Photovoltaik-Zubau im Juni bei 235 Megawatt – Zwei Gigawatt im ersten Halbjahr

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Den Bruttozubau bei Photovoltaik-Anlagen im Juni beziffert die Bundesnetzagentur mit 235,145 Megawatt. Davon entfielen 201,345 Megawatt auf Photovoltaik-Anlagen außerhalb der EEG-Ausschreibungen, wie es der am Mittwoch aktualisierten Statistik hervorgeht. Davon seien 30,774 Megawatt auf Freiflächenanlagen bis 750 Kilowatt, die außerhalb der Ausschreibungen realisiert werden können; die restlichen 170 Megawatt seien Dach- und sonstge Anlagen bis zu dieser Leistungsgrenze*. Von den Zuschlägen, die in der ersten Sonderausschreibung für Photovoltaik-Anlagen größer 750 Kilowatt Leistung vergeben wurden, ist im Juni keiner eingelöst worden. Die für den Mieterstrom-Zuschlag gemeldeten Photovoltaik-Anlagen summierten sich auf 1,642 Megawatt, wie die Bundesnetzagentur weiter angibt.

Im ersten Halbjahr sind damit Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 2020 Megawatt neu in Deutschland installiert worden. Nach den gut 550 Megawatt im Januar, der maßgeblich einem Vorzieheffekt wegen der im Energiesammelgesetz beschlossenen Sonderkürzungen für Dachanlagen zwischen 40 und 750 Kilowatt in den folgenden drei Monaten geschuldet war, sank der Bruttozubau immer weiter ab. Gegenüber dem Mai legte die neu installierte Leistung jedoch im Juni wieder leicht zu (siehe Grafik).

Im Februar bis April griffen die Sonderkürzungen für Dachanlagen zwischen 40 und 750 Kilowatt Leistung. Daher sind viele Anlagen dieser Größenordnung noch im Januar realisiert worden.

Grafik: Energy Charts/Fraunhofer ISE

„Nach einem durch Sondereffekte gezeichneten guten Jahresstart stellt sich die Nachfrage derzeit erwartungsgemäß auf die aktuelle EEG-Zielgröße ein“, kommentierte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) die veröffentlichten Halbjahreszahlen. „Das kann in doppelter Hinsicht nicht zufriedenstellen: Erstens liegt der Photovoltaik-Zubau weiterhin ein Vielfaches unter den klimapolitisch erforderlichen Werten und zweitens tickt die Uhr bis zum Erreichen des Förderdeckels immer lauter.“ Körnig forderte von der Bundesregierung die jährlichen Ausbauziele von derzeit 2,5 auf mindestens 10 Gigawatt anzuheben. Zudem müsse der 52 Gigawatt-Deckel, der ein Auslaufen der Solarförderung für Dachanlagen beim Erreichen dieser Grenze vorsieht, ersatzlos gestrichen werden. Ende Juni waren bereits knapp 48 Gigawatt erreicht.

Nach der Auswertung der Bonner Behörde entfielen 1831 Megawatt der im ersten Halbjahr neu installierten Leistung auf Photovoltaik-Anlagen außerhalb der Ausschreibung. Sie werden zur Berechnung der monatlichen Degression herangezogen. Die anzulegenden Werte in der Direktvermarktung sowie die festen Einspeisevergütungen werden damit für Photovoltaik-Anlagen bis 750 Kilowatt in den Monaten August bis Oktober weiterhin um jeweils 1,4 Prozent sinken.

Im August liegen die festen Einspeisetarife für die Photovoltaik-Anlagen bis 100 Kilowatt je nach Größe zwischen 10,48 und 8,01 Cent pro Kilowattstunde. Für sonstige Anlagen werden 7,24 Cent pro Kilowattstunde gezahlt. Bei der Direktvermarktung, die für Photovoltaik-Anlagen ab 100 Kilowatt verpflichtend ist, liegen die entsprechenden Marktprämien jeweils 0,4 Cent pro Kilowattstunde höher. Aus der Veröffentlichung der Bundesnetzagentur geht auch hervor, dass die feste Einspeisevergütung für Photovoltaik-Dachanlagen bis 40 Kilowatt im Oktober erstmals die Grenze von 10 Cent unterschritten wird. Bei Photovoltaik-Anlagen zwischen 40 und 100 Kilowatt ist dies bereits seit Jahresbeginn der Fall.

*Anmerkung der Redaktion: Die Angaben sind am 1.8.2019, 10 Uhr, nachträglich präzisiert worden.

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