Volker Quaschning: Wie die Bundesregierung einen vorzeitigen Kohleausstieg torpediert

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Das Jahr ist noch nicht vorüber, doch bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ein neues Allzeithoch erreichen wird. Dies liegt jedoch weniger daran, dass es die Bundesregierung mit der Energiewende endlich ernst meint und den Ausbau von Photovoltaik oder Windkraft gezielt vorantreiben würde, wie Volker Quaschning von der Hochschule für Wirtschaft und Technik (HTW) Berlin in seinem neuesten Video zeigt.

Bereits zu Jahresbeginn hatte die Kohlekommission der Bundesregierung einen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 vorgeschlagen. Die Gesetze, um dies rechtlich festzuschreiben, befinden sich zehn Monate später immer noch im Entwurfstadium. Nach Ansicht von Quaschning versucht die Regierung, den vorzeitigen Kohleausstieg zu stoppen. Denn dieser wäre auch schon deutlich vor 2038 möglich, so der HTW-Professor. Doch dazu müssten aber eben konsequent Photovoltaik, Windkraft, Speicher und Gaskraftwerke in Deutschland ausgebaut werden. „Doch das alles findet derzeit nicht wirklich statt“, sagt Quaschning. Er fürchtet vielmehr die Rückkehr der „Zombieenergie Kohle“.

Warum die Stromerzeugung der Kohlekraftwerke in diesem Jahr – ganz ohne politisches Zutun – so stark zurückging, erklärt Quaschning in seinem Video. Zum einen sorgte der starke Wind phasenweise dafür, dass die Kohlekraftwerke aus dem Markt gedrängt wurden. Dazu kommt der sogenannte Fuel Switch, der seit der Jahresmitte zu beobachten ist und die Stromerzeugung aus Gaskraftwerken deutlich attraktiver macht als etwa aus alten Kohlemeilern.

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