Nostalgic-Art heißt der Sieger des Architekturwettbewerbs „Denkmalgerechte Solarprojekte Berlin 2024“, den die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe ausgeschrieben hat. Prämiert wurden Projekte, die zeigen, dass sich Photovoltaik-Erzeugung auch auf denkmalgeschützten Gebäuden realisieren lässt.
Die Photovoltaik-Anlage von Nostalgic-Art befindet sich auf der „Kanonenhalle“. Es handelt sich um ein historisches Gebäude aus dem Jahr 1916 auf dem Gelände der Borsigwerke. Für die Module der 53,6 Kilowatt-Dachanlage ist eine Spezialbügelkonstruktion angefertigt worden. Die Dachhaut wird so nicht durchdrungen. In der Gewinnerbeschreibung heißt es weiter: „Die Winkelkonstruktion, die über den Dachfirst gelegt wurde und beidseitig auf den Dachflächen aufliegt, konnte als innovative und kosteneffiziente Lösung individueller und aus dem Denkmalschutz entstehender Herausforderungen die Jury überzeugen.“ Auch gestalterisch sei die Wahl der Solarmodule dem Erscheinungsbild des Dachs sowie deren Verteilung den planerischen Achsen des Gebäudes angepasst worden.
Bereits 2009 begann die denkmalgerechte Sanierung der Kanonenhalle. Die Erweiterung der Photovoltaik-Anlage habe Nostalgic-Art vor besondere Herausforderungen aufgrund der Denkmalschutzauflagen und hoher statischer Anforderungen gestellt. Die komplexe Stahlkonstruktion sei in enger Abstimmung mit Denkmalschutzbehörden und örtlichen Fachbetrieben geplant und umgesetzt worden.
Von Nostalgic-Art heißt es, die Bügelkonstruktion ermögliche die beidseitige Auflage der Module auf der Dachfläche und bewahre zugleich den historischen Charakter des Gebäudes. Die Anlage ergänze ein bereits seit 2014 bestehendes System und das Unternehmen könne mit der Photovoltaik-Erzeugung nun 60 Prozent des eigenen Strombedarfs decken. Ein Teil des Solarstroms werde auch für die Schnellladestationen vor Ort genutzt, an denen Mitarbeiter, Kunden und Besucher ihre Elektroautos aufladen können.
Der zweite Platz im Wettbewerb ging an eine 354,2 Kilowatt-Dachanlage, die bereits seit 2019 in Betrieb ist und sich auf dem Oberstufenzentrum Max Taut Schule befindet. Auch dabei mussten strikte Denkmalschutzvorgaben eingehalten werden. Die Anlage sollte von öffentlichen Wegen nicht einsehbar sein. Sie sei daher parallel zum Dach mit geringem Abstand, aber ohne Dachdurchdringung installiert worden. Zudem achteten die Planer auf eine harmonische Anordnung entlang des Verlaufs des Gebäudes, wodurch die Photovoltaik-Anlage das gestalterische Konzept des denkmalgeschützten Gebäudes nicht beeinträchtigt, wie die Jury hervorhob.
Platz drei vergaben die Juroren an die Solaranlage Motorwerk in Berlin. Es handelt sich um eine 136 Kilowatt-Anlage, die 2023 ans Netz ging. Motorwerk ist ein Atelierhaus, das für Veranstaltungen genutzt wird und für seine Nachhaltigkeit zertifiziert ist. Die Anlage ist mit „Full black“-Solarmodulen installiert, die parallel zur Dachhaut montiert wurden. Auch in diesem Fall erfolgte die Entwicklung einer individuellen Unterkonstruktion.
Eine Teilnahmevoraussetzung an dem Wettbewerb war, dass die Gebäude in die Denkmalliste Berlins eingetragen sind und dauerhaft installierte Photovoltaik-Anlagen aufweisen.
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Für was gab es da den Preis nochmal? Für einen Flickenteppich an Solarmodulen?! Aus meiner Sicht wäre eine durchgehende Anlage sicher schöner und würde das Dach beser nutzen.
Moin.
