Das Jahr ist noch nicht vorüber, doch bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ein neues Allzeithoch erreichen wird. Dies liegt jedoch weniger daran, dass es die Bundesregierung mit der Energiewende endlich ernst meint und den Ausbau von Photovoltaik oder Windkraft gezielt vorantreiben würde, wie Volker Quaschning von der Hochschule für Wirtschaft und Technik (HTW) Berlin in seinem neuesten Video zeigt.
Bereits zu Jahresbeginn hatte die Kohlekommission der Bundesregierung einen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 vorgeschlagen. Die Gesetze, um dies rechtlich festzuschreiben, befinden sich zehn Monate später immer noch im Entwurfstadium. Nach Ansicht von Quaschning versucht die Regierung, den vorzeitigen Kohleausstieg zu stoppen. Denn dieser wäre auch schon deutlich vor 2038 möglich, so der HTW-Professor. Doch dazu müssten aber eben konsequent Photovoltaik, Windkraft, Speicher und Gaskraftwerke in Deutschland ausgebaut werden. „Doch das alles findet derzeit nicht wirklich statt“, sagt Quaschning. Er fürchtet vielmehr die Rückkehr der „Zombieenergie Kohle“.
Warum die Stromerzeugung der Kohlekraftwerke in diesem Jahr – ganz ohne politisches Zutun – so stark zurückging, erklärt Quaschning in seinem Video. Zum einen sorgte der starke Wind phasenweise dafür, dass die Kohlekraftwerke aus dem Markt gedrängt wurden. Dazu kommt der sogenannte Fuel Switch, der seit der Jahresmitte zu beobachten ist und die Stromerzeugung aus Gaskraftwerken deutlich attraktiver macht als etwa aus alten Kohlemeilern.
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SUPERdARSTELLUNG1
Der Herr Professor ist wahrlich ein Lobbyist erster Güte und spricht alles aus, was ihm den Lehrstuhl sichert und Aufmeksamkeit bringt. Und wenn es nur seine „Gefühle“ sind.
Der Konzern RWE hat in seiner letzten Ergebnisprognose geschrieben, dass man den CO2-Ausstoß seit 2012 (nicht 1990!) um 33% reduziert hat und bis 2040 eine Klimaneutralität erreichen will.
An einer Uni kann ich die Studenten heute mal still oder gar nicht beschäftigen, und wen interessiert eine Studie, wenn das Ergebnis in ein paar Jahren nicht zutrifft?
Leider ist nicht überall Uni und man kann ohne Verantwortung vor sich hin theoretisieren.
Was Herr Quaschning vergessen hat: Auch die europäischen CO2-Emissionsrechte sind teurer geworden. Das belastet die Kohle stärker als das Gas. Und die Gaskraftwerke sind flexibler. Sie stellen die Produktion ein, wenn die Erneuerbaren viel Strom produzieren. Das können die Kohlekraftwerke nicht. Die müssen ihren Überschussstrom deshalb billig exportieren, zahlen über negative Strompreise sogar manchmal dafür, dass man ihren unnötig produzierten Strom abnimmt. Damit werden im Ausland nicht mehr genau dann, wenn die Erneuerbaren viel produzieren können, die Preise durch die deutschen Kohlekraftwerke kaputtgemacht. Das wird auch in den Nachbarländern dazu führen, dass Erneuerbare es dort leichter haben ihre Produktion zu auskömmlichen Preisen abzusetzen. Damit wird dann nicht nur bei uns CO2 gespart, sondern im Ausland auch noch – wenn das kein Erfolg ist!
Alles hängt natürlich davon ab, dass die Preisverhältnisse sich nicht wieder wesentlich zurückverschieben. Da wäre die EU gefragt, durch Zertifikat-Verknappung die Preise zu stützen. Dass der Gaspreis weiter sinkt, ist nicht sicher und noch weniger wünschenswert. Als fossiler Energieträger sollte er eigentlich auch im Preis steigen, was bei einem Preisanstieg der CO2-Zertifikate ja auch der Fall ist. In der Vergangenheit haben die verantwortlichen Politiker immer Angst vor dem Energieengpass gehabt. Diese Angst wird jetzt wieder beschworen, wenn der Zubau von PV und vor allem Wind zurückgeht. Da bräuchten wir halt Politiker, die mutig erkennen, dass der Windausbau schnellstens wieder angekurbelt werden muss, und dass Verknappung des Kohlestroms ein Anreiz für Gas und Erneuerbare ist.
