Das Schweizer Unternehmen MW Storage hat im bayrischen Arzberg gemeinsam mit dem zum Eon-Konzern gehörenden Verteilnetzbetreiber Bayernwerk und der Zukunftsenergie Nordostbayern (ZENOB), einem Zusammenschluss von Kommunen und kommunalen Unternehmen, ein auf Lithium-Ionen-Batterien basierendes Speicherkraftwerk mit 100 Megawatt Leistung und 200 Megawattstunden Kapazität ans Netz gebracht. Hauptinvestoren sind der MW Storage Fund und die ebenfalls in der Schweiz ansässige Reichmuth Infrastructure. Die offizielle Einweihung erfolgte am Freitag (8. November) im Beisein von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.
Das Projekt ist Teil des „WUNsiedler Wegs Energie“ der Stadtwerke Wunsiedel (SWW). Mit der Auslegung als Zweistundenspeicher, also einer im Verhältnis zur Leistung in Kilowatt zweimal höheren Kapazität in Kilowattstunden, ist die Anlage über das vergleichsweise simple Zwischenspeichern von Energie aus erneuerbaren Ressourcen für vielfältige netzdienliche Leistungen geeignet. Aktuell gehört der Speicher zu den größten in Deutschland, es sind allerdings etliche vergleichbare oder noch größere Projekte in Planung oder bereits im Bau.
Neben dem eigentlichen Speicherkraftwerk sind in Arzberg ein Umspannwerk mit zwei großen und 24 Klein-Trafos entstanden. Die Anlage hat einer Mitteilung der SWW zufolge ausreichend Kapazität, um den Landkreis Wunsiedel mit seinen rund 80.000 Einwohnern ungefähr zwölf Stunden lang zu versorgen. Tatsächlich ist ihr Einsatz aber nicht an ein so enges Umfeld gebunden, sie kann den Angaben zufolge direkt an das 110-Kilovolt-Hochspannungsnetz angeschlossen werden. Wunsiedels Erster Bürgermeister Nicolas Lahovnik, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der ZENOB ist, sieht den Speicher deshalb auch als Ausdruck der Maxime, „zentrale und dezentrale Märkte zu kombinieren“.
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Was ist mit Salzspeicherbatterien? Ich dachte, diese seien für Großspeicher besonders geeignet.
Doch verstehe ich eh nicht viel.
Ich lese über Salzspeicher immer nur Ankündigungen. Scheint sich noch im gleichen Stadium zu befinden wie Perowskit-PV: Theoretisch hoch interessant, praktisch sind noch „Detailprobleme“ zu lösen. Bei den Perowskiten ist es immer noch die Langzeitstabilität, was es bei den Salzspeichern ist, ist mir unbekannt. Über Probleme wird ungern geredet.
Ein Problem könnte das ungünstigere Verhältnis von Speicherkapazität zu Leistung sein. Bisherige Batteriespeicher auf Li-Ionen-Basis erzielen einen Teil ihrer Erlöse aus dem Einsatz als Regelenergie, wo vor allem eine hohe Leistung zählt, die aber nur kurze Zeit (<1h) garantiert werden muss. Bei der großen Masse der Kurzzeitspeicher, die wir in Zukunft benötigen, wird es aber reichen, wenn sie ihre Abgabe- und Aufnahmeleistung zwar modulieren können, aber im Großen und Ganzen mehrere Stunden für Be- und Entladung Zeit haben. Dann laden sie über Tag PV-Strom, oder im Winter, wenn der Wind kräftig weht, und geben den eingespeicherten Strom über Nacht bzw. in der Flaute ab. Wenn es da deutlich kostengünstigere Speicher als die heutigen Li-Ionen-Batterien gibt, wird es auch reichen, wenn sie im Jahr auf 200 Ladezyklen kommen, ihr Speicherhorizont also in Richtung von zwei Tagen geht.
Auch die Integration von solchen Speichern wird ein Umdenken bei der Netzregelung erfordern, und das wissen wir ja, dass es viele Leute gibt, die sich diese Arbeit nicht machen wollen oder können.