Sehr gute Konstruktion, welche allerdings unabsichtlich
denen in die strahlenden Hände spielt, welche die PV+WEA – Hochtechnologie als unansehnliche „Übergangstechnologie“ bezeichnen. Also jene die hoffen , dass die zivile Kernfusion in den nächsten Jahren exorbitante Fortschritte macht. Bis eine Micro-Sonne hier auf der Erdoberfläche brennt , und auch noch mehr Energie abgibt als sie aufnimmt , dauert es noch Jahrzehnte – soweit ich belesen bin. Oder ist der Zeithorizont per Lichtreise näher gerückt?
Die PV ist so installiert, daß sie wieder rückstandsfrei entfernt werden kann. Und das Dach danach wieder so aussieht wie im Original. Für denkmalgeschützte Bauwerke ist dies optimal.
Für EFH ,DHH ,RH und MFH finde ich PV- Indach-Lösungen besser . PV -Anlagen die auch Selbstbewusstsein ausstrahlen ,und zu den vorübergehenden sprechen : Hier bin ich und hier bleibe ich für Jahrzehnte! Ich schmücke das Haus , und mache meine Bewohner frei von hohen Stromrechnungen ! Das gesparte Geld verballern meine wettergeschützten dann für Hardcore-Fjord -Wildwasserfahrten in Norwegen.
Die herkömmliche Aufdach PV-Installation sieht ja immer wirklich so aus , als würden die Bewohner damit subtexten : Hoffentlich wird bald eine neue Energiequelle entdeckt, damit das Geraffel wieder runder kann vom Dach.
Ich persönlich glaube da nicht dran . Ich glaube daß das 21.Jahrhundert ein PV+H2+WEA und FCEV +BEV Jahrhundert wird.
Welchen Vorteil haben Indach-PV-Anlagen außer, dass sie subjektiv das Haus „schmücken“?
Richtig, keinen, bei dieser Lösung überwiegen sogar die Nachteile.
Zum einen ist diese Variante viel aufwendiger und somit kostenintensiver als die herkömmliche Aufdach Installation. Dieser Mehraufwand besteht insbesondere beim nötigen Abdichten, damit Ihre „wettergeschützten“ auch weiterhin ein dichtes Dach haben. Zudem führt die fehlende Hinterlüftung der Module zu höheren Temperaturen, was zu Leistungseinbußen führt. Alles in allem, mehr Kosten, weniger Leistung.
Wer sich sein Hirn nicht komplett von der „Micro“-Sonne verbrutzelt hat, weiß welche Variante er wählt 😉
Moin.
Gegen unterhaltsames und intelligentes Mobbing habe ich nichts , ich finde es gehört zum Leben.Auf unser Süddach im Süden Deutschlands kommt eine günstige Aufdach-PV , und dadurch gibt’s Strom für die ZOE.
Es sind nicht alle Menschen gleich, weder äußerlich noch innerlich. Die einen gehen nach dem einen Stern , die anderen nach einem völlig anderen. Deshalb ist die
steuerfinanzierte Einspeisungsvergütung tatsächlich einstellbar. Wer sich eine 5-15 Kilowattpeak PV- Anlage leisten kann und will, der kann sich auch eine Eigenstromnutzungstechnik dazu erwerben.
Wahrscheinlich würde eine Null-Förderung in Sachen PV den Markt sogar umsatzstärker machen , da dieses „Almosengefühl auf Kosten anderer'“ wegfällt.
Finde ich krass, dass diese Art von Montage vom Denkmalschutz durchgewunken wurde.
Sieht unfassbar zerstückelt und hässlich aus und setzt das Denkmal nicht gerade in Szene.
Insbesondere als „Leuchtturmprojekt“ absolut ungeeignet.
Hm, mein Häuschen ist kein Denkmal, aber ich wollte auch nicht ins Dach bohren und habe deshalb ähnlich installiert. Nur schöner, finde ich…
Ja nun, ich weiss nicht, aber da hätte man doch etwas kreativer sein können oder?
Da gibt es in Deutschland oder Weltweit viel bessere Lösungen, dieses hier sollte schon gar nicht einen Preis erhalten.