@peter rentfort
Der Konzern RWE ist Ihrer Meinung nach glaubwürdig weil er kein Lobbyist ist?
Wer ist hier überhaupt glaubwürdig?
Ich weiß aber, dass ein TV-Professor noch nie für seine Studien belangt wurde. Aber einige Vorstände für das was sie in ihren öffentlichen Papieren und Stellungnahmen gesagt haben schon Probleme bekommen haben!
JCW sagt.
Und die Gaskraftwerke sind flexibler. Sie stellen die Produktion ein, wenn die Erneuerbaren viel Strom produzieren. Das können die Kohlekraftwerke nicht. Die müssen ihren Überschussstrom deshalb billig exportieren, zahlen über negative Strompreise sogar manchmal dafür, dass man ihren unnötig produzierten Strom abnimmt.
@ JCW
Ich muss immer wieder darauf aufmerksam machen.
Leider war es mit den Kohlekraftwerke nur bis 2009 so, dass der Überschuss und die negativen Preise auf deren Rechnung ging. Seit 2010 die EE separat zum Vermarkten an die Börse verbannt wurden, geht das eindeutig zu Lasten der EE. Den EE wird der Überschuss in die Schuhe geschoben, damit das überhaupt funktionieren kann, wird seit 2010 Strom an der Börse nicht mehr physikalisch, sondern nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt.
Fazit: Die EE senken an der Börse die Preise, Kohlestrom konnte seither lukrativ ins Ausland verscherbelt werden, und die deutschen Verbraucher zahlen, für die niedrigen Börsenpreise höhere Umlage.
Siehe hier.
Zitat IWR.
Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise.Zitat Ende.
https://www.iwr.de/news.php?id=26696
Münster – Die deutsche Stromwirtschaft hat im Jahr 2013 mit dem Export von Strom so viel verdient wie noch nie.
https://www.solarify.eu/2017/08/25/207-zu-viel-schmutziger-strom/
Wenn sich das nun aus anderen Gründen einpendelt, ist das erfreulich. Was den Verbrauchern bleibt aus diesem Schwindel, ist eine EEG Umlage, die mehr als doppelt so hoch ist als sie sein müsste.
Wenn JCW doch noch einmal erklären würde, wie das genau klappt mit der Trennung der Elektronen in „billig verscherbelten Kohle-Auslandsstrom“ und guten EE-Inlandsstrom ?
Also ohne den Dreckstrom wäre der Marktpreis gleichgeblieben, auch jetzt bei 113 GW installierter Leistung und viel Sonne und Wind am Tage?
@ Peter Rentfort
Das ist doch hier seitenlang mein Thema wie das geschieht.
Seit 2010 wird der Strom an der Börse nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt
Siehe hier: https://www.netztransparenz.de/portals/1/EEG-Jahresabrechnung_2018.pdf
Sie scheinen meine Beiträge nicht nachhaltig genug zu lesen.
Das erkläre ich gerne: Biogas, PV und Wind können abregeln und Null produzieren, wenn es für ihren Strom keinen Abnehmer gibt. Negative Strompreise entstehen dann nicht. Wärmekraftwerke wie Kohle und Kernkraft können nicht kurzfristig abregeln, weil die Wärmeerzeuger sehr träge sind. Nur die sind dann gezwungen, auch noch dafür zu bezahlen (=negativer Strompreis), dass ihnen jemand den Überschussstrom abnimmt, sonst würden die Generatoren überdrehen. Sie könnten natürlich mit Wärme- und Stromspeichern arbeiten, was sie in geringem Umfang ja auch schon tun. Leider ist der Anreiz dafür gering, weil die negativen Strompreise nicht direkt auf ihre Verursacher umgelegt werden, sondern den EEG-Fonds belasten. Wenn die Kraftwerksbetreiber selber die negativen Preise zahlen müssten, käme diese technische Lösung sicher ganz schnell. Oder die trägen Wärmekraftwerke würden noch schneller aus dem Markt ausscheiden und durch besser regelbare Gaskraftwerke ersetzt werden.