Das ist mit Salzspeicher https://www.innov.energy/de/
und die Geschichte dazu ist witzig: https://www.innov.energy/de/referenzen/sterngarage
Das liest sich alles klasse, aber ich habe mit die Preisliste angeschaut und bin erschrocken, über das Mercedes-Preisniveau. Aber ich erwarte auch hier, dass es abwärts geht, je mehr davon gebaut wird.
Das ist halt der Unterschied zur Kernenergie! Die werden mit jeder neuen Generation und jedem Neubau teurer und komplizierter. Irgend was stimmt da offenbar nicht! 🙂
Ansonsten: PRIMA, einen Speicher da zu platzieren, wo er vermutlich auch sehr netzdienlich arbeiten könnte (wenn es sich denn lohnte), als ihn im Keller oder der Garage am Ende der Niederspannungsleitung zu haben, wo er im Zweifel Netzstress verursacht.
Alles wunderbar. 200 MWh sind eine schöne Menge Energie und man kann damit einiges anfangen, v.a. im kurzfristigen Regelbereich.
Trotzdem sollte man das in ein paar Relationen setzen, damit man nicht auf die Idee kommt, damit könnte sich ein grösseres Speicherproblem lösen.
200 MWh sind etwa die Energie, die ein grösseres konventionelles Kraftwerk von 1 GW Leistung in 12 Minuten produziert.
200 MWh sind auch etwa 1/100 der Energie, die ein grösseres Pumpspeicherwerk speichern kann (Nant-de-Drance, Schweiz, 20’000 MWh).
Und selbst ein solches Pumpspeicherwerk ist z.B. für den Tag-/Nacht-Ausgleich gedacht, und nicht etwa für saisonale Speicherung oder die berühmte Dunkelflaute. Da würden wir von ganz anderen Energiemengen reden.
Zur Wahrheit gehört aber auch, daß mit den Batteriespeichern neue Goldgruben eröffnet wurden. Man spekuliert auf Millionengewinne und erkauft sich damit die Gunst der Landbesitzer, Kommunen und Einwohner. Solche Batterieparks werden zusätzlich zu den Wind- und Solarparks flächendeckend an den Netzknotenpunkten auf uns zukommen, um die Folgen der fehlgeleiteten Energiepolitik zu verschleiern. Keine Rede von gesundheitsgefährdenden Magnetfeldern, von nicht beherrschbarer Brandlast und dem Risiko des Giftaustrags in Boden und Luft, irreversiblem Verlust meist landwirtschaftlicher Fläche, von Lärmbelästigung, Entwertung betroffener und angrenzender Grundstücke, Verringerung von Niederschlägen, Beeinträchtigung von Lebensqualität und Erholungswirkung im ländlichen Raum usw. Dem Widerstand aufgeklärter und besorgter Bürger begegnet man in der Politik mit der Privilegierung solcher Vorhaben, womit man den kommunalen Gremien jedes Entscheidungsrecht entzieht. Ideologie bricht Vernunft und Verstand. Die versprochene Senkung der Strompreise muß vom Stromnutzer erneut teuer erkauft werden, denn vor allem anderen fließen die erwarteten, fast unmoralisch hohen Gewinne aus der Stromspekulation – in die Taschen einiger weniger, während Landwirtschaft, Handwerk, Mittelstand und selbst große Industrie in einem einst funktionierenden Land mit bezahlbarer und sicherer Energie an die Wand gefahren werden. ARMES DEUTSCHLAND.
Genau richtig. Wir müssen endlich wieder zu den Technologien zurück, die keinerlei negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben: Kohle, Gas, Atomkraft.
Jeder weiß doch: Die Grundstücke neben Kohle-/Gas-/Atomkraftwerken gehen immer weg wie warme Semmeln und das zu Höchstpreisen. Die bieten einfach Lebensqualität und Erholungswirkung pur. Und Landwirtschaft, Handwerk und Mittelstand werden mit diesen Kraftwerken reich. Wer das nicht sieht, kann nur ein fehlgeleiteter Ideologe sein, ganz klar.
