Bundesnetzagentur: „keine negativen Tendenzen“ wegen Energiewende

Blackout, Stromausfall

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2024 ist fast vorüber, die Bundesnetzagentur hat nun noch ihre Zahlen zu Unterbrechungen der Stromversorgung im Jahr 2023 veröffentlicht. Demnach lag die durchschnittliche Nichtverfügbarkeit von Elektrizität je Letztverbraucher bei 12,8 Minuten. 2022 betrug die Zeit noch 12,2 Minuten. Der aktuelle Wert liege auf dem Niveau des zehnjährigen Mittels der Unterbrechungsdauer des sogenannten SAIDI-EnWG-Index. Dieses gibt die Bundesnetzagentur mit 12,7 Minuten je Letztverbraucher an.

„Die Stromversorgungsqualität in Deutschland liegt weiter auf sehr hohem Niveau. Das zeigt, dass es gelingt, bei der Energiewende voranzukommen, ohne dass die sichere Versorgung beeinträchtigt wird“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Im europäischen Vergleich zähle das deutsche Stromnetz zu den zuverlässigsten. „Die Kennzahlen zu Unterbrechungen der Stromversorgung im Jahr 2023 weisen auch unter Berücksichtigung der Maßnahmen der Energiewende keine negativen Tendenzen in Bezug auf die Langzeitunterbrechungen auf“, so die Bonner Behörde weiter.

Die Daten der Bundesnetzagentur beruhen auf Angaben der Netzbetreiber, die ihr jährlich alle auftretenden Versorgungsunterbrechungen melden, die länger als drei Minuten dauern. Die 852 Netzbetreiber hätten für das vergangene Jahr insgesamt 158.360 Versorgungsunterbrechungen in der Nieder- und Mittelspannung übermittelt. Die Anzahl der Störungsmeldungen habe damit gegenüber 2022 um etwa 1.115 Meldungen zugenommen. In den Berechnungen nicht berücksichtigt werden Unterbrechungen, die auf höhere Gewalt zurückzuführen sind.

Die Bundesnetzagentur erstellt den SAIDI/EnWG- Index auch für die Bundesländer. Dabei ergab sich er breite Spanne für 2023. So lag die durchschnittliche Unterbrechungsdauer in Berlin, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen und dem Saarland bei weniger als zehn Minuten. Mit durchschnittlich 21,43 Minuten saßen die Menschen in Thüringen am längsten im Dunkeln. Dort hat sich die durchschnittliche Unterbrechungsdauer seit 2020 etwa verdoppelt. Auch deutlich über dem Schnitt lag die Unterbrechungsdauer in Rheinland-Pfalz mit 19,42 Minuten und Sachsen-Anhalt mit 17,83 Minuten.

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