Peter Rentfort sagt:
Also ohne den Dreckstrom wäre der Marktpreis gleichgeblieben, auch jetzt bei 113 GW installierter Leistung und viel Sonne und Wind am Tage?
@ Peter Rentfort.
Sie haben wohl vergessen, dass bis 2009 der EE Strom den Versorgern zwingend zugeteilt wurde.
Der war dann mal da, wo er gemäß der Energiewende sein soll.
–
Wenn damals, Kohlekraftwerke nicht angepasst wurden, war das deren Kostenproblem. Von vernachlässigbaren Prognoseabweichungen abgesehen, war es bis 2009 eindeutig der überschüssige Dreckstrom , der die Preise nach unten drückte, und Kohlekraftwerke unrentabel werden ließ. Das haben die Lobbyisten der Stromwirtschaft 2010 ändern lassen, in dem die EE separat an der Börse vermarktet werden müssen, den Schwarzenpeter der Überschüsse haben seit dem die EE. Damit das auch funktioniert, wird seit 2010 EE Strom nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt. Mit den Folgen wie in meinem vorigen Beitrag deutlich gemacht.
Den Marktpreis betreffend. Der hat sich von 2011 bis 2016 fast halbiert, weil die Kohlekraftwerke nicht angepasst wurden.
Siehe hier:
https://www.energy-charts.de/price_avg_de.htm?price=nominal&period=annual&year=all
Kohlestrom wurde auf der Basis der niedrigen Preise lukrativ exportiert, und die deutschen Verbraucher zahlen wegen der niedrigen Börsenpreise höhere EEG Umlage.
Dazu kommt, dass wir bei unseren Nachbarn deren Dreckschleudern verdrängen, der Dreck bleibt bei uns und wir müssen uns vorhalten lassen, dass wir trotz Energiewende, die Klimaziele nicht einhalten können.
Das alles wurde von mir schon öfter Daten und Fakten fundiert dargestellt, denken Sie mal drüber nach.
Herr Diehl sagt: Von vernachlässigbaren Prognoseabweichungen abgesehen, war es bis 2009 eindeutig der überschüssige Dreckstrom , der die Preise nach unten drückte, und Kohlekraftwerke unrentabel werden ließ.
Und ich dachte es ist dem EE-Strom zu danken, weil er den Erzeugern z.T. über 50 Cent/kWh gebracht hat. Das muss wieder ein Paradoxon sein!?
Peter Rentfort sagt.
Und ich dachte es ist dem EE-Strom zu danken, weil er den Erzeugern z.T. über 50 Cent/kWh gebracht hat. Das muss wieder ein Paradoxon sein!?
@Peter Rentfort.
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, geht es Ihnen um den Marktpreis.
Dann müssen Sie die 50 Cent anders betrachten, die sind nämlich kein Marktpreis.
Die 50 Cent sind die zeitweisen EE Vergütungen, und haben monetär an der Börse keinen Einfluss, auf den Marktpreis, weil die über die EEG Umlage an anderer Stelle schon bezahlt werden.
Einfluss haben die an der Börse lediglich als Angebot. Und zwar als kostenloses Angebot, weil – wie gesagt – an anderer Stelle ( EEG Umlage ) schon bezahlt.
Wenn die EE nun aus diesem Grund die Marktpreise senken, ist das denen bis 2009 auch zugute gekommen, weil dadurch zu mindestens ein Teil der 50 Cent, die die Versorger als Vergütung zahlen müssen, kompensiert wurden.
Die Mehrkosten, für die Versorger, sprich Umlage hielt sich in Grenzen, und wurden mit sinkenden Börsenpreisen immer weniger.
Siehe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Das hat man ab 2010 geändert, wie in dem Video und im Folgenden dargestellt.
Zitat IWR.
Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise.Zitat Ende.
Fazit: Der Dreckstrom wird seit 2010 wieder unbeschadet produziert, und lukrativ exportiert, verantwortlich macht man seit dem die EE. Und damit das überhaupt funktionieren kann, wird EE Strom seit 2010 nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt.
Peter Rentfort, wie schon gesagt, halte ich Sie nicht für einen Troll, sondern lediglich für einen kritischen Zeitgenossen, der einfach die Energiewende nicht wahrhaben will.
Beschäftigen Sie sich mal ernsthaft mit dem was ich geschrieben habe, und der Schwindel wird Ihnen auch auffallen..