Eon nimmt mobilen Netzspeicher in Betrieb

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Im Netzgebiet der Eon-Tochter Edis in Mecklenburg-Vorpommern erzeugen Erneuerbare-Anlagen etwa doppelt so viel Strom wie in der Region verbraucht wird. Jetzt hat Eon dort sein erstes mobiles Speichersystem installiert – Speicher dieser Art sollen dem Unternehmen Luft verschaffen, bis der nötige Ausbau der Verteilnetze in einzelnen Regionen abgeschlossen ist. „Durch unseren mobilen Speicher können wir den Netzausbau optimieren, die Abregelung von Erneuerbaren-Energie-Anlagen reduzieren und mehr lokal erzeugte grüne Energie schnell und kostengünstig einspeisen“, erklärt Eon-Netzvorstand Thomas König.

Algorithmen übernehmen die Kommunikation zwischen dem in Friedland bei Neubrandenburg installierten Energiespeichersystem und dem Großtransformator im Umspannwerk: Wenn der Transformator die Auslastungsgrenze erreicht hat, sendet ein Algorithmus ein Signal an das Speichersystem, um die Energiespeicherung zu starten.

Der mobile Speicher wurde im Rahmen des mit 7,9 Millionen Euro von der EU geförderten IElectrix-Projektes entwickelt. In dessen Rahmen arbeiten 15 Parteien aus acht europäischen Staaten sowie der Verteilnetzbetreiber TATA Power DDL an mobilen Speichern als schnelle und kostengünstige Lösungen für lokale Herausforderungen im Verteilnetz. Die Speicherlösungen sollen Netzüberlastungen reduzieren, dezentrale Erzeugung fördern und die Flexibilität im Netz erhöhen. Insgesamt hat IElectrix ein Volumen von 10,7 Millionen Euro.

Eon verweist darauf, dass es wegen aufwändiger Genehmigungsverfahren viele Jahre dauern kann, bis einzelne Ausbau-Projekte in Verteilnetzen abgeschlossen sind. Damit währenddessen trotzdem möglichst viel Solar- und Windstrom ins Netz kommt, sollen mobile Speicherlösungen insbesondere in ländlichen Regionen mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energie die Zeit bis zum notwendigen Netzausbau überbrücken. Das Unternehmen will in den nächsten drei Jahren rund 6,6 Milliarden Euro in die deutschen Netze investieren.

In den nächsten Wochen will Eon in Ungarn einen weiteren mobilen Speicher ans Verteilnetz anschließen, im kommenden Frühjahr folgt ein dritter. Dort gibt es seit geraumer Zeit ein großes Ungleichgewicht zwischen potentiell verfügbarer Solarenergie und Anschlusskapazitäten. Neben dem Einsatz der Speicherlösung planen die Projektverantwortlichen auch, die Etablierung von Energiegemeinschaften zu fördern. Dort sollen ein aktives Energiemanagementsystem und intelligente Haushaltsgeräte wie smarte Wasserthermen oder Wärmepumpen in Verbindung mit intelligenten Messsystemen zum Einsatz kommen.

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