Sorry, da kann ich nur heftigst mit dem Kopf schütteln, wenn ich Ihre Zeilen lese. All Ihre genannten Probleme (aus der Schwurbelecke) sind größtenteils gar keine oder lassen sich lösen… sie sind in jedem Fall absolut lächerlich gegenüber alle heute bekannten Alternativen. Mich interessiert nun brennend, was Ihre Lösung eigentlich ist. Im „Negativen“ ist Deutschland vermutlich Weltmeister, Lösungen werden am liebsten einfach aufgeschoben… wollen auch Sie beim Alten bleiben und glauben Sie ernsthaft, so wird alles gut?
Sehr geehrter LTF,
vielleicht führen Sie einzelne Punkte ihres Kommentars für eine weitere Diskussion aus, bezüglich der Standorte und der von Ihnen erwarteten Veränderungen der Umwelt wie:
a) Lebensgefährliche Magnetfelder -> kaum ein Magnetfeld kommt bspw. über die äußere Umgrenzung von Umspannwerken hinaus, siehe BImSchG
b) Nicht beherrschbare Brandlast -> ist Aufgabe des vorbeugenden Brandschutzes und wird gelebt, Abschottung durch Mauerwerk als Impuls
c) Welcher Giftaustrag in Boden und Luft? -> siehe BImSchG
d)Verringerung von Niederschlägen -> ???
VG
Heiner Mosch
Cool! Die Batteriespeicher verringern Niederschläge! Dann sollten wir die doch am besten in Hochwasserregionen aufbauen!
Übrigens: DEUTSCHLAND ist nich ARM sondern unfassbar REICH. Wer das nicht sieht hat nix kapiert.
Blitz in Aluhut eingeschlagen ?
Die Lösung ist: informieren und hinterfragen.
Wie wohnen Sie denn so? Ländlich oder urban? Wie viele Menschen kennen Sie, die sich bewusst für Windräder, PV-Felder und Stromspeicher direkt in ihrer beschaulichen, von Natur geprägten Nachbarschaft entschieden haben? Ich rede von Großanlagen, PV-Feldern mit über 15 ha, Windrädern mit 247 m Gesamthöhe und Speicherflächen bis 10 ha. Davon jeweils mehrere. Abstand zur Wohnbebauung: direkt angrenzend bis unter 1 km. Dazu Umspannwerke. Alles auf ehemals landwirtschaftlicher Fläche. Alles weithin gut sichtbar, hörbar und fühlbar. Der ländliche Raum wird zur Industriefläche. Mit wie vielen Baubiologen, Umweltmedizinern, Naturschützern, Anwohnern und Landwirten haben Sie gesprochen? Wie eingehend haben Sie recherchiert über Brände von Lithium-Batterien? Haben Sie sich die Geschäftsmodelle der Investoren einmal angesehen und Kommunen zu ihren Erfahrungen und tatsächlich geflossenen Geldern befragt? Es ist mühsam, aber man kann sich diese Infos beschaffen. Die meisten tun es nicht. Warum auch, sie sind ja nicht selbst betroffen. Genau wie jene, die ihre Grundstücke dafür hergeben. Und die Behörden, die eigentlich umfassend prüfen müssten, entscheiden nach dem Grundsatz: „Es kann nicht sein, was nicht sein darf.“ Auch beliebter Satz: „Es gibt darüber keine Studien.“
Die Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke sind längst da und werden es bleiben. Das hat nichts mit dem riesigen Flächenverbrauch zu tun, den uns die „Erneuerbaren“ zusätzlich bescheren. Warum nutzt man nicht die Lösungen, die für saubere Kohlekraftwerke und nachhaltige Atomkraftwerke entwickelt wurden? Ein Biomasse-Kraftwerk in unserer Region ist pleite, weil es mit Vorschriften überzogen wurde und keine garantierte Vergütung für den erzeugten Strom erhält. Ist Biomasse nicht erneuerbar? Warum hat man bis zum GEG noch Gasanlagen als umweltfreundliche und effiziente Technologie ausdrücklich gefördert und ausgebaut? Warum werden Wasserkraftanlagen und Pumpspeicherkraftwerke stillgelegt? Es gibt tatsächlich mehrere Lösungsansätze und hochbezahlte Leute, deren Aufgabe es wäre, diese zur Umsetzung zu bringen.
