Polysilizium-Sparte von Wacker Chemie mit weniger Umsatz und Gewinn

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Die Wacker Chemie AG hat ihre Erwartungen beim Umsatz im vergangenen Jahr erfüllen können. Er sei nach vorläufigen Berechnungen um ein Prozent auf 4,98 Milliarden Euro angestiegen, teilte der Münchner Konzern am Freitag mit. Zuwächse im Chemiegeschäft und bei Siliconen seien hauptursächlich dafür. „Belastungen aus dem im Jahresvergleich stärkeren Euro sowie dem marktbedingten Mengen- und Preisrückgang bei Polysilizium konnte das Unternehmen dadurch mehr als ausgleichen.“

Bei den Ergebnissen musste Wacker Chemie leichte Rückgänge verkraften. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) habe sich um acht Prozent auf 930 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr reduziert. Zur Begründung hieß es: „Neben den noch nicht erhaltenen Versicherungsleistungen aus dem Schaden in Charleston und der Marktschwäche im Solargeschäft haben auch die deutlich höheren Rohstoffpreise die Ergebnisentwicklung gebremst.“ Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank ebenfalls um acht Prozent auf 390 Millionen Euro binnen Jahresfrist. Positiv hätten sich die rückläufigen Abschreibungen ausgewirkt, die sich 2018 noch auf 540 Millionen Euro beliefen, wie Wacker Chemie weiter veröffentlichte.

Entwicklung der Polysilizium-Sparte im Geschäftsjahr 2018

Sein Polysilizium-Geschäft hat der Konzern unter Wacker Polysilicon konzentriert. Dort ist nach vorläufigen Zahlen der Umsatz von 1,12 Milliarden Euro auf 825 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2018 gesunken. „Bei Wacker Polysilicon haben dagegen die nach wie vor schwierige Marktlage in der Solarindustrie und die Kosten für die Betriebsunterbrechung am Standort Charleston die Geschäftsentwicklung belastet“, erklärte Vorstandschef Rudolf Staudigl den Rückgang um 27 Prozent. Mit der schwierigen Marktlage spielt Wacker Chemie auf die Ankündigung der chinesischen Regierung von Ende Mai 2018 an, in deren Folge der Photovoltaik-Ausbau im Land gedrosselt wurde und die Nachfrage nach Modulen sank. „Wacker Polysilicon hat diese Marktsituation dazu genutzt, seine Vorratsbestände aufzustocken, um seine Kunden zukünftig schnell beliefern zu können“, hieß es dazu weiter.

Nach einer Wasserstoffexplosion in dem US-Werk im Bundesstaat Tennessee im Herbst 2017 war die Produktion vorübergehend stillgelegt worden. Anfang Dezember 2018 sei wieder die volle Kapazität erreicht worden, so Staudigl weiter. „Deshalb war es aber zeitlich nicht mehr möglich, die Gespräche mit der Versicherung für das Geschäftsjahr 2018 zum Abschluss zu bringen.“ Dies wiederum wirkt sich auf das EBITDA der Sparte aus. Es sei binnen Jahresfrist von 290 auf 70 Millionen Euro gesunken. Neben der fehlenden Kompensation wirkte sich dabei auch der Stillstand des Werks negativ aus. „Wir gehen unverändert davon aus, dass die Versicherungsleistungen den vollen Schaden aus der Instandsetzung der Anlagen und der Betriebsunterbrechung abdecken werden. Wir erwarten dies im Laufe des Jahres 2019“, erklärte Staudigl. Zum EBIT der Sparte machte Wacker Chemie keine vorläufigen Angaben.

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