Der schwedische Energiekonzern Vattenfall baut derzeit die nach eigenen Angaben den größte Wärmespeicher Europas.
Die Anlage am 600-Megawatt-Kohlekraftwerk Reuter-West in Berlin soll im April 2023 in Betrieb gehen. Sie kann Wärme für etwa 13 Stunden liefern. „Wir haben damit eine optimale fossilfreie und zukunftssichere Möglichkeit der Wärmeversorgung für unsere Berliner Kunden“, so das Unternehmen. „Wenn ein Überschuss an Windenergie zur Verfügung steht, kann dieser über die Power-to-Heat-Anlage vor Ort umgewandelt und im Puffer gespeichert werden.“
Die Anlage hat eine Höhe von 45 Metern sowie ein Fassungsvermögen von 56 Millionen Litern. Sie wird Wasser für die Fernwärme-Versorgung mit einer Temperatur von 98 Grad speichern.
Eine 400 Meter lange Rohrleitung verbindet den Speicher mit vier Pumpen, die dafür sorgen, dass das heiße Wasser den Tank erreicht. „Wenn oben heißes Wasser zugegeben wird, wird unten die gleiche Menge kaltes Wasser entnommen“, so das Versorgungsunternehmen auf seiner Website. „Es ändert sich also nur das Mengenverhältnis zwischen heißem und kühlerem Wasser im Speicher, nicht aber die Gesamtmenge des Wassers.“
Anfang Juli hat Vattenfall mit der Erstbefüllung des Tanks begonnen. Dabei verwendet das Unternehmen teilentsalztes und entgastes Wasser, um den Verschleiß im Berliner Fernwärmenetz zu verringern. Die Befüllung soll etwa zwei Monate dauern.
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Klasse Beispiel wie sich erneuerbare Energie speichern lässt. Und warum Bauen nicht alle Energieversorger solche Speicher?
In Nürnberg gibts so einen seit ein paar Jahren.
Wie wird die Wärme für den Speicher erzeugt? Gibt es dazu nähere Infos?
Eine oder mehrere hochtemperatur Großwärmepumpen (wahlweise mit Luft, Flusswasser, Erdwärme oder Abwärme von einem oder mehreren Industriegebieten als Wärmequelle) wären da wohl am sinnvollsten oder wird das tatsächlich einfach nur über eine Widerstandsheizung gemacht (was aufgrund der 98°C Wassertemperatur wohl am Wahrscheinlichsten wäre)?
Eine dauerbetriebene Heizspeicheranlage mit Widerstandsheizung zu betreiben würde sich selbst in 5-10 Jahren, wenn es mal nennenswerte EE-Stromüberschüsse gibt, verbieten. Direktstromheizung dann ein paar Stunden im Jahr ok (wenn PV+Wind zusammen mehr als 50% der installierten Leistung bringen), aber nicht als Daueranwendung mit 1000 Jahresbetriebstunden oder mehr.
Und heute mit den mininalen EE-Überschuss schon noch gar nicht. Statt den EE-Strom in einer Direktstromheizung praktisch wegzuwerfen, könnten Millionen E-Autos herkommliche Verbrennerstinker ersetzen, wenn es ausreichend viele EE-Stromangebotsgeregelte Ladepunkte kleiner variabler Leistung („Steckdosen“) gäbe.
Auf der Vattenfall Homepage steht, wie die Anlagen funktionieren. Es geht doch vermutlich hier um die Speicherung von Energie aus Wind, die ansonsten abgeregelt würde, wegen der 70% Regel.
Ja, die wichtigsten Fakten fehlen. Wärme für 13 Stunden: bei 5° oder -5° Außentemperatur und für wie viele !? Überschüssigen Windstrom „darf“ es eigentlich nicht geben, mit diesem müsste Wasserstoff für Industrie, H2-Mobilität (e-fuels) und Rückverstromung (Dunkelflaute) produziert werden.
Sind denn schon alle Gas-Heizungen in Berlin auf el. Wärmepumpe umgestellt?
