Mit einer großen Sammlung an Geodaten will das Reiner Lemoine Institut (RLI) dazu beitragen, mehr Flächen für den Ausbau von Photovoltaik und Windenergie zu mobilisieren. Die RLI-Experten haben das 700 Megabyte umfassende Datenpaket jetzt gratis zur freien Verwendung unter einer offenen Lizenz auf dem Speicherdienst Zenodo bereitgestellt. Ursprünglich wurde die Datensammlung für den Photovoltaik- und Windflächenrechner von Agora Energiewende erstellt. Bislang waren die Daten nur in der Agora-Anwendung nutzbar und konnten nicht für eigene Zwecke heruntergeladen werden.
Das RLI will mit dem Datenpaket Planungsbüros, Projektierer und Wissenschaftler in ihrer Arbeit unterstützen. Auch für politische Entscheidungsprozesse könnten die Geoinformationen genutzt werden. Die Informationen liegen als hochaufgelöste Vektordaten für die gesamte Bundesrepublik vor. Auch eine Dokumentation zu den Daten und der Methodik stellt das Institut zur Verfügung. Ermittelt haben die RLI-Experten die Potenzialflächen durch den Ausschluss ungeeigneter Flächen wie beispielsweise Siedlungsgebiete oder Natur-, Vogel- und Trinkwasserschutzgebiete. Sie haben ausschließlich freie oder öffentlich verfügbare Geodaten verwendet.
„Der Ausbau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen ist in Deutschland nicht uneingeschränkt möglich. Daher haben wir zahlreiche Geodaten ausgewertet und Flächen identifiziert, die dafür in Frage kommen können“, erklärt Mascha Richter, Leiterin des Forschungsbereichs Transformation von Energiesystemen am RLI. „Ihre Veröffentlichung und freie Verwendung entspricht unserem Prinzip von Open Science. So wollen wir Partizipation in der Energiewende ermöglichen.“
Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Fassung hieß es, das Datenpaket umfasse 700 Megawatt. Es muss natürlich 700 Megabyte heißen, wir haben das am 7. Juli um 10.15 Uhr korrigiert.
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Großartig!
Dankeschön an das RLI.
Wir bei QENERGY Europe GmbH arbeiten schon lange mit Geodaten und freuen uns sehr über das Input, welches wir zu unseren bundesweiten Analysen ergänzen werden.
Es gibt progressive Länder, bei denen Geodaten open data verfügbar sind. Wie z.B. NRW und Hessen.
Und konservative Länder bei dem man diese Daten TEUER und zeitaufwendig und behördenintensiv kaufen muss, z.B. Bayern und RLP.
Energiewende und Datenverfügbarkeit gehen Hand in Hand.
Die Bundesregierung müssten gesondert zum Sommerpaket auch einen „Open Data Paket“ für die Beschleunigung der Energiewende schnüren und verabschieden.
EDIT: 700 MW Potenzial erscheinen mir sehr gering. Das tatsächliche Potenzial liegt wesentlich höher.
Grundsätzlich eine tolle Idee, die Daten zur Verfügung zu stellen.
Nur schade, dass die Zielgruppe ausgerechnet die Projektierer und Planungsbüros sind, die die Daten ohnehin oftmals schon haben. Entscheidender wäre es, wenn die Kommunen die Zielgruppe wären.
Ja ok, die können sich die Daten dann auch herunterladen. Aber diese brauchen die Daten dringender.
Und interessant wird sein, nach welchen Kriterien abgegerenzt wird. In der Planungspraxis zeigt sich, dass nicht alle Daten richtig vorhanden sind und damit falsche Flächen aufgezeigt werden.
Ich bin gespannt, ob auch die Kommunen darauf zurückgreifen.