PV Austria stellt Bundesländern mäßiges Zeugnis bei Photovoltaik-Engagement aus

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In vielen Bundesländern Österreichs stehen die Sommerferien bevor – Zeit für Zeugnisse! Das hat der Branchenverband Photovoltaic Austria (PV Austria) zum Anlass genommen, das Engagement der österreichischen Bundesländer für die Photovoltaik unter die Lupe zu nehmen. Dabei hat der Verband die installierte Leistung sowie die Bemühungen um photovoltaikfreundlichere Rahmenbedingungen bewertet.

Auch wenn ein paar Bundesländer im Ausbau recht strebhaft waren, gibt es unter ihnen keinen Musterschüler, urteilt der Verband. So habe bis auf Oberösterreich kein Bundesland sein Zubau-Soll erfüllt. Besonders die rechtlichen Rahmenbedingungen seien durch die Bank äußerst durchwachsen. PV Austria registriert für das letzte Jahr lediglich punktuelle Verbesserungen. Dazu zählten etwa Solarpflichten in Wien, Niederösterreich und der Steiermark, erleichterte Photovoltaik-Bewilligungen in Salzburg und Niederösterreich oder das Festlegen ausgewiesener Zonen für Solarparks im Burgenland.

Von einheitlichen, photovoltaikfreundlichen Rahmenbedingungen für ganz Österreich ist man weit entfernt, so Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria. „Warum eine Photovoltaik-Dachanlage in Kärnten anders zu genehmigen ist als in Niederösterreich, ist ein Mysterium“, erklärt sie.

Die Steiermark setzt auf Agri-Photovoltaik

Das beste Zeugnis stellt PV Austria Niederösterreich aus, wo 2021 insgesamt 237 Megawatt zugebaut wurden. Besonders die dortige Solarpflicht ist in den Augen des Verbandes ein wirksames Instrument für den Ausbau. Bei der Ausweisung von Flächen für die Photovoltaik gebe es für das größte Bundesland Österreichs aber noch Nachholbedarf. Recht gut schneidet auch Oberösterreich ab – das Land habe mit 180 Megawatt als einziges sein Ausbauziel erreicht. Auch die Steiermark ist auf einem relativ guten Weg, unter anderem wegen einer sehr effektiven Solarpflicht sowie einer expliziten Verankerung der Agri-Photovoltaik in der Gesetzgebung.

Ganz unten im Ranking steht Tirol, dass trotz eines starken Zubaus in 2022 noch den weitesten Weg zum Erreichen der Ziele für 2030 vor sich hat. Hier moniert der Verband besonders die rechtlichen Rahmenbedingungen. Auch mit den Leistungen des Landes Wien ist PV Austria nicht glücklich, der Verband moniert vor allem die strengen Auflagen im Elektrizitätsrecht.

In Österreich sind derzeit 2,78 Gigawatt Photovoltaik-Leistung installiert. Bis 2030 sollen es 23 Gigawatt sein. In 2021 lag der Zubau bei 740 Megawatt.

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