Um es auf den Punkt zu bringen: ich wohne auf dem Dorf und erlebe, wie unsere Landschaft rundherum regelrecht zugepflastert wird. Ich kann sehen, wie sich die Wolken um „unser“ Umspannwerk teilen und davonziehen. Unsere Landwirte, zu deren Beruf die Wetterbeobachtung gehört, bestätigen das. Ich besuche Ratssitzungen, Informationsveranstaltungen, höre mir an, was Investoren planen und Anwohner beklagen und befasse mich mit Fachmeinungen. Das zuletzt vorgestellte Batteriespeicherprojekt sieht auf 9 ha Fläche eine Halle von (vorerst) 4,5 ha x 7,5 m Höhe vor, in der Zink-Bromid-Speicher für 500 MW untergebracht werden sollen. Erfahrungen mit dieser Technologie gibt es in Europa nicht. Man hat der Kommune Gewerbesteuereinnahmen von 3-9 Mio EUR jährlich über 20 Jahre in Aussicht gestellt (= Gewinn weit über 100 Mio EUR/a). Nur damit man eine Vorstellung bekommt, welche Möglichkeiten diese Stromspekulation eröffnet. Davon wird aber keine örtliche Wirtschaft „reich“, weder Handwerk noch Mittelstand und die Landwirtschaft schon gar nicht. Die geht eher ein, weil ihr die Pachtflächen abhanden kommen. Und die Kommune darf diese Einnahmen, so sie denn fließen, per Gesetz nicht für die wichtigsten Posten, ihre Pflichtaufgaben verwenden.
Die Kosten wären interessant. Und das dahinterliegende Geschäftsmodell.
Was macht denn der Markus bei so einer „Grünen Ideologie“ ???
Ich dachte der will nur noch Standorte für Kernkraftwerke und Endlager suchen.
Das Fähnlein im Winde dreht sich munter weiter.
Also sein Gesichtsausdruck sagt schon sehr klar: „Ich will nicht hier sein! Ich will nicht hier sein! Ich will nicht hier sein!“
Ich finde Batteriespeicher gut da sie uns helfen die Energiewinde zu schaffen.
Wir beziehen in jedem Jahr für 100 Milliarden Euro fossile Brennstoffe aus dem Ausland.Wenn wir davon wegkommen sind wir unabhängig gegenüber dem Ausland und weniger erpressbar.
@ L TF: Es gibt leider keinen Antworten-Button, daher kann ich nicht direkt auf Ihre zweite Nachricht antworten. Ich schreibe daher hier weiter.
Sie sagen: „Die Lösung ist: informieren und hinterfragen“. Das stimmt, sehe ich genauso. Die Gefahr liegt nur darin, dass manche irgendwann der Meinung sind, dass sie es selbst am besten wissen und alle anderen falsch liegen. Genau das spiegelt ihr Text wieder. Sie wissen also, wie die Behörden entscheiden? Woher? Einerseits erläutern Sie, dass ein Biokraftwerk in der Nähe mit „Vorschriften überzogen wurde“, andererseits sollen bei Batteriespeichern keine intensiven Prüfungen stattfinden, die in umfangreiche Vorgaben münden? Das passt nicht zusammen. Entweder es gibt überall umfangreiche Vorschriften (und davon kann jeder, der irgendwas in Deutschland umsetzen will, ein Lied singen) oder es gibt keine. Aber dass sich Behörden ausgerechnet bei Batteriespeichern die Augen zuhalten sollen, halte ich für pure Spekulation ihrerseits.
