Die KIT-Ausgründung Phytonics bringt Photovoltaik-Module auf den Markt, die mit einer selbstentwickelten Anti-Blend-Folie mit mikrotexturierter Oberfläche versehen sind. Die Module sollen auch dort installiert werden können, wo Photovoltaik wegen einer Blendwirkung bislang nicht möglich ist.
Dem Karlsruher Unternehmen zufolge belegen unabhängige Messungen am Schweizer SPF-Institut die Anti-Blend-Wirkung. Danach beträgt die reflektierte Leuchtdichte bei einem flachen Lichteinfall von 70 Grad (zur Flächennormale) 65.000 Candela pro Quadratmeter. Handelsübliche Solarmodule mit Solarglas und herkömmlicher Anti-Reflexbeschichtung schnitten im Vergleich dazu mit knapp 4.000.000 Candela pro Quadratmeter weitaus schlechter ab.
Das Solarmodul behält die volle Herstellergarantie von 30 Jahren. Die Beständigkeit der Phytonics Anti-Blend-Folie wurde nach Unternehmensangaben durch zahlreiche Klimakammertests nach der PV-Norm IEC61215 unter Beweis gestellt.
Phytonics verweist darauf, dass Blendungen durch Solarmodule ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko darstellen können, insbesondere an Verkehrswegen und Flughäfen. Für die ansonsten sehr attraktiven Flächen für Solarprojekte stelle dies ein häufiges Hindernis bei der Umsetzung dar. Auch auf Privatdächern führten hohe Blendwerte häufig zu Auseinandersetzungen in der Nachbarschaft.
„Mit unserem Produkt bieten wir eine einfache Lösung gegen kritische Blendwirkungen“, sagt Ruben Hünig, CEO und Mitgründer von Phytonics. Eine Neuausrichtung der Module, aufwändige Sichtschutzmaßnahmen und Planungsunsicherheiten seien damit nicht mehr notwendig. „Durch die Möglichkeit der Folierung direkt in unserem Werk profitieren vor allem Solarprojekte, bei denen die Blendgefahren bereits früh in der Planung identifiziert wurden.”
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Gibt es zu den Folien auch unabhängige Testergebnisse zur Reduzierung der Modulleistung für STC, NOCT und Schwachlicht?