„Fernwärme“ sollte perspektivisch (nur) mit Großwärmepumpen bereitgestellt werden, was Niedertemperaturnetze voraussetzt. Vermutlichen haken Netzausbaus, Elektrifizierung etc. aber immer noch soweit hinterher, dass sich mit einer Widerstandsheizung bei negativen Strompreisen doch ein paar Stunden finden, in denen man Profit machen kann.
Was ist denn mit Holz??? Die ganze zeit nur Wärmepumpen das sei die einzige und beste Lösing für die Zukunft. Nur fehlt der Stom davür
Die Anlage mag die baulich höchste sein, sie ist aber nicht der vom Fassungsvermögen her größte Wärmespeicher Europas. So hat beispielsweise der von Arcon-Sunmark in der dänischen Gemeinde Dronninglund schon 2013 errichtete Sasisonal-Erdbeckenwärmespeicher ein Fassungsvermögen von rund 60.000 Kubikmetern, also 60 Millionen Liter Wasser. Dennoch ist die Errichtung großer Wärmespeicher ein guter Weg zur Reduzierung des Einsatzes fossiler Energien für die Wärmeversorgung und sollte auch hierzulande weiter forciert werden.
Unter den gegenwärtigen Marktbedingungen kann man auch mit Überschussstrom heizen. Perspektivisch sollten natürlich andere Wärmequellen herangezogen werden. Da kann man an Solarwärme denken, und an Abwärme von zahlreichen Industrieprozessen, einschließlich der Elektrolyse. Die Widerstandsheizelemente stellen keine hohe Investition dar, und sind wahrscheinlich auch später noch gelegentlich hilfreich.
Wenn man Widerstandsheizungen einsetzt, sollte man Hochtemperaturwärme produzieren, die sich mit besserem Wirkungsgrad rückverstromen lässt als H2. Damit könnte man vor allem die mittellangen Dunkelflauten gut überbrücken.
Mir fehlt die Angabe wieviel Energie erst einmal zugeführt werden muss um die angestrebte Gradzahl zu erreichen.
Was kostet das alles insgesamt und wie ist die Amortisierung einer solchen Anlage?
Mit Sicherheit eine weitere Möglichkeit Energie zu speichern, das finde ich gut! Ich hätte mir aber mehr Transparenz gewünscht.
Hallo,
genau, aber die alle hier antworten haben die Wärmeleitfähigkeit von Wasser – 0,6 zu Feststoffen 20-40 an Leitfähigkeit – übersehen, die ganz schlecht ist! Es kommt hinzu, diese dortige Wärme soll dann später evtl. in Heizungen fließen, und diese Wärme , die die an Luft weitergeben – alles eine Verschwendung seit 70 Jahren – ! Meine Kugelheizung-Hoyer oder Wärmezentrum-Hoyer kann mit bis zu 1.250 °C , speichern, was ca. 10-mal so viel ist. Aber sie basteln weiter und löschen meine Erfindungen und Verfahren, wenn ich Sachverhalte schreibe, dies ist die Freiheit, die hier in Deutschland fehlt…!
Guten Morgen,
leider kennen diese Bauherren nicht meine Kugelheizung-Hoyer, die Energie, Strom in Feststoffe
speichern kann, was wesentlich nachhaltiger und günstiger ist. Meine erfundene Kugelheizung kann Temperaturen bis ca. 1.250 °C speichern, (ist z. 500 °C mehr als Siemens in HH)also Feststoffe können 5 bis 40 Mal schneller Energie, Wärme aufnehmen als Wasser dies kann. Die Wärmeleitfähigkeit von Wasser ist 0,6, und Luft z. B. 0,026, Stein z. B. 21 und z. B. Schrott-Metalle 40, z. B. in den oberen Schichten. Diese meine Feststoffspeicher speichern bis zu 10-mal schneller Wärme als Wasser dies kann. Dazu kommt, meine Speicher sind wesentlich günstiger zu bauen als diese große Thermoskanne! Erfindungen-Verfahren.de Eric Hoyer