EEG-Kontostand im November nahezu unverändert

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1.717.905.210,94 Euro – so hoch war der Stand des EEG-Kontos zu Ende November. Der Überschuss schmolz um knapp 25 Millionen Euro ab, wie die Übertragungsnetzbetreiber am Dienstag veröffentlichten. Dies ist eher ungewöhnlich, dann in den Vorjahren erhöhte sich der Überschuss auf dem EEG-Konto spätestens ab dem Monat November wieder, da weniger Vergütung für die Betreiber von Photovoltaik-Anlagen in den Wintermonaten gezahlt werden muss. Der Vergleich zum Vorjahresmonat zeigt, dass vor allem die Einnahmen für die Übertragungsnetzbetreiber niedriger waren. Die Ausgaben lagen etwa auf dem gleichen Niveau.

Bruno Burger, Leiter der Energy Charts am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, sieht die Ursachen für die geringeren Einnahmen der Übertragungsnetzbetreibern in den niedrigeren Erlösen aus der Vermarktung, die Folge des deutlich gesunkenem Börsenstrompreises sind. Dies lag im November 2018 noch bei durchschnittlich 56,62 Euro pro Megawattstunde, während es in diesem November 40,93 Euro pro Megawattstunde waren. Zudem habe der im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 2,5 Terawattstunden niedrigere Stromverbrauch zu geringeren Einnahmen der Übertragungsnetzbetreiber aus der EEG-Umlage geführt, so Burger weiter. Dagegen nahezu unverändert seien die Zahlungen der EEG-Vergütungen gegenüber dem Vorjahresmonat ausgefallen, da die Erzeugung von Windkraft und Photovoltaik bei rund 11,5 Terawattstunden gelegen habe.

Im gesamten Jahr 2019 ist der Überschuss auf dem EEG-Konto, über das die Vergütungen der Betreiber von Photovoltaik-, Windkraft- und anderen Erneuerbaren-Anlagen finanziert werden, um mehr als 2,8 Milliarden Euro zurückgegangen ist.

Der Überschuss ist auch im November weiter gesunken, was eher ungewöhnlich ist.

Grafik: Energy Charts/Fraunhofer ISE

Im November waren keine negativen Preise an der Strombörse zu verzeichnen. Im Dezember dafür bereits an zwei Tagen. Am vergangenen Sonntag lagen die Preise zwischen 1 und 15 Uhr durchgehend im negativen Bereich sowie erneut ab 23 Uhr bis 6 Uhr Montagmorgen. In diesen beiden Phasen erhalten die Betreiber von Erneuerbaren-Anlagen, die sich in der verpflichtenden Direktvermarktung befinden, keine Vergütung.

Die Grafiken von Energy Charts des Fraunhofer ISE zeigen, dass zwischen Freitag und Montag die Erzeugung der Windkraftanlagen in Deutschland enorm hoch war. Am Freitag trugen die Windkraftanlagen fast 50 Prozent zur Nettostromerzeugung bei, am Samstag rund 55 Prozent, am Sonntag dann sogar gut 61 Prozent und am Montag mehr als 46 Prozent. Für den gesamten Dezember liegt der Anteil der Windkraft bislang bei 34 Prozent, wie die Zahlen von Energy Charts zeigen. Bereits Anfang Dezember erklärte Bruno Burger, Leiter der Energy Charts: „In den ersten elf Monaten dieses Jahres haben die erneuerbaren Energien schon 24 Terawattstunden mehr Strom erzeugt als die fossilen Energien. Damit wird 2019 das erste Jahr, in dem die erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung vor den fossilen Energien liegen.“ Die Atomkraft wird in dieser Auswertung vernachlässigt, die die Nettostromerzeugung der Erneuerbaren mit jener von Kohle- und Gaskraftwerken vergleicht.

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