8,7 Megawatt Photovoltaik und ganz viele Himbeeren

Photovoltaik und Himbeeren werden kombiniert

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Bereits 2020 realisierten Baywa und seine Tochter Groenleven eine Pilotanlage auf den Feldern des Landwirts Marten von Hoof in der niederlänndischen Provinz Nordbrabant. Jetzt soll es zu einem der größten „Fruitvoltaic“ – wie Baywa die Kombination auf Photovoltaik und Obstanbau getauft hat – in Europa werden. Insgesamt werden mehr als 24.000 hochaufgeständerte Module installiert. Die Gesamtleistung der Photovoltaik-Anlage steigt damit auf 8,7 Megawatt. „Aufgrund der positiven Erfahrungen mit der Agri-Photovoltaik-Anwendung beschloss van Hoof, seine gesamte Himbeerplantage mit Solarmodulen auszustatten“, erklärte Baywa am Montag. Die Erweiterung habe bereits begonnen. Die Fertigstellung des Projekts sei für das erste Quartal 2024 geplant

Nach Ansicht von Baywa re kann ein Ausbau der Agri-Photovoltaik in Europa helfen, Herausforderungen wie Landknappheit, Wetterextreme und die steigende Nachfrage nach Solarenergie zu bewältigen. „Als Antwort auf die Energie-, Nahrungsmittel- und Klimakrise müssen wir eine multifunktionale Nutzung der Flächen ermöglichen und Synergien schaffen“, erklärte Martin Schindele, Head of Product Management Agri-PV, bei dem Unternehmen. „Der Ausbau der Solarenergie soll im Einklang mit der Landwirtschaft und der Natur erfolgen. Unser Vorzeigeprojekt beweist, dass die PV-Module die Pflanzen schützen sowie ein widerstandsfähiges Anbauumfeld ermöglichen, während sie gleichzeitig den Einsatz von Einweg-Plastikabdeckungen verringern. Wir haben uns eingehend mit der Lichtdurchlässigkeit der PV-Module beschäftigt und optimale Bedingungen geschaffen, um eine zukunftsfähige Anlage zu verwirklichen“, so Schindele weiter.

Allerdings sind Agri- oder Fruitvoltaic-Projekte auch teurer. So sei das Projekzt in Meierijistad durch staatliche Förderung und Investitionen des Landwirts ermöglicht worden. Um sich in Europa weitläufig zu etablieren, sei eine breitere Unterstützung von Seiten der Politik notwendig. „Damit die Agri-PV in Europa Fuß fassen und einen positiven Wandel bewirken kann, brauchen wir Gesetze und Förderungen, die uns unterstützen. Die Auswirkungen des Klimawandels werden jeden Tag spürbarer“, erklärte Benedikt Ortmann, Global Director Solar Projects bei BayWa re.

Bislang hat das Unternehmen nach eigenen Angaben in Europa 14 solcher „Fruitvoltaic“-Projekte realisiert. Zudem habe Baywa mit dem Bau eines „Interspace“-Agri-PV-Projekts in Spanien begonnen, bei dem die bodennahen Solarmodule parallel zur bewirtschafteten Fläche installiert werden.

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