GCL-Chef erwartet für China nur noch Photovoltaik-Zubau von jährlich 20 bis 25 Gigawatt bis 2025

Floatovoltaik, schwimmende Photovoltaik in China

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In einem aktuellen Bericht haben die Analysten von Roth Capital den hohen Erwartungen für ein enormes Anziehen des chinesischen Photovoltaik-Marktes einen Dämpfer verpasst. Basierend auf Aussagen von Eric Luo, Vorstandschef des chinesischen Konzerns GCL System Integration Technology, heißt es in ihrem Bericht, dass im zweiten Halbjahr die Nachfrage in China ähnlich hoch sein werde wie in den ersten sechs Monaten. Im ersten Halbjahr lag die neu installierte Photovoltaik-Leistung in China bei für das Land eher bescheidenen 11,4 Gigawatt. „Das weitere Wachstum wird rein marktgetrieben sein“, zitiert „Reuters“ Luos Aussage vom „Fortune Sustainability Forum“ in der chinesischen Provinz Yunnan.

Eigentlich war für das vierte Quartal allgemein ein deutliches Anziehen des Photovoltaik-Marktes in China erwartet worden, zumal massig Zuschläge für sogenannte Netzparitätsprojekte vergeben wurden. Dies stehe nun in Zweifel, da die geplanten Photovoltaik-Anlagen vornehmlich in Regionen entstehen sollen, in denen eine Installation nach Oktober wegen der Wetterbedingungen kaum noch möglich sei. Luo hatte der Nachrichtenagentur Reuters auch deshalb erklärt, dass er für das laufende Jahr sowie die Jahre bis 2025 daher nur noch einen Zubau von 20 bis 25 Gigawatt jährlich in China erwarte.

China hat seinen bisherigen Rekordzubau mit knapp 53 Gigawatt im Jahr 2017 erreicht. Ende Mai 2018 kürzte die Regierung in Peking dann überraschend die Solarförderung und kündigte eine Umstellung des Systems hin zur Unterstützung von Netzparitätsprojekten an. Nach Angaben von Luo werden in diesem Jahr die meisten neuen Photovoltaik-Anlagen bereits ohne Förderung realisiert. Dies sei nun die Industrienorm, so Luo. Wegen der gesunkenen Nachfrage erhöhe sich zugleich die Gefahr von Überkapazitäten entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette. Luo glaubt aber, dass etwa 25 Prozent der zusätzlichen Produktionskapazitäten chinesischer Hersteller für Exporte ins Ausland genutzt werden könnten. Seine Nachfrageerwartung für das laufende Jahr bezifferte er mit 115 bis 120 Gigawatt.

Die meisten Analysten waren bisher deutlich optimistischer als Luo für den Photovoltaik-Zubau in China für 2019. So sei Roth Capital selbst von 34 Gigawatt in diesem und 50 Gigawatt im nächsten Jahr ausgegangen. Auch BNEF prognostizierte bislang immer Zubauzahlen zwischen 35 und 40 Gigawatt in China für das aktuelle und die folgenden Jahre. Es bleibe abzuwarten, wie sich der Markt mit förderfreien Photovoltaik-Anlagen in China nun entwickle, so die Analysten von Roth Capital. Auch sie verwiesen auf eigene Berichte, in denen sie zumindest für das erste Halbjahr 2020 ebenfalls bereits von einer schwächeren Nachfrage ausgegangen waren.

Daumen hoch heißt es dagegen für Deutschland. Nach den zwei Gigawatt Photovoltaik-Zubau im ersten Halbjahr haben sie für 2019 die Gesamterwartungen von 3,3 auf 4,0 Gigawatt Marktwachstum erhöht. Zugleich wiesen sie darauf hin, dass nur noch vier Gigawatt bleiben, ehe der 52-Gigawatt-Deckel bei der Solarförderung für die Photovoltaik-Anlagen bis 750 Kilowatt erreicht ist und diese damit enden würde. Für das Gesamtjahr erwarten die Analysten ein deutliches Wachstum des globalen Photovoltaik-Marktes.

Nach knapp 100 Gigawatt 2018 sollen es in diesem Jahr 113,5 Gigawatt sein und im kommenden Jahr dann schon 136 Gigawatt. Diese Daten basieren auf einer Komposition eigenen und anderen Analysten-Schätzungen.

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