneuerbaren-Ausbau sowie die Systemintegration miteinander zu verzahnen, anstatt sie gegeneinander auszuspielen“, hieß es abschließend.
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„Aufgrund der damit erzielten hohen Eigenversorgungsquoten kämen auf eine geförderte Kilowattstunde inzwischen in der Regel bereits zwei ungeförderte Kilowattstunden Solarstrom“
DAS ließt sich komisch und ist verwirrend. Wobei ich es sehr wohl als Zitat vom BSW-Solar verstehe und nicht von F.Enkhardt Federführung.
kämen auf eine geförderte Kilowattstunde… zwei ungeförderte Kilowattstunden…
Bei 3 Kilowattstunde kommen 2 ungefördere würde ich verstehen. Aber so… hmmm
Grundsätzlich mal nachgefragt.
Ist dem tatsächlich so? 2 von 3 kWh sind Eigenverbrauch.
Sind wir wirklich schon soooo weit?
Hätte jetzt HÖCHSTENDs 50% gedacht
Ich schreibt
Grundsätzlich mal nachgefragt. Ist dem tatsächlich so? 2 von 3 kWh sind Eigenverbrauch.
Sind wir wirklich schon soooo weit?
@ ich
Das kommt auf die Planung und Anwendung an. Wir haben 15 kWp PV im Eigenverbrauchsmodus, eine Wärmepumpenheizung, Durchlauferhitzer fürs warme Wasser und betanken zwei E- Autos. Wenn wir dann im Sommer noch gezielt die Waschmaschine und den Rasensprenger anwerfen, kommen die 2/3 locker zusammen. Sollten Sie im Sommer mal Gäste mit einem E-Auto haben, können Sie diesen großzügig einen Parkplatz mit Tankstelle anbieten.
Wir würden auch eine neue PV Anlage bauen ohne EEG Vergütung.
Also ich sprenge meinen Rasen entweder mit Wasser oder (auf die harte Tour) mit Dynamit.
Dazu brauche ich keine PV Anlage.
Ich glaube, dass sich niemand mehr wegen knapp 7 Cent Einspeisevergütung eine PV-Anlage auf sein EFH bauen lässt. Er möchte Stromkosten einsparen und nicht zurück speisen.
Also wird er die Anlage entweder nur so groß bauen, dass er einen möglichst hohen Eigenverbrauch hat oder er wird weitere Maßnahmen ergreifen, die ihm helfen, so viel wie möglich Strom selbst zu verbrauchen (Stromspeicher, Elektroauto, Warmwasserbereitung etc.pp.)
Das Ziel soll/wird immer sein, so wenig wie möglich zurückzuspeisen.
Für die restlichen paar kWh der Rückspeisung kann man die EEG Vergütung locker abschaffen und wie bei ausgeförderten Anlagen auch nur noch den MarktwertSolar auszahlen – würde auch schon vieles einfacher machen……
@Werner,
das erzähle mal dem „Rasensprengermeister, FauleEierErzähler, 1K5 Influencer, EnergieWenderPrediger, fürAndereLeuteDummErklärer…“
🥳
Genau deswegen „funktioniert“ hier in Norwegen
PV sooo „hervorragend“
Werner schreibt
Also wird er die Anlage entweder nur so groß bauen, dass er einen möglichst hohen Eigenverbrauch hat oder er wird weitere Maßnahmen ergreifen, die ihm helfen, so viel wie möglich Strom selbst zu verbrauchen (Stromspeicher, Elektroauto, Warmwasserbereitung etc.pp.)
Das Ziel soll/wird immer sein, so wenig wie möglich zurückzuspeisen.
@ Werner
Genau so wird bei uns Energiewende praktiziert. Unseren 30 kWh Heimspeicher habe ich in meinem obigen Kommentar sogar noch vergessen zu erwähnen. Jedem der sich das bei uns anschaut erzähle ich, dass er dazu keine EEG Vergütung benötigt.
„Unseren 30 kWh Heimspeicher habe ich in meinem obigen Kommentar sogar noch vergessen zu erwähnen“
und wie sprengt man dann damit seinen Rasen 🤔
„dass er dazu keine EEG Vergütung benötigt“
In (abgelegenen Teilen in) Ost-Deutschland, dort wo die Wege zur Arbeit weit sein können und die Menschen weggezogen sind/fortziehen, werden/wurden auch kleine Einfamilienhäuser für günstige 70-90t € angeboten.
Es bleibt dabei, wer heute noch kein eAuto fährt und keine WP hat wird sie in 3 -5 Jahren haben – die Effizienzgewinne sind unschlagbar.
Von daher, wer die PV-Dachanlage für den heutigen Verbrauch auslegt, hat es nicht verstanden. In 3 -5 Jahren klettert keiner mehr auf’s Dach um nachzubauen.
Unabhängig davon braucht auch der Nachbar EE Strom, da er ein „Desaterdach“ hat.
Die Zielrichtung heißt 100% EE und keine WischiWaschi Ausflüchte. Für die negativen Preise sind die fossilen Erzeuger verantwortlich – sie können keine Flexibilität. Und daher ist zügiges Abschalten die beste Option !! Negative Preise helfen diese Entscheidung zu beschleunigen.
@ Isegrimchen,
„In 3 -5 Jahren“ … 🤔
mit 98% Nachholebedarf an SmartMeter, in Deutschland…
bare kjøre på … 🤪
Für wen mag er nur hier unterwegs sein „Uns Uwe“ ??
ganz einfach,
„Uns Uwe“ ist für eine realistische, logische und preiswerte (China ist billig, nicht preiswert!) Energiewende unterwegs.
Ohne viel Geschrei, irgendwelchen sinnlosen Bumsdings und hinter irgendwelchen Jüngern hinterherrennend.
Selbst wenn „Uns Uwe“ noch verschiedene „Bausteinchen“ dazu fehlen, im Großen und Ganzen funktioniert die Energiewende bei „Uns Uwe“ ganz gut. 🥳
Uwe Dyroff schreibt.
Uns Uwe“ ist für eine realistische, logische und preiswerte (China ist billig, nicht preiswert!) Energiewende unterwegs
@ Uwe, willst du jetzt nur noch als Pausenclown auftreten, oder kommt auch noch was Sachliches von dir. Denk dran, das ist ein Fachforum, wer hier liest interessiert sich für die Entwicklung der Energiewende. Da gibt es bestimmt Leser die gerne genau wüssten was Unternehmen wie 1Komma5° u.a. falsch machen im Hinblick auf die künftige Stromversorgung aus Sonne und Wind. Die wüssten vor allem gerne, was du unter einer logischen Energiewende verstehst.