Das die Speicher so gebaut werden wie sie gebaut werden, ist das Ergebnis intensiver Vorgaben, inklusive Umwelt- und Brandschutz. Und ja, ich weiß, wovon ich beim Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien spreche. Ich bin seit 7 Jahren für Transport, Lagerung und Verbau von Automobil-Batterien verantwortlich und die Vorschriften dazu sind erdrückend. Das ist anstrengend, aber das Ergebnis ist: 0 Batterie-Brände in 7 Jahren bei mittlerweile ca. 60.000 umgeschlagenen Batterien. Und genau diese Vorgaben machen auch Batteriespeicher in sehr vielen Umweltbelangen absolut sicher. Weil es einfach eine Unmenge gesetzliche Vorgaben dazu gibt, die von niemandem aufgeweicht werden können. Die Konformität der Anlagen wird außerdem zyklisch von unabhängigen Prüfern kontrolliert. Ihre Behauptungen eines „Augen zu“ der Behörden sind hier eher Ihrer negativen Grundeinstellung gegenüber Batterie-Speichern geschuldet. Hätten Sie operative Erfahrung im Bereich des Umgangs mit Hochvolt-Batterien, würden Sie anders denken.
Ihre Unzufriedenheit über die Entwicklung in Ihrem Dorf ist Ihr gutes Recht, aber es rechtfertigt nicht, dass Sie pauschale Vermutungen („Die Behörden halten sich die Augen zu“) als Wahrheiten verkaufen. Wenn die Batteriespeicher so von den Behörden freigegeben werden, dann liegt das daran, dass Sie alle aktuell gültigen Umwelt- und Brandschutzauflagen erfüllen. Und wenn Batteriespeicher statt die von Ihnen ins Spiel gebrachten alternativen Lösungen (Wasserkraft, Pumpspeicher, etc.) realisiert werden, liegt das daran, dass die Batteriespeicher die wirtschaftlichste Lösung sind. Denn Geld verschenkt garantiert niemand. Das haben die ganzen hochbezahlten Leute dann einfach als beste Lösung erarbeitet. Das mag Ihnen nicht gefallen, aber es ist die Realität.
Sie sprechen von „negativer Grundeinstellung“. Tatsächlich muss man sich sehr bemühen, objektiv zu bleiben. Schwarzmalerei bringt uns nicht weiter, Schönfärberei aber genauso wenig.
Unsere Erfahrung vor Ort ist: Die Behörden entscheiden nur über das, was sie vom Antragsteller vorgelegt bekommen. Für eine fachlich fundierte Bewertung neuer Technologien fehlt ihnen schlicht die Kompetenz und Erfahrung. Was nicht geregelt ist, wird nicht geprüft. Die politische Marschrichtung ist klar und damit auch die Motivation der Behörden. Ich staune, mit welcher Selbstverständlichkeit unser Bauamt heute sein Ermessen ausübt, etwa bei der Auslegung des Bau-GB in der Form, dass es Speicheranlagen als privilegiert ansieht, was ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren nach sich zieht und praktisch kommunale Mitsprache ausschließt. Das ist durchaus gewagt und umstritten. Vor 15 Jahren waren die gleichen Akteure noch deutlich zurückhaltender bei der Nutzung ihres Ermessensspielraumes, etwa bei der Genehmigung von Umnutzung ungenutzter landwirtschaftlicher Bausubstanz im Außenbereich. Wir erleben aktuell, daß der Bau von Windrädern nach Errichtung von 1/5 der Bauhöhe stockt, weil man bei der Genehmigung die Eignung der Zuwegungen für Schwerlasttransporte nicht geprüft hat. Aber das sind wie gesagt individuelle Erfahrungen.
Ich warne nur davor, sich zu sehr auf unser Behördentum zu verlassen und rate jedem Betroffenen, unbedingt die Möglichkeiten der Öffentlichkeitsbeteiligung zu nutzen, Planunterlagen einzusehen und sich ein eigenes Bild zu machen. Es geht um folgenschwere Eingriffe in Landschaft und Lebensraum.